Schaut man sich nach effektiven Mitteln zur Kopflausbekämpfung um, stößt man schnell auf seltsame Empfehlungen. Biermischungen, rohe Eier oder Mayonnaise in den Haaren sind nur drei Beispiele für kuriose Hausmittel gegen Läuse. Allerdings gibt es zahlreiche Mittel, die sich tatsächlich bewährt haben und keine Gefahr für den Menschen darstellen. Effektive Hausmittel sind beispielsweise Essiglösungen, Shampoos mit ätherischen Ölen oder Kokosöl.
Obwohl Kopfläuse bei zahlreichen Menschen ein Gefühl des Ekels hervorrufen, können Eltern beruhigt aufatmen: Die kleinen flügellosen Parasiten sorgen zwar für einen unangenehmen Juckreiz auf dem Kopf, Krankheiten übertragen sie jedoch nicht. Dennoch gelten die sechsbeinigen Blutsauger als unerwünscht, sodass Betroffene und Eltern sie möglichst schnell und dauerhaft entfernt haben möchten. Kopfläuse haben sich im Laufe der Evolution immer wieder an den Menschen angepasst. Dieses Problem hat natürlich auch die Pharmaindustrie erkannt. In der Apotheke sind verschiedene Insektizide erhältlich, mit denen man dem Kopflausbefall ein schnelles Ende setzen kann. Allerdings hat der Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln einige Nachteile:
Deutlich schonender ist dagegen die Bekämpfung der Kopfläuse mit natürlichen Hausmitteln. Zwar sollte man auch hier an mögliche allergische Reaktionen denken, vor allem wenn man mit ätherischen Ölen arbeitet, diese sind jedoch seltener. Zudem werden die Läuse meist physikalisch bekämpft, sodass sich keine Resistenzen gegen die unterschiedlichen Wirkstoffe entwickeln können.
Besonders häufig kommen verschiedene Pflanzenöle zum Einsatz, wenn es um die effektive und dauerhafte Entfernung von Kopfläusen geht. Kokosöl ist beispielsweise ein gut geeignetes Mittel gegen Läuse. Das Öl wird einfach mit etwas warmen Wasser oder Essig vermischt und anschließend in die Haare einmassiert. Dabei sollte man sich bis zur Kopfhaut vorarbeiten, damit sämtliche Läuse mit dem Öl benetzt werden. Das Öl sorgt dafür, dass sich die Läuse nicht mehr ohne weiteres zwischen den Haaren fortbewegen können. Zusätzlich dringt es in die Atemwege der Läuse, in die sogenannten Tracheen, ein und verstopft diese. Nach wenigen Minuten erstickt die Kopflaus. Wer die Wirkung von Kokosöl zusätzlich verstärken möchte, sollte das Öl möglichst über Nacht in den Haaren lassen. Der Kopf sollte mit Frischhaltefolie oder einer Duschhaube abgedeckt werden, damit die Läuse keinen frischen Sauerstoff mehr erhalten. Nach frühestens einer Stunde wird das Öl aus den Haaren ausgewaschen. Sollten Läuse überlebt haben, können diese nun mit einem Läusekamm aus der Apotheke ausgekämmt werden. Mit diesem lassen sich auch die abgetöteten Parasiten wunderbar aus den Haaren entfernen.
Immer wieder liest man, dass sich auch andere Öle wie Oliven- oder Rapsöl zur Bekämpfung von Läusen eignen. Allerdings besitzt Kokosöl bestimmte Fettsäuren, die für die Kopflaus giftig sind. Da andere Öle diese Substanzen nicht enthalten, sind sie zwar generell auch zur Entfernung von Kopfläusen geeignet, aber weniger effektiv als Kokosöl.
Neben Kokosöl gilt auch Teebaumöl als effektives Hausmittel gegen Kopflausbefall. Teebaumöl hat eine antiseptische (keimtötende) Wirkung und lindert bei Betroffenen auch den Juckreiz effektiv. Warum die Öle bei vielen Läusen zum Tod führen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Allerdings gilt Teebaumöl bei richtiger Anwendung als weitgehend ungefährlich, sodass es eine geeignete Alternative zu chemischen Präparaten aus der Apotheke darstellt. Dennoch hat das Öl eine reizende Wirkung und sollte weder mit Schleimhäuten noch mit den Augen in Kontakt kommen. Als Läusemittel werden wenige Tropfen des Öls entweder mit Alkohol oder mit Wasser vermengt. Auch die Mischung mit einem milden Shampoo eignet sich sehr gut, um die Läuse dauerhaft loszuwerden.
Neben Teebaumöl eignen sich auch andere ätherische Öle wie Lavendel- oder Rosmarinöl, um die Läuse zu bekämpfen. Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn man einige Tropfen der unterschiedlichen Öle mit etwas Kokosöl vermengt und die Mischung anschließend in die nassen Haare einmassiert.
Obwohl Essig als ein bewährtes Hausmittel gegen Kopfläuse dient, ist seine Wirkung nicht ausreichend dokumentiert. Allerdings schadet Essig der Kopfhaut kaum, sodass nichts gegen den Einsatz des Hausmittels spricht. Für rund eine Woche massiert man eine Wasser-Essig-Lösung ins Haar der Betroffenen und lässt die Mischung etwa eine Stunde einwirken. Anschließend lassen sich die Nissen (Eier) und Läuse einfacher mit einem Läusekamm entfernen.
Selbst wenn man sich für chemische Mittel aus der Apotheke entscheidet, so genügt eine einmalige Anwendung meist nicht aus, um die Läuse dauerhaft loszuwerden. Die abgelegten Eier, die sogenannten Nissen, sind gegen zahlreiche Wirkstoffe widerstandsfähig und später können Läuse daraus schlüpfen. Die jeweilige Prozedur muss deshalb mindestens einmal wiederholt werden. Das gilt auch dann, wenn man Kopfläuse natürlich bekämpfen möchte. Erst wenn die Larven aus den Eiern geschlüpft sind, werden die jeweiligen Mittel ihre Wirkung entfalten können. Zusätzlich sollte man nach jeder Anwendung einen Läusekamm verwenden. Mit diesem werden sowohl überlebende als auch getötete Läuse entfernt, sodass die jeweilige Methode zur Lausbekämpfung optimale Ergebnisse erzielt.
aktualisiert am 19.07.2019