Wird man von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Schule über das erhöhte Risiko eines Kopflausbefalls informiert, sind viele Eltern verunsichert. Wie sehen Kopfläuse aus, wie machen sie sich bemerkbar und wann muss man mit betroffenen Kindern zum Arzt? Obwohl Kopfläuse sehr klein sind und deswegen schwierig zu erkennen sind, ist ein Arztbesuch in den meisten Fällen nicht notwendig. Allerdings gibt es einige Ausnahmesituationen, in denen es ratsam ist, einen Arzt zu konsultieren.
Obwohl Kopfläuse bei zahlreichen Menschen ein Gefühl des Ekels hervorrufen, sind sie im Normalfall harmlos. Zwar ernähren sich die Parasiten vom Blut unter der Kopfhaut, Krankheiten können sie jedoch nicht übertragen. Sollten Eltern also den Verdacht hegen, dass der Nachwuchs von Läusen geplagt wird, muss nicht unbedingt sofort ein Arzt aufgesucht werden. Stattdessen sollten die Eltern mithilfe eines speziellen Läusekamms die Kopfhaut der Kinder selbst untersuchen. Weil die Läuse nur drei bis vier Millimeter groß sind und sich flink fortbewegen können, lassen sich ausgewachsene Parasiten schwer erkennen.
Einfach ist es dagegen auch ohne ärztliche Hilfe, die Eier der Läuse, die sogenannten Nissen, ausfindig zu machen. Diese sehen auf den ersten Blick aus wie Schuppen, lassen sich jedoch schwer aus den Haaren herauslösen. Können die vermeintlichen Schuppen nur mit großer Mühe aus den Haaren entfernt werden und kratzt sich das Kind zusätzlich häufig am Kopf, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kopflausbefall sehr hoch. Beim Untersuchen des betroffenen Kindes sollte man auf folgende typische Anzeichen achten:
Um dem Kopflausbefall ein Ende zu setzen, sollte man sich in der Apotheke geeignete Läusemittel besorgen und die Kopfhaut des Kindes damit behandeln. Zudem ist es wichtig, die gesamte Wäsche, die das Kind in den letzten Wochen verwendet hat, bei mindestens 60 Grad zu waschen. Haarbürsten, Kämme und Haaraccessoires sollten gründlich gereinigt und auf Lausbefall überprüft werden.
Wer den Kopflausbefall selbst erkannt hat, muss nur in Ausnahmefällen einen Arzt aufsuchen. Sollte das Kind jünger als drei Jahre sein oder bereits entzündete oder wundgekratzte Stellen auf dem Kopf zeigen, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Ist man sich außerdem nicht sicher, ob es sich bei den weißlichen Schuppen um Schuppen oder doch eher um Nissen handelt, kann man ebenfalls einen Arzt aufsuchen.
Viele Eltern sind sich unsicher, welcher Arzt der richtige ist. In der Regel sind Allgemeinmediziner und Kinderärzte in der Lage, die Läuse zu identifizieren und geeignete Läusemittel aus der Apotheke zu verschreiben. Darüber hinaus kann man einen Hautarzt aufsuchen, notwendig ist dies jedoch nur bei stark gereizter oder sehr empfindlicher Kopfhaut.
Weiterhin empfiehlt sich bei Erwachsenen der Besuch beim Arzt, wenn beispielsweise eine Betroffene schwanger ist oder stillt. Einige Präparate gegen Läuse dürfen zu diesen Zeiten nicht eingesetzt werden. Der Mediziner kann das richtige Mittel für die Betroffene auswählen, welches auch für das ungeborene Kind oder den zu stillenden Säugling bedenkenlos ist.
Sollte zudem die erste Kopflausbehandlung nicht erfolgreich verlaufen sein, wird der Arzt stärkere Mittel verschreiben, um den Befall schnell und effektiv zu beenden. Unter Umständen verlangen auch einige Einrichtungen ein ärztliches Attest, sodass ein Arzt den Läusebefall diagnostizieren muss, gerade wenn das Kind wiederholt darunter leidet.
aktualisiert am 19.07.2019