Kopfläuse gehören zu den Parasiten, die in Europa noch recht häufig anzutreffen sind. Die kleinen Insekten, die im ausgewachsenen Zustand nur wenige Millimeter groß sind, ernähren sich vom Blut des Menschen, gelten jedoch als ungefährlich. Wer bisher nichts mit einem Kopflausbefall zu tun hatte und sich verschiedene Informationsquellen ansieht, wird immer wieder auf den Begriff „Nissen“ stoßen. Dabei handelt es sich um die Eier der Kopfläuse beziehungsweise um die leeren Eihüllen. Damit die Bekämpfung der Läuse erfolgreich verläuft, sollte man sowohl die Nissen als auch die ausgewachsenen Parasiten vom Kopf des Betroffenen erkennen können und gegebenenfalls beseitigen.
Sollte sich der eigene Nachwuchs auffällig oft am Kopf kratzen und gleichzeitig weißliche Schuppen im Haar besitzen, sollten Eltern genauer hinsehen. Unter Umständen handelt es sich bei den vermeintlichen Schuppen um die Eier der Kopfläuse, die sogenannten Nissen. Genau genommen werden in der Fachliteratur lediglich die leeren Eihüllen als Nissen bezeichnet. Im Volksmund werden allerdings auch die Eier mit den sich darin entwickelnden Läuse-Embryos als Nissen bezeichnet.
Nissen besitzen eine ovale Form und sind weißlich-grau. Manchmal erscheinen Nissen allerdings transparent, sodass sich die Suche nach Lauseiern schwierig gestalten kann. Wer sich nicht sicher ist, ob das betroffene Kind unter einem Kopflausbefall leidet oder lediglich eine schuppige Kopfhaut besitzt, der sollte versuchen, die Schuppe aus dem Haar zu ziehen. Handelt es sich um eine Nisse, ist das nur schwer möglich. Denn Kopfläuse kleben ihre Eier mit einem Sekret ins Haar. Bevorzugte Stellen hierfür sind entweder die Haare im Nacken, an den Schläfen oder hinter den Ohren. Pro Tag kann eine Kopflaus fünf bis zehn Eier ablegen, aus denen nach etwa einer Woche die Larven, die sogenannten Nymphen schlüpfen.
Damit Parasiten über Jahrhunderte hinweg überleben können, ist es wichtig, dass sie sich an ihren Lebensraum anpassen. Im Fall der Kopfläuse bedeutet das, dass die Plagegeister ihre Tarnung vom Menschen abhängig machen. Die lästigen Parasiten erreichen selbst im ausgewachsenen Zustand eine Länge von lediglich rund drei Millimetern. Weil sie sich außerdem sehr flink fortbewegen können, sind sie mühelos in der Lage, sich zwischen den Kopfhaaren zu verstecken. Weiterhin erscheinen Kopfläuse in einem blass-gräulichen Farbton. Sollten die Läuse genügend Blut aufgenommen haben, verfärbt sich ihr Körper braun-rötlich, sodass sie noch schwerer zu finden sind. Läuse verfügen über einen speziellen Saugrüssel, um an die Nahrung, das menschliche Blut, zu kommen. Während sie diesen in die Kopfhaut einstechen, sondern sie etwas Speichel ab, damit das Blut nicht gerinnt. Dieser Speichel löst bei einigen Menschen eine Immunreaktion des Körpers aus: Es kommt zu starkem Juckreiz, dem gerade Kinder mit einem Aufkratzen der Einstiche nachgeben. Obwohl Kopfläuse in unseren Breitengraden keine Krankheiten übertragen, kann das Aufkratzen der Stiche gefährlich werden. Denn gelangen Bakterien in die Wunde, können Entzündungen folgen. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, um den Kopflausbefall schnell und effektiv zu beenden.
Darüber hinaus besitzen die flügellosen Parasiten sechs Beine, mit denen sie unkompliziert zu einem anderen Wirt wandern können. Es genügt, dass sich die Köpfe oder Haare von Menschen eine kurze Zeit berühren, damit Kopfläuse übertragen werden. Auf dem neuen Wirt angekommen wird es nicht lange dauern, bis sich die Kopfläuse einnisten und vermehren.
Um den Verdacht auf einen Kopflausbefall ganz sicher bestätigen zu können, sollte man sich einen Läusekamm aus der Apotheke besorgen. Zunächst werden die Haare angefeuchtet und anschließend mit einer Spülung versehen. Nun kann man Strähne für Strähne mit dem Läusekamm durchkämmen. Nach jeder Strähne sollte der Kamm auf einem Küchentuch abgestrichen werden. Eine Lupe hilft dabei, die ausgewachsenen Kopfläuse, die Larven (Nymphen) oder Nissen zu identifizieren. Wer chemische Mittel zur Bekämpfung der Parasiten einsetzt, sollte die Prozedur nach wenigen Tagen wiederholen. Oftmals sind Nissen widerstandsfähig gegen die Mittel, sodass einige Läuse überleben und sich nach dem Schlüpfen wieder vermehren können.
aktualisiert am 19.07.2019