Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks erfolgt am häufigsten bei einem von Gelenkverschleiß (Arthrose) betroffenen Gelenk, wenn alle konservativen (nicht-operativen) Maßnahmen ausgeschöpft sind. Die zweithäufigste Ursache, weshalb die Implantation einer Hüftgelenksprothese durchgeführt wird, sind Oberschenkelhalsbrüche. Die Operationsdauer beträgt meist zwischen 45 und 90 Minuten.
Bei der Totalendoprothese werden alle Komponenten des Hüftgelenkes ersetzt, also der Hüftgelenkskopf am Oberschenkelknochen und die Gelenkpfanne am Beckenknochen. Ist die Gelenkpfanne noch gut erhalten, reicht manchmal auch der Ersatz des Hüftkopfes durch eine Teilprothese aus.
Meist erfolgt der Eingriff in Vollnarkose. Aber auch eine Spinalanästhesie ist möglich. Hierbei ist der Patient wach und es wird lediglich eine Teilregion des Körpers betäubt.
Bei den Operationstechniken wird zwischen der „klassischen“ Methode und sogenannten minimal-invasiven Verfahren unterschieden. Bei der klassischen Operationsmethode werden Muskeln durchtrennt, um das Hüftgelenk zu erreichen. Diese Technik ist sehr weit verbreitet. Nachteil ist, dass die Muskulatur lange Zeit benötigt, um wieder zu heilen und ihre Kraft wiederzuerlangen. In manchen Fällen bleibt auch eine dauerhafte Schwächung der Muskulatur zurück. Bei den minimal-invasiven Techniken wird die Muskulatur nur zur Seite geschoben, aber nicht durchtrennt. Dadurch wird sie geschont, der Patient ist schneller wieder mobil und die Zeit der Rehabilitation verkürzt sich im Vergleich zur klassischen Methode. Das Operieren mit einem minimal-invasiven Zugang erfordert viel Erfahrung. Ein entsprechender Operateur sollte deshalb sorgfältig ausgewählt werden.
Das Vorgehen ist bei beiden Verfahren ungefähr gleich. Lediglich die Art und die Lage des Zugangs zum Gelenk unterscheiden sich. Die durch Arthrose veränderten Bereiche des Gelenkes werden durch künstliche Gelenkflächen ersetzt. In den Oberschenkelknochen wird ein Schaft eingesetzt, auf den die Kugel für den Gelenkkopf aufgesetzt werden kann. In den Beckenknochen wird eine neue Gelenkpfanne eingebracht.
Die Verankerung der Prothese im Knochen kann auf drei Arten erfolgen:
Zementfreie Prothesenteile verwachsen nach und nach stabil mit dem Knochen. Zementierte Komponenten sind in der Regel sofort belastbar. Bei einem künstlichen Hüftgelenk kann die Gelenkpfanne auch zementfrei verankert und der Schaft für den Gelenkkopf mit Knochenzement im Oberschenkelknochen fixiert werden.
Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes beträgt etwa acht bis 14 Tage, bei einer minimal-invasiven Operation circa vier bis fünf Tage. In den meisten Fällen erfolgt die Rehabilitation danach stationär für mehrere Wochen. Hier wird die physiotherapeutische Behandlung, die im Krankenhaus schon begonnen hat, weitergeführt und intensiviert. Behandlungsziele und Maßnahmen innerhalb der Rehabilitation sind vor allem:
Der Aufenthalt in der Rehaklinik dauert durchschnittlich drei Wochen. Nach zwei bis drei Monaten ist je nach Beruf die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit möglich.
AWMF online – Evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose (EKIT-Hüfte): https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/187-001.html (online, letzter Abruf: 04.06.2021)
info MEDIZIN, Dr. med. Dominikus Hausmann – Die wichtigsten Informationen über die Hüft-OP / den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks: https://www.infomedizin.de/behandlungsgrundlagen/hueft-op-hueftprothese/ (online, letzter Abruf: 04.06.2021)
Das Rehaportal, Dr. Stefan Triebel – Hüft-OP: https://www.qualitaetskliniken.de/behandlungen/hueft-op/ (online, letzter Abruf: 04.06.2021)
aktualisiert am 04.06.2021