Eine Nasenkorrektur (künstliche Nase, Rhinoplastik) ist eine Operation, die die äußere Form der Nase verändert. Die Nase kann dabei verkleinert oder auch vergrößert werden. Zudem können die Form des Nasenrückens sowie des -eingangs mit den Nasenflügeln und den -löchern verändert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Länge der Nase und den Winkel zwischen Nase und Oberlippe zu korrigieren. Die Nasenkorektur wird von einem plastischen Chirurgen vorgenommen. Sie kann, je nach Ausmaß des Eingriffes, sowohl ambulant als auch im Rahmen eines stationären Aufenthaltes erfolgen.
Meist wird eine Rhinoplastik aus ästhetischen Gründen vorgenommen (ästhetische Rhinoplastik). Angeborene Verformungen oder Fehlbildungen im Bereich des knöchernen oder knorpeligen Nasengerüstes sind bei einer Vielzahl von Betroffenen die Ursache für die Durchführung einer Nasenkorrektur. Oft liegen bei den Betroffenen Deformationen der äußeren und oder auch inneren Nase vor. Einige Patienten leiden aufgrund von Verformungen der Nase nicht nur unter den sichtbaren Folgen, wie einer Höcker-, Breit- oder Langnase sondern auch unter funktionellen Beschwerden wie einer Behinderung der Nasenatmung. Die Rhinoplastik soll dann die Funktionsfähigkeit der Nase verbessern (funktionelle Rhinoplastik). Zudem kann eine Rhinoplastik auch nach schweren Geburtsdefekten, wie Gesichtsspalten oder Unfällen durchgeführt werden. In diesem Fall spricht man von einer rekonstruktiven Rhinoplastik.
Patienten, für die eine Rhinoplastik in Frage kommt, sollten zwischen 16 und 60 Jahren alt sein. Bei älteren Menschen über 60 Jahren ist eine Nasenkorrektur nicht mehr ratsam. Die Hautelastizität hat ab diesem Alter bereits sehr nachgelassen. Deswegen besteht zwischen Haut und den unterliegenden Knochen sowie den Knorpelstrukturen kein enger Kontakt mehr sodass eine Neuformung des Knorpel- und Knochengerüsts nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen würde. Ein weiterer Punkt ist die psychische Verfassung des Patienten. Der Behandelnde Arzt sollte in einem ausführlichen Vorgespräch sichergehen, dass die Betroffenen die Fehlform ihrer Nase nicht unangemessen überbewerten und realistische Vorstellung vom Ergebnis haben.
In vielen meisten Fällen können die operativen Korrekturen am Knochen- und Knorpelgerüst der Nase über unsichtbare Schnitte im Naseinneren durchgeführt werden. In Abhängigkeit vom individuellen Befund des Betroffenen wird bei der Operation sowohl das knorpelige Nasenskelett, meist auch die knöchernen Nasenstrukturen verändert. Um an diese heranzukommen, wird die Schleimhaut beziehungsweise die Haut des Nasenrückens abgelöst. Die Zugangsschnitte befinden sich unsichtbar im Naseneingang. Von dort aus hat der Operateu einen guten Überblick in das Nasenskelett. In Einzelfällen muss auch zusätzliches Gewebe wie Knorpel oder Knochen zum Ausgleich von Sattelnasen oder anderen Defekten eingeplant werden. Nur in wenigen Fällen ist bei ausgedehnten Veränderungen ein Schnitt am Nasensteg notwendig. Im Rahmen eines ausführlichen Vorgespräches werden die Vorstellungen und Wünsche des Patienten genau besprochen und können teilweise auch am Computer simuliert werden.
Der operative Eingriff dauert etwa eine Stunde und erfolgt in der Regel in Vollnarkose. Je nach Ausmaß des Eingriffs kann es auch notwendig werden, dass der Patient für ein bis zwei Nächte zur Überwachung in der Klinik bleibt. Für ein bis zwei Wochen ist das Tragen einer Kunststoffschiene notwendig. Die Abschlusskontrolle erfolgt nach etwa 12 Wochen.
Eine Rhinoplastik ist ein kleiner operativer Eingriff, bei dem schwere Komplikationen eher die Ausnahme sind, lebensbedrohliche Komplikationen sind nahezu ausgeschlossen. Im Rahmen der Operation kann es jedoch zu Blutungen oder Nachblutung kommen, die während der Operation, sofort in den ersten Stunden danach bis hin zu zehn Tagen nach dem Eingriff auftreten können. In einigen Fällen kann auch eine erneute Tamponade der Nase notwendig werden. Im Ausnahmefall ist eine mehrtägige stationäre Beobachtung notwendig, um das ästhetische Ergebnis der Operation nicht zu gefährden.
Da die neue Nasenform erst nach etwa vier Wochen nach der Operation durch innere Heilung stabil genug ist, sollten Betroffene in den ersten Wochen nach der Nasenkorrektur zunächst auf sportliche Aktivitäten verzichten. Sollte nach der Operation durch Wassereinlagerungen Schwellungen oder Narbenbildungen auftreten, können dieser mit einer leichten Lymphdrainage entgegengewirkt werden. Patienten, die auf das Tragen einer Brille angewiesen sind, können die Nachbehandlung durch die Anbringung eines speziellen Aufrichtbügels erleichtern. Die operierte Nase ist nach dem Eingriff in der Regel noch für mehrere Wochen druckempfindlich.
Bei der kosmetischen Rhinoplastik wird die Form und Größe der Nase entsprechend der Vorstellung des Patienten Vorstellungen verändert. Nasenhöcker und übergroße Nasenflügel können dabei verkleinert, eine breite Nase verschmälert und eine Schiefnase begradigt werden. Die gewünschte Form lässt sich dann am besten modellieren, wenn ein gutes knöchernes und knorpeliges Nasengerüst und eine normale Nasenschleimhaut vorhanden sind. Bei ausgeprägten Schiefnasen und Sattelnasen muss in Einzelfällen Knorpel oder Knochen transplantiert werden, um eine gute Form und Funktion zu erzielen.
Vorausgegangene Verletzungen oder Operationen im Bereich des Mittelgesichts müssen bei der Planung der Nasenkorrektur berücksichtigt werden, da sonst Probleme bei der Formung der Nase oder der Funktion der Nasenatmung entstehen könnten. Grobporige und fettreiche Haut kann die Ausbildung einer feinen Nasenspitze behindern, sehr feine Haut lässt dagegen die Konturen des Knochen- und Knorpelgerüstes deutlicher hervortreten. Das gewünschte Ergebnis lässt sich mit den modernen plastischen Operationsmethoden in den meisten Fällen problemlos erreichen.
Kleine Unregelmäßigkeiten im Bereich der Knochen- oder Knorpelkorrekturen, die durch innere Verwachsungen entstehen können, erfordern in seltenen Fällen eine Nachkorrektur. Im Normalfall bringt bei rein kosmetischen Rhinoplastiken die erste Operation jedoch bereits das gewünschte Ergebnis, sodass kein erneuter Eingriff notwendig ist. Bei aufwendigeren Rekonstruktionen nach unfallbedingten oder angeborenen Veränderungen der Nase können hingegen auch mehrere Eingriffe notwendig sein, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Letzte Aktualisierung am 16.11.2023.