Bei Kopfläusen handelt es sich um kleine Parasiten, die sich perfekt an ihre Umgebung angepasst haben. Einerseits ist der Körper der Läuse ganz klein, andererseits sind die Parasiten so geschickt und flott unterwegs, dass sie sich in Sekundenschnelle verstecken können. Diese Tarnung hat sich über viele Jahrtausende entwickelt und ist für die Kopflaus praktisch lebensnotwendig. Daher lassen sich Läuse meist nicht direkt erkennen. Vielmehr deutet vermehrter Juckreiz auf der Kopfhaut auf einen Befall mit Läusen hin. Dieser typische Juckreiz entwickelt sich jedoch nicht immer. Um einen Lausbefall zu erkennen, müssen Kopfhaut und Haare gründlich untersucht werden.
Sobald ein Kind im Kindergarten oder in der Schule von Kopfläusen geplagt wird, dauert es nicht lange und die Parasiten nisten sich auch auf den Köpfen anderer Kinder ein. In der Regel informieren Schulen, Kitas und Kindergärten die Eltern über den Befall und mögliche Risiken. Diese Information sollte ernst genommen werden, damit die Läuse bei den betroffenen Kindern direkt bekämpft werden können.
Bei rund einem Drittel aller Betroffenen reagiert der Körper auf den Läusebefall mit einer Immunreaktion. Sobald die Kopflaus in die Haut einsticht, sondert sie etwas Speichel ab, damit das Blut nicht direkt gerinnt. Auf diesen Speichel reagiert der Körper mit juckender Kopfhaut. Kratzen sich Kinder auffällig oft, dann ist es wichtig, sich Kopfhaut und Haare der Kleinen genauer anzusehen. Zudem ist es möglich, dass sich die Einstichstellen durch das Kratzen entzünden. In diesem Fall bilden sich kleine Verkrustungen auf dem Kopf, die man mit bloßen Auge erkennen kann.
Dieser typische Juckreiz kann zwar als erstes Anzeichen für einen Kopflausbefall gewertet werden, allerdings zeigen über die Hälfte der betroffenen Kinder keine Symptome. Sobald Eltern also vom Kindergarten oder der Schule über den möglichen Befall mit Kopfläusen informiert werden, sollten sie das Kind gründlich untersuchen. Doch wie kann man sich die Parasiten konkret vorstellen, wie sehen Läuse aus?
Ausgewachsene Kopfläuse sind nur rund drei mm groß und besitzen einen rötlich-braunen bis gräulichen Farbton. Sie haben wie alle Insekten sechs Beine. Gerade erst geschlüpfte junge Läuse sehen eher noch transparent aus und sind etwa zwei mm lang. Um diese zu sehen, kann eine Lupe hilfreich sein. Weil sich die Kopfläuse schnell bewegen, ist es mit dem bloßen Auge schwer, sie zu erkennen. Einfacher lassen sich dagegen die Eier der Läuse auffinden. Diese werden Nissen genannt und sind zwar ebenfalls sehr klein, besitzen allerdings eine deutlich hellere Farbe. Sie sind annähernd weiß. Außerdem kleben die Nissen in den Haaren fest und können sich nicht bewegen.
Wer den Verdacht hegt, dass das eigene Kind unter Kopfläusen leidet, der sollte die Haare feucht auskämmen. Dazu benötigt man folgende Utensilien:
Zuerst werden die Haare des Kindes komplett angefeuchtet, um anschließend die die Pflegespülung großzügig darin zu verteilen. Die Spülung versorgt das Haar zwar mit Nährstoffen, gleichzeitig macht sie es den Läusen jedoch schwer, vorwärts zu kommen. Außerdem lässt sich dank der Spülung Strähne für Strähne auf Nissen oder Läuse untersuchen. Mit dem speziellen Nissen- oder Läusekamm wird jede Strähne sorgfältig durchkämmt. Dabei ist es wichtig, dass man die Strähne vom Haaransatz bis zu den Spitzen relativ schnell durch den Kamm zieht, damit die Läuse keine Gelegenheit haben, zu fliehen. Danach streicht man den Kamm im Handtuch oder Küchentuch ab. Finden sich hierbei zwischen den Resten der Spülung Eihüllen, Nissen oder ausgewachsene Läuse, dann lässt sich der Befall mit geeigneten Mitteln aus der Apotheke schnell eindämmen.
Besonders gerne legen Läuse ihre Eier übrigens an geschützten Stellen ab. Deswegen ist es wichtig, die Stellen hinter den Ohren oder im Nacken besonders aufmerksam zu untersuchen. Darüber hinaus können Nissen trotz sorgfältigen Auskämmens in den Kopfhaaren verbleiben, aus denen weitere Läuse schlüpfen können. Daher sollte man trotz erfolgreicher Läusebekämpfung immer wieder einen Blick auf die Kopfhaut werfen und neu geschlüpften Läusen keine Chance geben. Aus dem Grund werden zudem Mittel gegen Kopfläuse nach etwa zehn Tagen ein weiteres Mal angewendet.
Eine andere Methode, um Läuse oder Nissen zu identifizieren, stellt das Untertauchen der Haarbürste dar. Weil Läuse ein sehr geringes Eigengewicht besitzen, schwimmen sie auf dem Wasser. Nachdem man die Haare des betroffenen Kindes durchkämmt hat, kann man die Bürste in ein Becken voller Wasser tauchen und anschließend überprüfen, ob sich auf der Wasseroberfläche Nissen, leere Eihüllen oder ausgewachsene Parasiten finden.
aktualisiert am 19.07.2019