Obwohl niemand gern über Kopfläuse redet, haben viele von uns irgendwann einmal im Leben mit den blutsaugenden Parasiten zu tun. Entweder man wird selbst im Kinderalter von den Läusen geplagt oder entdeckt die krabbelnden Parasiten auf dem Kopf der eigenen Kinder. Während Kopfläuse früher als potenzielle Überträger gefährlicher Krankheiten angesehen worden sind, gelten sie heute als harmlos. Dennoch möchte man die unangenehmen Parasiten natürlich so schnell wie möglich loswerden. In der Apotheke sind zahlreiche Gegenmittel erhältlich, die den Kopflausbefall auf unterschiedliche Art und Weise beenden.
Schaut man sich Kopfläuse genauer an, so erkennt man kleine Parasiten, die selbst im ausgewachsenen Zustand höchstens vier Millimeter groß werden. Obwohl die Läuse weder Flügel besitzen noch springen können, geschieht eine Übertragung mitunter in Sekundenschnelle. Kontakt mit dem Kopf oder den Haaren von Betroffenen reicht aus und schon wandern die Parasiten auf einen neuen Wirt über. Dabei ist es unerheblich, ob die Haare gewaschen sind oder nicht – ein Kopflausbefall hat nachweislich nichts mit mangelhafter Hygiene zu tun. Es gibt also keinen Grund, sich vor dem Arzt oder Apotheker zu schämen. Viel wichtiger ist es, die Kopfläuse rasch zu bekämpfen.
Besonders beliebt sind chemische Mittel, die Insektizide enthalten. Solche Mittel sind als Shampoo, als Tinktur oder als Spray erhältlich. Das Insektizid (Gift gegen Insekten) wirkt toxisch auf die Parasiten. Das Gift nimmt Einfluss auf das Nervensystem der Kopflaus, sodass diese gelähmt wird. Wenige Augenblicke später stirbt sie schließlich ab. Leider sind die meisten Nissen, die Eier der Läuse, unempfindlich gegen die Produkte aus der Apotheke. Darum muss man die Bekämpfung mit dem jeweiligen Mittel einige Tage später wiederholen. Dann sind die jungen Läuse aus den Nissen geschlüpft und können erfolgreich bekämpft werden.
Im Handel sind beispielsweise folgende toxische Mittel zur Lausbekämpfung erhältlich:
Chemische Läusemittel werden immer wieder verschiedenen Tests und Prüfungen unterzogen. In aller Regel geht von den chemischen Wirkstoffen keine Gefahr für den Menschen aus. Dennoch sollte man vor der Anwendung den Beipackzettel lesen. Denn chemische Läusemittel können manchmal folgende Beschwerden verursachen:
Zudem raten Experten von der Verwendung chemischer Substanzen häufig aus einem anderen Grund ab. Kopfläuse entwickeln immer mehr Resistenzen, sodass einige gegen die Insektengifte womöglich immun sind.
Neben den toxischen Präparaten erhält man in Apotheken noch eine andere Gruppe von Läusemitteln: die physikalisch wirkenden Produkte. Diese basieren oft auf bestimmten Silikon- oder Pflanzenölen, die vom Menschen deutlich besser vertragen werden als Insektizide. Besonders häufig werden Mittel verkauft, die das synthetisch hergestellte Silikonöl Dimeticon (z. B. Jacutin® Pedicul Fluid) oder Kokosöl enthalten. Sobald der Körper der Parasiten vom Öl benetzt ist, gelangt dieses in die Tracheen, die Atemwege der Läuse, und verstopft diese. Die Läuse ersticken und können nun einfach aus den Haaren gekämmt werden. Physikalisch wirkende Produkte besitzen zwar eine niedrigere Wirksamkeit, allerdings gilt die Anwendung als weniger bedenklich. Genauso wie chemische Mittel sollten die ölhaltigen Präparate mehrmals angewendet werden, um dem kompletten Kopflausbefall auch nach dem Schlüpfen weiterer Tiere aus den Nissen ein Ende zu setzen.
Ganz gleich, ob man sich für chemisch wirkende Mittel oder für ölhaltige Produkte entscheidet – noch erfolgreicher wird die Behandlung mit einem Läusekamm. Läusekämme kann man entweder im Internet bestellen oder in einer Apotheke vor Ort kaufen. Es handelt sich um einen speziellen Kamm, bei dem die Zinken sehr nahe beieinander stehen. Dadurch bleiben beim Durchkämmen sowohl ausgewachsene Insekten als auch viele Eier zwischen den Zinken hängen. Gerade nach der Anwendung von Läusemitteln macht das Durchkämmen Sinn, weil man auf diese Weise die toten Parasiten aus den Haaren entfernen kann.
Damit man sämtliche Bereiche von den Läusen befreien kann, sollte man die Haare zunächst anfeuchten und anschließend mit einer Haarkur oder Spülung versehen. Diese hindert die Parasiten an der Flucht. Außerdem lassen sich dank der Pflegeprodukte die Haare bequem in einzelne Strähnen einteilen. Diese werden nun vom Ansatz bis zu den Spitzen einmal rasch mit dem Kamm durchzogen. Danach streicht man den Kamm in ein sauberes Papiertaschentuch oder in Toilettenpapier ab, um die ausgekämmten Läuse und Nissen zu entfernen. Beim Durchkämmen sind die Bereiche hinter den Ohren, im Nacken und an den Schläfen sehr wichtig. An diesen Stellen legen Kopfläuse bevorzugt ihre Eier ab.
Wer weder Insektizide noch synthetisch hergestellte Öle auf die empfindliche Kopfhaut von Kindern geben möchte, kann zudem verschiedene Hausmittel zur Bekämpfung von Kopfläusen verwenden. Falls die angewendeten Hausmittel jedoch keine Besserung herbeiführen, sollte man sich für apothekenpflichtige Produkte entscheiden.
https://www.test.de/Kopflaeuse-Diese-Mittel-helfen-1707982-2707982/
aktualisiert am 19.07.2019