Um Krätze zu diagnostizieren und andere Hautkrankheiten auszuschließen, ist das erfahrene Auge eines Dermatologen notwendig. Da Krätze nicht ohne Behandlung ausheilt, ist im Verdachtsfall der Besuch beim Hautarzt unbedingt notwendig. Im Zweifel wird der Dermatologe eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop untersuchen.
Krätze (medizinisch: Scabies) macht sich zuerst durch starken Juckreiz bemerkbar. Häufig ist es nachts im warmen Bett am schlimmsten. Gerne beginnt es dort zu jucken, wo Haut auf Haut trifft und die Krätzmilbe ein warmes Milieu vorfindet. Das kann an folgenden Stellen sein:
Handelt es sich um einen Befall mit Krätzmilben, dann haben die kleinen Parasiten bereits zwei bis fünf Wochen Vorarbeit geleistet. Solange dauert es von einem Erstkontakt bis zum Ausbrechen der Krankheit - zumindest dann, wenn Krätze zum ersten Mal auftritt. Bei einem wiederholten Ausbruch der Krankheit zeigen sich die charakteristischen Symptome bereits nach ein oder zwei Tagen. Die Haut ist leicht gerötet und manchmal tritt ein brennendes Hautgefühl auf.
Auf den juckenden Hautarealen zeigen sich kleine rote oder dunkle Punkte, die etwa die Größe eines Stecknadelkopfes haben. Sie können am Anfang mit Mückenstichen verwechselt werden. Sieht man sehr genau hin, kann man unter der Haut feine, bis zu einem Zentimeter lange, leicht gebogene Linien erkennen. Dies sind die Gänge, die die Krätzmilbe unter der Haut bohrt. Die Krätzmilbe selbst, die nur 0,5 Millimeter groß ist, ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Durch das stete Kratzen der von der Krätzmilbe befallenen Stellen, werden die kleinen Hautknötchen aufgekratzt, es können sich Krusten bilden und die Haut kann schuppig aussehen. Das Aufkratzen der Haut begünstigt das Eindringen von Bakterien, die eine eitrige Infektion hervorrufen können.
Bei Kindern kann Krätze anders aussehen als bei Erwachsenen. Anstelle der üblichen stecknadelgroßen roten Knötchen können sich Bläschen, Blasen und Pusteln zeigen. Auch entwickeln sich manchmal knotige Entzündungen der Haut. Während bei Erwachsenen der Kopf praktisch nie von Krätzmilben besiedelt wird, zeigen sich bei Kleinkindern häufig auch auf der Kopfhaut und im Gesicht Anzeichen eines Milbenbefalls. Auch Hand- und Fußflächen können betroffen sein.
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Eine besonders schwere Form der Krätze, die sich in ihrem Erscheinungsbild stark von der gewöhnlichen Krätze unterscheidet, ist die Scabies crustosa. Sie wird auch Borkenkrätze oder Krustenkrätze genannt. Häufig zeigt der Körper dabei großflächige Rötungen. An den Händen und Füßen, in den Ellenbogen und den Handgelenken zeigen sich Hautveränderungen, die der Krustenkrätze ihren Namen geben. Dort bildet sich vermehrt eine dicke Hornhautschicht. Unter den Krusten sieht die Haut rot und glänzend aus. Im Gegensatz zur stark juckenden normalen Krätze, besteht bei der Borkenkrätze manchmal gar kein oder nur ein leichter Juckreiz. Scabies crustosa befällt in erster Linie Kinder oder immungeschwächte Personen. Sie muss in jedem Fall stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.
Jucken und Hautausschläge kommen in der medizinischen Praxis häufig vor und können vielfache Ursachen haben:
Für eine genaue Diagnostik und eine zielgerichtete Behandlung ist der Besuch beim Hautarzt unbedingt erforderlich. Dieser kann mithilfe einer Hautabschabung unter dem Mikroskop Milbengänge oder Milbenkot erkennen. Handelt es sich um Krätze wird eine Salbe verordnet. Wird diese sorgfältig und ordnungsgemäß angewandt, wird der Krätzmilbe und damit dem Juckreiz und dem Hautausschlag ein schnelles Ende bereitet.
aktualisiert am 31.05.2022