Haben Eltern erst einmal Kopfläuse auf dem Schopf der eigenen Kinder entdeckt, ist die Sorge oftmals groß. Weil die krabbelnden Blutsauger so schnell wie möglich bekämpft werden sollen, liegt der Gedanke nahe, geeignete Mittel aus der Apotheke zu besorgen. Allerdings können die chemischen Inhaltsstoffe in pharmazeutischen Produkten die empfindliche Kopfhaut stark reizen und sogar Allergien auslösen. Eine schonende Alternative stellt Kokosöl dar. Entweder man mischt das Öl selbst einem Shampoo bei oder kauft sich fertige Haarpflege-Produkte, deren Hauptbestandteil Kokosöl ist.
Wer sich nach Läuseshampoos in der Apotheke umsieht, kann zwischen zwei Wirkungsweisen wählen: Shampoos, die Insektizide enthalten oder Produkte, die mit Silikonölen arbeiten. Während die Insektizide giftig für die Läuse wirken und deren Organismus lahmlegen, verstopfen Öle die Atemwege. Dadurch ersticken die Parasiten und können anschließend aus den Haaren gekämmt werden. Allerdings gilt dieses Wirkungsprinzip nicht nur für Silikonöle. Auch wenn die kleinen Blutsauger mit Kokosöl in Berührung kommen, verkleben in kurzer Zeit die sogenannten Tracheen, die Atemwege der Läuse. Zusätzlich enthält das Öl bestimmte Fettsäuren, die für den Organismus von Läusen giftig sind.
Kokosöl hat den Vorteil, dass es nur extrem selten zu allergische Reaktionen führt. Damit gilt das Öl als schonendes, aber gleichzeitig effektives Mittel gegen Kopflausbefall. Kokosöl ist sowohl in ausgewählten Online-Shops als auch in gut sortierten Reformhäusern erhältlich. Um die lästigen Blutsauger erfolgreich mit Kokosöl zu beseitigen, kann man unterschiedlich vorgehen.
Besonders wirksam ist die Behandlung mit Kokosöl, wenn man das natürliche Öl rein auf Haare und Kopfhaut aufträgt. Es ist wichtig, dass der komplette Schopf bedeckt ist und dass man beim Einmassieren des Öls die komplette Kopfhaut miteinbezieht. Anschließend sollte das Öl für mindestens eine Stunde in den Haaren verbleiben, bevor es ausgewaschen wird. Danach werden die getöteten Läuse sowie die Nissen (die Eier der Läuse) mit einem Läusekamm aus den Haaren entfernt werden.
Erfahrungen zufolge wirkt eine Mischung aus Kokosöl und Essig noch besser gegen die blutsaugenden Parasiten. Die Mischung wird genauso wie reines Kokosöl über Haare und Kopfhaut verteilt und anschließend gründlich mit warmen Wasser ausgewaschen.
Neben Essig gibt es eine ganze Reihe weiterer Wirkstoffe, die entweder die Atemwege der Läuse verstopfen oder auf eine andere Art und Weise giftig für die Parasiten wirken. Dazu zählen beispielsweise ätherische Öle wie Eukalyptus- und Teebaumöl. Auch mit Weidenrinden-Extrakt haben viele Eltern beziehungsweise Betroffene positive Erfahrungen gemacht.
Je länger das Kokosöl in den Haaren verbleibt, desto effektiver ist die Bekämpfung. Experten raten beispielsweise zu einer Haarkur auf Kokosöl-Basis, die die ganze Nacht in den Haaren verbleibt. Eine zusätzliche Abdeckung mit Frischhaltefolie nimmt den Parasiten den Sauerstoff, sodass sich über Nacht ein Großteil bekämpfen lässt. Dennoch sollte die Anwendung mit Kokosöl mehrmals wiederholt werden. Schließlich können aus den Nissen neue Läuse schlüpfen. Ganz wichtig ist außerdem, dass man die Läuse zusätzlich mit einem Kamm entfernt.
aktualisiert am 19.07.2019