Man unterscheidet verschiedene Arten von Kniegelenksprothesen (Kniegelenkersatz). Von der eingesetzten Prothesenart, aber auch vom ausgeübten Beruf ist es abhängig, wie lange man nach der Operation krankgeschrieben ist. Bei Bürotätigkeiten kann man in der Regel nach zwei bis drei Monaten an den Arbeitsplatz zurückkehren.
Wann und ob die Ausübung des ursprünglichen Berufes wieder möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab, im Wesentlichen:
Schreibtischtätigkeiten können oft schon nach zwei Monaten wieder ausgeübt werden, weil das Kniegelenk hierbei nicht stark belastet wird. Verkäuferinnen beispielsweise, die viel stehen, werden jedoch länger krankgeschrieben und kehren meist frühestens nach drei Monaten an ihren Arbeitsplatz zurück. Um einen langsamen und sich stetig steigernden Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit zu ermöglichen, bietet sich oft eine Wiedereingliederungsmaßnahme an. Hierbei beginnt man beispielsweise mit zwei Stunden Arbeit pro Tag. Die Arbeitsbelastung wird dann in den kommenden Wochen weiter gesteigert.
Es gibt allerdings auch Berufe, die mit einer Kniegelenksprothese nicht mehr gut ausgeübt werden können. Hierzu zählen Tätigkeiten, bei denen viel im Knien oder in der Hocke gearbeitet wird. Ebenfalls sind Arbeiten auf Baugerüsten und Leitern nicht mehr problemlos möglich. In solchen Fällen kann eine Umschulung notwendig werden. Ansprechpartner hierfür sind die behandelnden Ärzte, aber auch der Sozialdienst im Krankenhaus oder in der Rehaklinik.
In den meisten Fällen wird eine Totalendoprothese (Knie-TEP) eingesetzt. Hierbei wird die gesamte Gelenkfläche von Ober- und Unterschenkel durch eine Prothese ersetzt. Diese Art der Prothese nennt man auch bikondyläre Schlittenprothese.
Bei ungefähr 15 Prozent der Betroffenen reicht es aus, eine Seite des Kniegelenkes zu ersetzen. Das heißt, dass die Gelenkfläche des Ober- und Unterschenkelknochens nur auf der Innenseite oder der Außenseite mit einer Prothese versorgt wird. Diese Art von Implantat heißt monokondyläre Schlittenprothese.
Die Fäden oder Klammern, die die Operationswunde verschließen, werden normalerweise nach 10 bis 14 Tagen entfernt. Für die Nachbehandlung einer monokondylären Schlittenprothese reicht meist eine ambulante Physiotherapie aus. Die Rehabilitationszeit ist hier kürzer als bei einer Totalendoprothese (TEP). Die Nachbehandlung einer Knie-TEP erfolgt in der Regel stationär in einer Rehaklinik. Die Aufenthaltsdauer beträgt meist drei Wochen. Entweder erfolgt ein nahtloser Übergang vom Krankenhaus in die Rehaklinik oder der Patient wird kurzfristig (maximal zwei Wochen) nach Hause entlassen und kommt dann in die Rehaklinik.
Unabhängig davon, ob die Rehabilitation ambulant oder stationär erfolgt, werden folgende Ziele verfolgt:
Körperlich wenig anstrengende Berufe können nach zwei bis drei Monaten wieder aufgenommen werden. Für alle anderen Tätigkeiten variiert die Dauer der Krankschreibung und wird mit dem behandelnden Arzt besprochen.
SQG – Knieendoprothesenversorgung Abschlussbericht: https://www.sqg.de/sqg/upload/CONTENT/Neue-Verfahren/Endoprothetik-Knie/Knieendopothesenversorgung_Abschlussbericht.pdf (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
Gesundheitsinformation – Kniearthrose (Gonarthrose): https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-operation.html (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
Das Rehaportal, Thomas Pöttgen – Knieprothese: https://www.qualitaetskliniken.de/behandlungen/knieprothese/#part-399 (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
Wartezimmeronline – Künstliches Kniegelenk - Wie lange bin ich krank geschrieben? https://wartezimmeronline.com/kuenstliches-kniegelenk-wie-lange-krank-geschrieben/ (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
aktualisiert am 13.04.2021