Wirbelbrüche können sich auf verschiedene Weise äußern. Nicht immer treten bei der Fraktur an der Wirbelsäule gleich Symptome auf. Manch ein Patient bemerkt den Wirbelbruch überhaupt nicht oder wird erst darauf aufmerksam, wenn sich die Haltung oder die Körpergröße ändert. Viele andere Patienten verspüren jedoch starke Schmerzen über einen langen Zeitraum. Ein Stauchungsbruch (Kompressionsfraktur) führt üblicherweise dazu, dass der Bereich des Wirbels schmerzhaft ist. Die Schmerzen sind nicht nur von dem Bruch abhängig, sondern von Schäden und Reizungen an umliegenden Bändern oder Nerven, die durch den Bruch oder den Aufprall entstehen. In diesen Fällen ist eine Schmerztherapie wichtig.
Die Schmerzen nach einem Wirbelbruch können intensiv werden, besonders wenn die Bandscheibe verschoben ist, sich Knochensplitter gelöst haben und diese dabei auf das Rückenmark oder umliegende Nerven drücken. Bei Knochenbrüchen, die aufgrund von Osteoporose entstanden sind, kann der Wirbelkörper komplett einbrechen. Die Knochenteile reiben aneinander und es kommt zu Reizungen, die ebenfalls Schmerzen hervorrufen. Meist werden diese Schmerzen durch Bewegungen hervorgerufen, weshalb eine ausreichende Schonung dafür sorgen kann, dass die Beschwerden gebessert werden. Dem Körper wird dann Zeit gegeben, den Knochenbruch in Ruhe ausheilen zu lassen. Patienten mit starken Schmerzen, die durch Bewegungen ausgelöst werden, wird daher kurzfristig zur Bettruhe geraten. Ein Stützkorsett oder Mieder kann für die Entlastung der Wirbelsäule sorgen und die Schmerzen lindern. Längere Bettlägerigkeit bringt das Risiko einer Fehlhaltung mit sich.
Die Gabe von Schmerzmitteln bei einer Fraktur an der Wirbelsäule soll nicht nur die Beschwerden des Patienten lindern. Sie sollen auch dafür sorgen, dass sich der Patient schmerzfrei bewegen kann und die Muskulatur nicht verkümmert. Schmerzmittel haben also auch den Sinn, eine Fehlhaltung zu vermeiden. Üblicherweise halten die Beschwerden wenige Wochen an und verschwinden, sobald der Wirbelkörper ausgeheilt ist. Ab diesem Zeitpunkt werden dann auch die Schmerzmittel abgesetzt. Trotzdem kann es passieren, dass die Schmerzen chronisch werden und die Medikamente über einen langen Zeitraum gegeben werden müssen.
Je nach Schmerzgrad werden hier leichte Mittel wie Paracetamol verabreicht. Zeigt dieses keine ausreichende Wirkung, verordnet der Arzt meist NSAR (nichtsteroidale Anti-Rheumatika, beispielsweise Diclofenac oder Ibuprofen) und in extremen Fällen Morphium.
Auch wenn die allgemeine Annahme herrscht, dass Knochenbrüche nur richtig ausheilen können, wenn sie mit einem Gips ruhiggestellt werden, trifft diese Annahme nicht bei den Wirbelkörpern zu. Hier kann es bei fehlender Bewegung sogar zur Verschlimmerung der Symptome kommen, insbesondere wenn eine Fehlstellung vorliegt. Daher ist die Bewegung, sofern sich die Wirbel nicht verschoben haben oder der Arzt eine Ruhigstellung verordnet, positiv auf die Schmerzlinderung bei Wirbelbrüchen zu sehen. Dazu gibt es spezielle krankengymnastische Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken und die Wirbelsäule entlasten.
aktualisiert am 13.12.2016