Eine Stauchung der Wirbelsäule kann verschiedenste Ursachen haben. In vielen Fällen sorgt eine mechanische Einwirkung wie etwa ein Aufprall auf ausgestreckte Beine oder das Gesäß dafür, dass der Knochen in Form eines Kompressionsbruches verletzt wird. Doch nicht immer ist ein harter Aufprall notwendig, um den Knochen der Wirbelsäule zu schädigen. Durch einige Vorerkrankungen wie Osteoporose oder durch Tumore kann es ebenfalls zu einer Fraktur an der Wirbelsäule kommen. Je nach Ursache und Ausmaß der Verletzung kommt es zu mehr oder weniger ausgeprägten Symptomen.
Ein Kompressionsbruch an der Wirbelsäule hat nicht immer Symptome zur Folge. Oft ist nur der Knochen verletzt, nicht aber das Rückenmark oder die verbundenen Nervenstränge. Daher kann es passieren, dass der Patient die Verletzung zunächst nicht bemerkt und diese komplikationslos von alleine abheilt.
Doch nicht immer bleibt eine solche Verletzung verborgen. Besonders wenn die Wirbelkörper ihre Form durch die Fraktur verändern, treten plötzliche und dumpfe Schmerzen auf, die sich über einen langen Zeitraum hinziehen können. Die Schmerzen können sich bei einigen Körperhaltungen verschlimmern und intensiver werden. Insbesondere bei lang anhaltenden Schmerzen, die sich über mehrere Tage ziehen und nicht auf übliche Rückenschmerzen zurückzuführen sind, sollte ein Arzt konsultiert werden. Gerade nach einem Sturz oder einem starken Aufprall, der die Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen hat, ist insbesondere auf dumpfe oder chronische Schmerzen zu achten.
Dass ein Stauchungsbruch der Wirbelsäule keine Schmerzen hervorruft, bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine Symptome vorliegen. Manche Symptome werden erst spät oder gar nicht bemerkt, so etwa eine veränderte Haltung. Der sogenannte Witwenbuckel ist ein Anzeichen dafür, dass eine (oft mehrfache) Verletzung der Wirbelsäule vorliegt. Auch kann es sein, dass der Patient durch die gekrümmte Haltung einige Zentimeter kleiner ist als zuvor. Diese Symptome sind auf den ersten Blick nicht besorgniserregend, trotzdem sollte der Gang zum Arzt nicht hinausgezögert werden.
Viele Patienten bemerken die Fraktur an der Wirbelsäule durch die fehlenden Symptome erst spät oder gar nicht. Trotzdem bedeutet ein Wirbelbruch immer auch ein Risiko für den Patienten. Es ist ratsam, nach stärkeren mechanischen Einwirkungen auf die Wirbelsäule einen Arzt aufzusuchen, sollte der Verdacht bestehen, dass die Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen wurde. Liegt ein Stauchungsbruch der Wirbelsäule vor, kann dieser zwar auch komplikationslos verheilen, jedoch findet sich ein gesteigertes Risiko für einen erneuten Bruch. Mehrere Brüche wiederum verändern die Ausrichtung der Wirbelsäule, sodass es zur Veränderung der Haltung und einem immer ausgeprägteren Buckel kommen kann. Infolge der Krümmung der Wirbelsäule ist im weiteren Verlauf auch das Gleichgewicht betroffen. In sehr ausgeprägten Fällen kommt es zudem zu Problemen bei der Atmung und beim Essen, da die Brusthöhle eingeschränkt wird.
Ein Arzt sollte auch bei fehlenden beziehungsweise geringen Beschwerden aufgesucht werden, um Nervenschädigungen auszuschließen. Das kann mittels Röntgenaufnahmen oder der Computertomografie (CT) durchgeführt werden. Ist es zu Schmerzen gekommen, lässt sich durch bildgebende Verfahren feststellen, ob andere Ursachen wie Krankheiten oder Wirbelsäulenverformungen zu Grunde liegen. Im Falle der Stauchungsfraktur wird die Wirbelsäule mit einem Korsett stabilisiert. Bis zu zwei Monate kann es dauern, bis die Fraktur verheilt ist. Krankengymnastik dient der Stabilisation der Muskulatur und Wiederherstellung der Beweglichkeit. Je nach Ausprägung des Bruches oder eventuellen Begleiterkrankungen kann eine Operation an der Wirbelsäule notwendig werden.
aktualisiert am 05.12.2016