Eine äußerst selten auftretende, aber schwerwiegende Komplikation nach einer LASIK oder FEMTO-LASIK Behandlung ist die Keratektasie. Es handelt sich dabei um eine um eine Schwächung der Hornhaut (Kornea) des Auges. Die Hornhaut des betroffenen Patienten wölbt sich nach vorne. Er bemerkt Sehstörungen, vor allem Kurzsichtigkeit und Bildverzerrungen.
Die Keratektasie tritt nicht nur als Folge einer Augenlaserbehandlung auf, sondern ist auch ein Frühsymptom eines Keratokonus. Der Keratokonus ist eine erblich bedingte Schwächung der Hornhaut.
Sowohl bei der LASIK als auch bei der FEMTO-LASIK wird ein Teil der Hornhaut "weggelasert". Nur dadurch ist die Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung überhaupt möglich. Die Hornhaut des Auges ist nach dem Lasereingriff dünner als vor dem Eingriff. Ein weiterer Faktor kommt hinzu. In einem ersten, vorbereitenden Schritt wird die Hornhaut präpariert und eine hauchdünne, kreisrunde Hornhautschicht umgeklappt. Dies wird als Flap bezeichnet. Der Flap wird aufgeklappt, die eigentliche Operation durchgeführt und anschließend wieder heruntergeklappt. Die ausgeschnittene Hornhautschicht braucht Jahre, um wieder zu verwachsen. Die Stabilität und die Spannung, die die Hornhaut vor der Operation hatte, stellt sich nicht mehr ein.
Die Keratektasie kommt sehr selten vor. Das Risiko einer Keratektasie kann durch die Wahl der richtigen Patienten minimiert werden. Nicht jeder Mensch ist gleich gut fürs Augenlasern geeignet. Entscheidend ist die Dicke der Hornhaut. Aus diesem Grund muss die zentrale Hornhautdicke mehr als 500 µm betragen. Nach der Behandlung sollte die Restdicke des Hornhautstromas (dritte Schicht der Hornhaut) mindestens 250 µm betragen. Achtet der Augenarzt bei der Wahl der Patienten darauf, dann ist Risiko an einer Keratektasie zu erkranken gering.
Allerdings ist das nicht der einzige Faktor, der diese Augenerkrankung begünstigt. Bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen scheint das Risiko einer Keratektasie höher zu sein:
Wird die Keratektasie nicht behandelt, dann schreitet die Erkrankung fort. Die Folge ist ein Keratokonus.
Bei den meisten Patienten tritt einige Jahre nach der LASIK oder FEMTO-LASIK Behandlung eine Sehverschlechterung mit Kurzsichtigkeit und Bildverzerrungen auf. Wer schlecht sieht, konsultiert den Augenarzt. Mit einer Spaltlampe untersucht der Augenarzt das Auge. Die Keratektasie ist ein Sichtbefund. Bestätigt werden kann der Befund durch eine Hornhauttopographie.
Es gibt mehrere Optionen, eine Keratektasie zu behandeln und die Stabilität der Hornhaut wiederherzustellen:
Die Keratektasie ist eine schwerwiegende Komplikation, die genetisch bedingt oder sich nach einer Augenlaseroperation manifestieren kann. Die Erkrankung tritt Monate oder auch Jahre nach dem Lasereingriff auf. Sie kann sich schleichend oder sehr schnell verschlechtern. Eine halbjährliche Kontrolle ist aus diesem Grund zu empfehlen.
aktualisiert am 27.09.2022