Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine LASIK oder eine andere Augenlaseroperation. Der Wunsch ist groß, eine bestehende Fehlsichtigkeit zu korrigieren und auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichten zu können. Mit der LASIK können inzwischen Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung behandelt werden. Aber wie hoch ist der Preis, den man dafür zahlen muss?
Eine sehr große Angst von vielen Patienten ist, durch Augenlasern zu erblinden. LASIK hat gewisse Risiken, die im Laufe der Zeit zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen können. Weltweit ist aber kein einziger Fall bekannt, bei dem ein Patient durch eine LASIK oder FEMTO-LASIK-Behandlung blind geworden ist. Wer sich mit der Anatomie des Auges auskennt, versteht auch, warum dieses Horrorszenario ausgeschlossen ist. Der Laserstrahl verändert lediglich die Oberfläche der Hornhaut (Kornea) des Auges. Abhängig von der Stärke der Fehlsichtigkeit und der Dicke der Hornhaut wird maximal ein Drittel der Hornhaut abgetragen.
Bei der LASIK kommt ein sehr kleines, scharfes Messer (Mikrokeratom) zum Einsatz, bei der FEMTO-LASIK wird der Flap durch einen Excimer-Laser durchgeführt. Beim Flap handelt es sich um eine hauchdünne, kreisrunde Hornhautschicht, die umgelegt wird. Weder Mikrokeratom, noch Excimer-Laser sind in der Lage tiefer einzudringen und Linse, Netzhaut oder Sehnerv zu verletzen. Das gilt auch für den Femtosekunden-Laser, der ebenfalls nur an der Oberfläche der Hornhaut wirkt.
Während der Operation wird das Auge mit Augentropfen betäubt und mit Klammern fixiert. So kann der Laser seine Arbeit aufnehmen. Während des Lasereingriffs, der nur 5 bis 20 Sekunden dauert, betrachtet der Patient mit seinem Auge einen grünen Punkt. Der Laserstrahl arbeitet computergesteuert und kann jederzeit vom Operateur angehalten werden. Wenn der Patient aus Versehen sein Auge bewegt, erkennt das ein Eye-Tracking-System und der Laserstrahl pausiert eine Arbeit. Zudem wird der Fortschritt der Operation permanent überwacht. Ebenso wie die Erblindung, ist eine Beschädigung des Auges durch Augenlasern nicht möglich.
Nein, so einfach ist die Sache nicht. Eine Beschädigung oder Erblindung des Auges ist durch LASIK oder andere Augenlaseroperation nicht möglich, aber jede Operation birgt Risiken. Zu den Risiken von LASIK gehören, dass es nach der Operation zu Blendeffekten kommt. Das kann für den Patienten äußerst unangenehm sein und zu Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit in der Nacht führen. Eine sehr seltene, aber schwerwiegende und gefürchtete Komplikation ist die Keratektasie. Bei dieser Erkrankung ist die Hornhaut, belastet durch die LASIK-Behandlung so schwach, dass sie sich nach vorne wölbt. Es tritt eine Sehverschlechterung mit Kurzsichtigkeit auf. Diese Komplikation kann nach wenigen Monaten, aber auch nach Jahren auftreten. Insgesamt ist die Rate der Komplikationen aber sehr gering und Augenlasern gilt als eine sichere Operation mit geringen Risiken.
Die meisten Patienten sind mit dem Erfolg der Behandlung zufrieden. Dennoch muss man festhalten, dass es gelegentlich auch Patienten gibt, die eine LASIK bereuen. Da es sich medizinisch betrachtet um einen nicht notwendigen Eingriff handelt, sollten sich Betroffene im Vorfeld sehr genau über das Auftreten von Risiken informieren.
aktualisiert am 08.10.2019