Wie werden Kopfläuse in der Schwangerschaft bekämpft?

Manchmal bringen die eigenen Kinder Kopfläuse aus dem Kindergarten mit, in anderen Fällen haben betroffene Erwachsene die Parasiten übertragen. Ganz gleich, woher die unangenehmen Blutsauger stammen, in jedem Fall ist eine schnelle und effektive Bekämpfung gewünscht. Obwohl Läusemittel aus der Apotheke eine rasche Wirkung versprechen, sollten schwangere oder stillende Frauen auf aggressive chemische Bekämpfungsmittel verzichten. Besser ist es, dem Kopflausbefall mit natürlichen Wirkstoffen und physikalischen Methoden zu Leibe zu rücken.

Chemikalien und Insektengifte können vom Körper aufgenommen werden

Wirft man einen Blick auf die Inhaltsstoffe, die für apothekenpflichtige Läusemittel verwendet werden, finden sich in vielen Produkten Insektizide zur äußeren Anwendung. Die enthaltenen Gifte legen den Organismus der Parasiten lahm und sorgen so für den sicheren Tod der Plagegeister. Obwohl die Menge an chemisch wirkenden Substanzen oftmals gering ist, raten Experten Frauen während einer Schwangerschaft von der Verwendung solcher Läusemittel zunächst ab. Unter Umständen nimmt der Körper über die Haut eine gewisse Menge der Gifte auf. Sie werden über den Blutweg verteilt, sodass das ungeborene Kind damit in Berührung kommen könnte. Zwar gibt es keine nennenswerten Fälle, bei denen die Entwicklung des Embryos durch Läusemittel bekanntermaßen beeinträchtigt worden ist, dennoch sollte man vor der Anwendung unbedingt einen Blick in die Gebrauchsanweisung werfen. In einzelnen Fällen kann der Arzt dennoch empfehlen, sie aufzutragen. Geht ein Läusebefall auf andere Weise nicht zurück, dann eignen sich Chrysanthemen-Extrakt oder Permethrin als Reservewirkstoffe.

Physikalisch Mittel unbedenklich für schwangere Frauen

Neben den giftigen Substanzen gibt es auch verschiedene Mittel, mit denen sich Läuse physikalisch bekämpfen lassen. Sogenannte Pedikulozide (laustötende Mittel) umfassen auch Wirkstoffe, die die Atemwege der Parasiten verstopfen, sodass diese ersticken und anschließend aus den Haaren ausgekämmt werden können. Ein bekannter Wirkstoff aus diesem Bereich, der als unbedenklich in der Schwangerschaft gilt, ist Dimeticon. Dimeticon gilt bei Schwangeren als beste Möglichkeit gegen die Kopfläuse. Wer selbst bei dieser Substanz ein unsicheres Gefühl hat, kann auf die Bekämpfung der Läuse mit natürlichen Wirkstoffen setzen.

• Behandlung mit Kokosöl: Genauso wie einige chemisch oder synthetisch hergestellte Substanzen führt auch Kokosöl zum Erstickungstod der Parasiten. Das Öl wird entweder rein oder mit anderen natürlichen Stoffen wie ätherischen Ölen oder Essig vermischt und in die nassen Haare einmassiert. Dort verbleibt es für mindestens eine Stunde. Besonders effektiv ist die Behandlung, wenn man den Kopf mit Frischhaltefolie oder einer Duschhaube abdeckt. So entzieht man den Läusen zusätzlich Sauerstoff.
  
  
• Shampoo mit Eukalyptus- oder Teebaumöl versehen: Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass Kopfläuse gegenüber Teebaum-, Citronellen- oder Eukalyptusöl empfindlich sind. Wer ein mildes Shampoo mit wenigen Tropfen dieser Öle versieht und zusätzlich etwas Essig in die Mischung gibt, wird mit ein wenig Glück die Parasiten auf natürliche Art und Weise los. Teebaumöl darf allerdings nicht in der Zeit um die Geburt angewendet werden, da es möglicherweise die Kontraktionen der Gebärmutter beeinträchtigt.
  
  
• Auskämmen der Nissen und Kopfläuse: Egal welche Mittel man in der Schwangerschaft wählt, das Auskämmen mit einem speziellen Läusekamm unterstützt jede Therapie. Auf diese Weise werden überlebende Läuse und teils auch Nissen (Läuseeier) entfernt, sodass die Vermehrung gestoppt wird und der Kopflausbefall schnell ein Ende findet.