Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes ist heute ein Routineeingriff. Dennoch ist auch die Nachbehandlung von entscheidender Bedeutung für das Ergebnis. Schon im Krankenhaus wird mit Physiotherapie und Bewegungsübungen begonnen. Diese werden dann in der anschließenden drei-bis vierwöchigen Reha fortgeführt und intensiviert. Nach ungefähr drei Monaten können die Alltagstätigkeiten wieder gut bewältigt werden.
In der Regel erfolgt schon am Tag der Operation oder einen Tag danach die erste Therapie zur Rehabilitation. Leichte Bewegungsübungen werden von einem Physiotherapeuten begleitet. Außerdem werden Eigenübungen angeleitet. Das Hinsetzen und Aufstehen aus dem Bett sowie erste Schritte an Unterarmgehstützen werden mit dem Patienten ebenfalls geübt. Auch wird darauf hingewiesen, welche Bewegungen in der Frühphase nach der Operation vermieden werden sollten, um den Operationserfolg nicht zu gefährden. Diese sind unterschiedlich und abhängig von der Art der Prothese und vom gewählten Operationszugang.
In den nächsten Tagen bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus werden folgende Behandlungsmaßnahmen durchgeführt und Therapieziele weiter verfolgt:
Die Rehabilitation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Sie dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Meist findet sie stationär statt und schließt sich direkt an den Krankenhausaufenthalt an. Dieser dauert in der Regel fünf bis zehn Tage. Manchmal wird der Patient für kurze Zeit nach Hause entlassen. Dann muss die stationäre Rehabilitation (Anschlussheilbehandlung) spätestens 14 Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus beginnen.
In der Reha werden die meisten Therapiemaßnahmen, die im Krankenhaus begonnen hatten, fortgeführt und ausgebaut. Hierzu zählen:
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist abhängig vom Heilungsverlauf und vom ausgeübten Beruf. Viele Berufe können nach drei Monaten wieder aufgenommen werden, manche auch früher. Dies muss individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Sportarten, die das Gelenk eher wenig belasten, sind:
Sportarten, die eher vermieden werden sollten, sind solche mit vielen Start- und Stoppbewegungen, ruckartigen Richtungswechseln oder direktem Gegnerkontakt. Hierzu zählen:
Nach vier bis sechs Monaten können hüftgelenkfreundliche Sportarten wieder aufgenommen werden. Manche Bewegungsformen können auch schon früher ausgeübt werden, je nach Sportart und Rehaverlauf. Auch hier empfiehlt sich die individuelle Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und Therapeuten. Häufig sind Fahrradfahren oder Gehen bereits nach sechs bis acht Wochen erlaubt.
Es wird empfohlen, erst sechs Wochen nach der Operation wieder selbst Auto zu fahren. Hier kann eine Rücksprache mit dem Kfz-Versicherer hilfreich sein, um im Einzelfall abzuklären, welche Voraussetzungen für einen uneingeschränkten Versicherungsschutz gegeben sein müssen. Wichtig ist aber vor allem, dass man ausreichend Kraft hat, um die Pedale bedienen zu können. Man selbst sollte den Eindruck haben, das Fahrzeug in allen Situationen sicher führen zu können.
Das Rehaportal, Dr. Stefan Triebel – Hüft-OP: https://www.qualitaetskliniken.de/behandlungen/hueft-op/ (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
Gesundheitsinformation – Was erwartet mich vor und nach der Hüftoperation?: https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-hueft-operation.html (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
Gelenk-Klinik, Dr. Martin Rinio – Rehabilitation und Nachsorge nach der Hüftprothesenoperation: https://gelenk-klinik.de/hueft-operation/hueftprothese/erfolgreiche-rehabilitation-und-nachbehandlung-nach-hueftprothesenoperation.html (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
aktualisiert am 18.06.2021