Egal ob man von Kopfläusen oder Kleiderläusen geplagt wird – die lästigen Parasiten sorgen für Juckreiz und erhöhen das Risiko für Entzündungen. Auf den ersten Blick sehen sich Kopf- und Kleiderläuse zwar ähnlich, dennoch gibt es einige Unterschiede zu beachten. So werden Kopfläuse beispielsweise ausschließlich über „Kopf-Kontakt“ übertragen, während sich Kleiderläuse auch in der eigenen Bekleidung einnisten und von dort aus auf einen anderen Menschen wandern. Das führt schließlich dazu, dass therapeutisch bei einem Kopflausbefall ganz anders als bei einem Befall mit Kleiderläusen vorgegangen werden muss.
Bei Kopfläusen (Pediculus humanus capitis) handelt es sich um Parasiten, die sich perfekt an ihren Wirt – den Menschen – angepasst haben. Diese Läuse ernähren sich vom Blut des Menschen und nisten sich auf dem Kopf ein. Ihr kleiner Körperbau sowie die transparente bis rötlich-braune Farbgebung sorgen dafür, dass man die Parasiten nicht sofort bemerkt. Zudem können sich Kopfläuse flink fortbewegen. Die hervorragende Anpassung an ihren Lebensraum hat Kopfläusen dabei geholfen, über Jahrtausende hinweg auf den Köpfen der Menschen zu existieren. Bis heute sind Kopfläuse in unseren Breitengraden vertreten. Besonders häufig findet man sie in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder wie Kindergärten oder Schulen. Hier können sich die Kopfläuse rasch vermehren, da die Kinder oft eng zusammensitzen oder miteinander spielen. Daher informieren solche Einrichtungen Eltern immer dann, wenn ein Kopflausbefall gemeldet worden ist.
Um Kopfläuse eindeutig festzustellen, sollte zunächst der Kopf des Betroffenen untersucht werden. Die unerwünschten Parasiten besitzen einige eindeutige Erkennungsmerkmale.
Der Körper von Kopfläusen misst im Normalfall drei bis vier Millimeter. Die Läuse erscheinen in weißlicher, beinahe transparenter Farbe. Sobald sie von ihrem Wirt Blut gesaugt haben, kann sich das Erscheinungsbild jedoch ins Rötlich-Braune verändern. Die Nissen (Eier) der Kopfläuse erinnern auf den ersten Blick an Hautschuppen, kleben jedoch fest an einzelnen Haaren. Wer die Parasiten mit einem Läusekamm aus den Haaren entfernt, kann mit einer Lupe einfacher bestimmen, ob sich tatsächlich Läuse im Kopfhaar eingenistet haben oder ob es sich um harmlose Schuppen handelt.
Die Kopflaus hat sich auf die Kopfhaut des Menschen spezialisiert, sodass diese ihr bevorzugter Lebensraum ist. Nissen werden meist so abgelegt, dass sie gut geschützt heranreifen können. Beim Durchkämmen der Haare sollte man deswegen besonderes Augenmerk auf die Stellen im Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen legen.
Obwohl zahlreiche Menschen davon ausgehen, dass Kopfläuse Krankheiten übertragen, ist das in unseren Breitengraden nicht der Fall. Dennoch kann der Körper aus Einstichstellen mit heftigem Juckreiz, Rötungen und Entzündungen reagieren.
Kopfläuse können zwar weder springen noch fliegen, dennoch können sie sich sehr einfach verbreiten. Es genügt, dass eine betroffene Person mit ihrem Kopf eine andere Person berührt und schon können die Läuse auf einen neuen Wirt krabbeln.
Auch wenn von Kopfläusen keine große Gefahr ausgeht, möchte man den störenden Juckreiz natürlich schnell loswerden. Einfaches Haarewaschen ist bei einem Kopflausbefall leider nicht ausreichend, sodass Betroffene geeignete Maßnahmen wie chemische Bekämpfungsmittel aus der Apotheke anwenden sollten.
Eine andere Art der blutsaugenden Parasiten stellen die sogenannten Kleiderläuse dar (Pediculus humanus humanus oder Pediculus humanus corporis). Vermutlich handelt es sich sogar um eine Unterart derselben Spezies wie bei der Kopflaus. Die Kleiderläuse sind zwar deutlich seltener als die Kopfläuse, gelten jedoch gleichzeitig als potenzielle Überträger gefährlicher Krankheiten. Wer Kleiderläuse bei sich entdeckt, sollte rasch einen Arzt aufsuchen. Einige Kriterien helfen dabei, die Kleiderlaus eindeutig von anderen Parasiten abzugrenzen.
Da Kleiderläuse optisch den Kopfläusen sehr ähnlich sind, lassen sie sich allein durch ihr Aussehen praktisch nicht sicher voneinander unterscheiden. Sowohl die Farbgebung als auch die Größe erinnern an die Kopflaus.
Die Kleiderlaus nistet sich, wie der Name treffend beschreibt, vorzugsweise in warmen Textilfalten ein. Diese verlassen sie nur, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind. Daher müssen bei einem Kleiderlausbefall sämtliche getragene Kleidungsstücke und andere Textilien wie Decken oder Kissen bei mindestens 60 Grad gereinigt werden, damit die Kleiderlaus und gelegte Nissen erfolgreich getötet werden.
Weil Kleiderläuse als Überträger gefährlicher Krankheiten gelten, muss jeder festgestellte Befall beim Gesundheitsamt gemeldet werden. So kann die Kleiderlaus beispielsweise Fleck- oder Rückfallfieber übertragen.
Sobald Kleiderläuse identifiziert worden sind, sollte man zunächst herausfinden, ob lediglich Textilien von dem Befall betroffen sind oder ob sie sich auch auf dem Körper oder in den Haaren des Wirtes befinden. Sollte dies der Fall sein, müssen die Läuse mit entsprechenden Mitteln aus der Apotheke bekämpft werden.
aktualisiert am 19.07.2019