Spannungskopfschmerzen sind weit verbreitet. Es gibt wohl kaum jemanden, der sie nicht kennt. Spannungskopfschmerzen zählen zu den sogenannten primären Kopfschmerzen, das heißt, dass sie nicht im Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung stehen.
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Ein genauer Schmerzpunkt lässt sich bei Spannungskopfschmerzen oftmals nicht definieren. Vielmehr handelt es sich um ein dumpf-drückendes Gefühl, das häufig vom Hinterkopf zur Stirn oder zur Schulter ausstrahlt. Der Schmerz kann einseitig oder beidseitig vorkommen und wird als leicht bis mittelstark beschrieben. Betroffene vergleichen das Gefühl manchmal mit einem zu engen Band, das ihnen um den Kopf gelegt ist. Spannungskopfschmerzen können von einem Benommenheitsgefühl begleitet werden. Auch Licht- oder Lärmempfindlichkeit oder leichte Übelkeit können auftreten.
Spannungskopfschmerzen sind normalerweise nach einigen Stunden überstanden. Manchmal können sie mehrere Tage anhalten. Viele Menschen leiden nur wenige Male im Jahr darunter, aber für manche kann der Schmerz zum dauernden Begleiter werden. Von chronischem Spannungskopfschmerz spricht man, wenn er mindestens drei Monate lang an mehr als vierzehn Tagen im Monat auftritt.
Spannungskopfschmerz kann viele Ursachen haben. Dazu gehören:
Bei chronischen Spannungskopfschmerzen scheint außerdem eine genetische Veranlagung eine Rolle zu spielen.
Spannungskopfschmerzen sind unangenehm, beeinträchtigen den Alltag aber nur selten.
Bei leichten Kopfschmerzen kann ein Spaziergang an der frischen Luft und ausreichend Wasser trinken helfen, den Schmerz zu vertreiben. Pfefferminzöl, das auf die Schläfen gestrichen wird, oder ein Coolpack kann den Schmerz ebenfalls lindern. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man sich etwas hinlegen und ausruhen oder Entspannungsübungen machen.
Helfen diese Maßnahmen nicht, lässt sich der Schmerz medikamentös sehr gut vertreiben. Gängige Wirkstoffe sind Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Ibuprofen. Schmerzmittel sollten maximal an zehn Tagen im Monat eingenommen werden. Ein darüber hinausgehender, hoher Konsum von Schmerzmitteln kann zur Zunahme an Kopfschmerzen führen und einen sogenannten Medikamentenkopfschmerz auslösen.
Um diesen Medikamentenkopfschmerz zu vermeiden, kann es bei chronischen Spannungskopfschmerzen sinnvoll sein, Antidepressiva einzusetzen. Als wirkungsvoll hat sich der Wirkstoff Amitriptylin erwiesen, der schmerzlindernd wirkt. Diese Medikamente werden dann dauerhaft eingenommen, um die Häufigkeit und Dauer der Kopfschmerzen langfristig zu verringern. Bis sie wirken, dauert es ein bis zwei Monate.
Zusätzlich kann regelmäßiger Ausdauersport nachweislich chronische Spannungskopfschmerzen lindern.
Episodisch auftretende Spannungskopfschmerzen erfordern keinen Arztbesuch. Wenn die Kopfschmerzen aber regelmäßig auftreten, chronisch werden oder sich mit den gängigen Medikamenten nicht lindern lassen, sollte man ärztlichen Rat einholen. Wenn neurologische Symptome wie Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Wesensänderungen hinzukommen, ist ein Arztbesuch unumgänglich, denn dann kann die Ursache der Schmerzen eine andere Erkrankung sein.
gesundheitsinformation.de – Spannungskopfschmerzen: https://www.gesundheitsinformation.de/spannungskopfschmerzen.3185.de.html (online, letzter Abruf: 01.09.2020)
kopfschmerzen.de – Der Kopf schmerzt? Wann Sie zum Arzt gehen sollten: https://www.kopfschmerzen.de/diagnose/wann-zum-arzt (online, letzter Abruf: 01.09.2020)
Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein – Was ist Spannungskopfschmerz?: https://www.migraene-klinik.de/kopfschmerzarten/spannungskopfschmerz.html (online, letzter Abruf: 01.09.2020)
TK - Die Techniker, Stefanie Krinninger – Die häufigsten Kopfschmerzarten – ein Überblick: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/kopfschmerzen-und-migraene/die-haeufigsten-kopfschmerzarten-ein-ueberblick-2016920 (online, letzter Abruf: 01.09.2020)
aktualisiert am 01.09.2020