Eltern, deren Kinder eine Schule oder einen Kindergarten besuchen, werden früher oder später einmal eine Lauswarnung erhalten. Sobald ein Kind in einer Gemeinschaftseinrichtung wie in einer Schule, einem Kindergarten oder einer Kita unter einem Kopflausbefall leidet, müssen die zuständigen Aufsichtspersonen über die sogenannte Pedikulose informieren. Viele Eltern fragen sich nun besorgt, wie sie die eigenen Kinder und letztlich sich selbst vor den lästigen Parasiten schützen können. Chemische Bekämpfungsmittel sollten rein zur Vorsorge auf keinen Fall verwendet werden, sondern nur bei bereits eingetretenem Läusebefall. Besser ist es dagegen, die Kopfhaut der Kinder regelmäßig mit einem Läusekamm zu untersuchen.
Obwohl immer noch zahlreiche Menschen davon ausgehen, dass Läuse sich besonders in ungewaschenen Haaren wohlfühlen, handelt es sich bei diesem Volksglauben um einen Irrtum. Kopfläuse interessieren sich für das Blut ihres Wirts, der Zustand der Haare spielt keine Rolle. Allerdings berichten einige Eltern von positiven Erfahrungen mit Weidenrinden-Shampoo, das zur Vorbeugung eingesetzt wird. Das Shampoo wird aufgrund seiner antiseptischen Wirkung ebenfalls häufig bei einem bereits festgestellten Kopflausbefall eingesetzt. Allerdings ist die bekämpfende Wirkung nicht erwiesen. Stattdessen gilt das Shampoo als gute Vorbeugung gegen einen Kopflausbefall. Wieso sich die Läuse gerade von diesem Shampoo fernhalten, ist noch nicht erwiesen. Für eine effektive Wirkung sollte eine Haarwäsche mit dem Shampoo etwa zwei- bis dreimal in der Woche erfolgen.
Trotzdem ist das Shampoo keine Garantie dafür, dass das Kind nicht doch Läuse mit nach Hause bringt. Obwohl die winzigen Parasiten weder fliegen noch hüpfen können, krabbeln sie sehr schnell. Ein kurzer Kopfkontakt – wie es im Kindergarten oder in der Schule nicht unüblich ist – genügt und schon sind die Läuse von einem Kind auf ein anderes übergewandert. Das bedeutet, dass die Kinder mit ihren Köpfen einen Abstand von wenigstens 20 Zentimetern einhalten sollten, sofern diese Vorgabe eingehalten werden kann.
Je geringer die Haarlänge ist, desto seltener werden die Läuse übertragen. Die Haare auf unter zwei Zentimeter zu kürzen hilft. Allerdings werden gerade Mädchen nicht von der Idee begeistert sein, demnächst eine Kurzhaarfrisur zu tragen. In diesem Fall ist es sinnvoll, Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden, um ein Überwandern der Läuse zu erschweren.
Einige Eltern sind der Meinung, dass der Einsatz von Läusemitteln aus der Apotheke ebenfalls präventiv erfolgen kann. Diese Methode sollte auf keinen Fall in Erwägung gezogen werden. Apothekenpflichtige Bekämpfungsmittel enthalten zahlreiche chemische Substanzen, die die Kopfhaut des Kindes reizen und im schlimmsten Fall zu Allergien führen. Die Mittel können zu Resistenzen bei den Läusen führen, sodass sie immer schlechter bekämpft werden können. Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure sind ebenfalls nicht zu empfehlen, weil sie die Kopfhaut stark austrocknen.
Sobald man von der Lauswarnung erfahren hat, muss man sich nicht unbedingt fragen, was Kopfläuse nicht mögen. Deutlich sinnvoller ist es, die Kinder genau zu beobachten. Häufiges Kratzen aufgrund eines Juckreizes könnte ein erstes Anzeichen für einen Kopflausbefall darstellen. Insgesamt sollten Eltern beziehungsweise Angehörige auf folgende Anzeichen achten:
Finden sich in den Haaren vermeintliche Schuppen mit weißlich-grauer Farbe, sollten diese unbedingt näher betrachtet werden. Lassen diese sich nur schwierig aus den Haaren entfernen, handelt es sich womöglich um Läuseeier.
Wer den Verdacht hegt, dass der eigene Nachwuchs von Kopfläusen geplagt wird, der sollte sich in der Apotheke einen Läusekamm kaufen. Nach der Haarwäsche gibt man etwas Spülung in die nassen Haare des Kindes und durchkämmt mit dem Kamm jede einzelne Strähne des Haares. Anschließend streicht man den Kamm in einem Handtuch oder einem Taschentuch ab und kontrolliert dabei, ob sich Nissen (Läuseeier) oder ausgewachsene Kopfläuse im Haar der Kinder befinden. Je früher ein Kopflausbefall entdeckt wird, desto kleiner ist das Risiko, dass die Läuse bereits Eier gelegt haben. Dementsprechend ist die erfolgreiche Bekämpfung der Parasiten sehr schnell erledigt.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass verschiedene Gegenstände wie Haarbürsten und Kämme, Mützen, Bettwäsche oder Handtücher nicht gemeinsam von mehreren Personen benutzt werden. Textilien können bei 60°C gewaschen werden, um mögliche Nissen zum Absterben zu bringen. Auch Stofftiere können prinzipiell als Übertragungsweg der Läuse in Frage kommen. Diese können für drei Tage in eine dichte Plastiktüte gesteckt werden, damit Kopfläuse absterben.
aktualisiert am 19.07.2019