Eine Veranlagung zu Krampfadern lässt sich in vielen Fällen auf erbliche Faktoren zurückführen. Nichtsdestotrotz spielt der eigene Lebenswandel eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf die richtige Vorbeugung zu achten und die Venenerkrankung durch Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und gute Ernährung zu vermeiden.
Vorbeugende Maßnahmen können nicht nur diejenigen Personen ergreifen, die um ihre familiäre Vorbelastung wissen und noch nicht von Krampfadern (Varizen) betroffen sind. Auch wenn bereits eine Operation oder eine Verödungstherapie zur Entfernung der Krampfadern durchgeführt wurden, ist die Berücksichtigung der Maßnahmen weiterhin sinnvoll.
Bewegung ist gut, um die eigene Venentätigkeit anzukurbeln und Krampfadern somit vorzubeugen. Daher sollte Sport zu einem festen Bestandteil des eigenen Alltags werden. Bei einer Tendenz zu Krampfadern bieten sich besonders Sportarten wie Wandern, Radfahren und Walken an. Weitere Ausdauersportarten wie Tanzen, Joggen und Aerobic, bei denen die Beine in Bewegung sind, kommen auch infrage. Spezielle Venengymnastikkurse finden mittlerweile in vielen deutschen Städten statt.
Liegen sowie Laufen sind im Allgemeinen besser für die eigenen Venen als Stehen und Sitzen. Das bedeutet, dass Menschen, die einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehen, möglichst viele Bewegungspausen einlegen sollten. Die Mittagspause für einen Spaziergang zu nutzen, ist genauso angebracht wie das Treppensteigen anstelle der Fahrt mit einem Aufzug oder einer Rolltreppe. Im Sitzen können die Betroffenen die Füße auf und ab bewegen oder sie kreisen lassen, um so zumindest für ein bisschen Bewegung zu sorgen.
Wer lange sitzen muss, sollte die Beine und Knie außerdem nicht übermäßig stark anwinkeln. Denn das kann sich negativ auf den Blutrückstrom auswirken. Bei einer vorwiegend stehenden Tätigkeit gilt es, sich zwischendurch wenigstens minutenweise zu bewegen. Das kurbelt die Durchblutung an.
Eine gesunde Ernährung, die möglichst reich an Ballaststoffen ist, empfiehlt sich bei Krampfadern. Eine Reduzierung der Fettzufuhr und der Zuckerzufuhr ist außerdem zu empfehlen. Übergewicht wirkt sich bei einer erblich bedingten Tendenz zu Krampfadern ebenfalls negativ aus. Daher gilt es, auf ein möglichst gesundes Gewicht zu achten und sich die übermäßigen Pfunde abzutrainieren sowie die Ernährung kalorienbewusst zu gestalten.
Über den gesamten Tag hinweg möglichst viel Wasser zu trinken, wird bei Krampfadern angeraten. Ein Glas Wasser pro Stunde gilt als ideal, um das Blut möglichst flüssig zu halten. Gewürze wie Chili, Pfeffer und Ingwer können zum Einsatz kommen, um die Durchblutung der Venen anzuregen und das Risiko von Krampfadern zu mindern. Von Vorteil ist eine Ernährung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die in pflanzlichen Lebensmitteln und Fisch vorkommen, wie Omega-3-Fettsäuren, anstatt zu viel gesättigten Fettsäuren.
Wer um die eigene Neigung zu Krampfadern weiß, trägt Schuhe mit hohen Absätzen am besten höchstens zu besonderen Anlässen und nicht regelmäßig. Denn flaches Schuhwerk, welches möglichst bequem ist, ist für die eigenen Venen am gesündesten. Wer die Zeit hat, seine Beine zwischenzeitlich hochzulegen, sorgt für eine zusätzliche Entlastung der Venen. Ob bei Reisen mit der Bahn, dem Flugzeug oder dem Auto, kurze Pausen sind wichtig, um Krampfadern vorzubeugen. Während dieser Pausen stehen reichlich Bewegung sowie Gymnastikübungen auf dem Programm.
Selbst die eigene Morgenroutine kann so gestaltet werden, dass es den Venen gut tut. Dazu gilt es, die Beine morgens kalt abzuduschen. Zunächst sind die Füße dran, während sich der kalte Wasserstrahl anschließend in Richtung der Oberschenkel vorarbeitet. Das kalte Wasser bewirkt ein Zusammenziehen der Gefäße, woraufhin sich die Beine nicht mehr so schwer anfühlen. Als günstig gilt auch das abwechselnde Abduschen mit kaltem und warmem Wasser.
Neben Übergewicht und zu wenig Bewegung gehören auch die Einnahme der Antibabypille, regelmäßiges Rauchen und verschiedene Hormonersatztherapien zu den Risikofaktoren, welche die Entstehung von Krampfadern begünstigen. Wer auf eine andere Form der Verhütung ausweichen kann, sollte dies bei einer Veranlagung zu Krampfadern demnach unbedingt tun. Um das Risiko von Krampfadern und etlichen anderen Erkrankungen herabzusetzen, empfiehlt es sich, das Rauchen aufzugeben.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, auf Mittel aus der Naturheilkunde zurückzugreifen. Cremes sowie Umschläge, die aus Rosskastanien-Extrakt oder aus Extrakt des roten Weinlaubs bestehen, sind an dieser Stelle zu nennen. Große Wärme ist hingegen zu meiden. Für Menschen, die zu Krampfadern neigen, sind ausgedehnte Sonnenbäder und Sauna-Gänge daher nicht zu empfehlen. Denn dies führt zu einem langsameren Blutfluss sowie zu einer Erweiterung der Gefäße.
Zum Schluss sollte ebenso gesagt sein, dass diese Maßnahmen Krampfadern zwar hinauszögern, sie meist jedoch nicht komplett verhindern können.
Apotheken Umschau: https://www.apotheken-umschau.de/Krampfadern/Krampfadern-Varikose-Varikosis-Varizen-Vorbeugen-und-Selbsthilfe-11896_7.html (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
t-online Gesundheit: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_46399962/krampfadern-vorbeugen-mit-sport-und-richtiger-ernaehrung.html (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
aktualisiert am 06.09.2019