Ein Wirbelbruch kann verschiedene Ursachen und Ausmaße haben. Dabei kann der Krankheitsverlauf ansonsten komplikationslos und ohne besondere Behandlung verlaufen, in anderen Fällen wiederum ist eine Operation notwendig, um die Wirbel wieder zu stabilisieren. Die Heilungsdauer hängt stark davon ab, welche Art von Bruch vorliegt und welche Behandlung zum Einsatz kommt.
Die Wirbelsäule besteht aus einer Reihe einzelner Wirbel in Verbindung mit Bändern, Muskeln und Sehnen. Ein Wirbelbruch kann an verschiedenen Stellen auftreten. So wird unterschieden, ob es sich um eine Wirbelkörperfraktur (einen Bruch im Hauptanteil des Wirbels), eine Dornfortsatzfraktur oder eine Querfortsatzfraktur handelt. Zudem wird unterschieden, ob die Fraktur stabil oder instabil ist, was für die Entscheidung über die Behandlung eine wichtige Rolle spielt. Die Wirbel können durch einen Versenkungsbruch (mit oder ohne Knick) geschädigt sein, es kann sich um eine Trümmerfraktur handeln oder es liegt eine Wirbelbogenverletzung vor.
Weiterhin wird zwischen der Ursache des Bruches unterschieden. Ein traumatisch bedingter Wirbelbruch entsteht durch Krafteinwirkung, etwa bei einem Sturz oder Sprung auf ausgestreckte Beine. Dagegen kann es auch ohne Unfall zu einem Wirbelkörperbruch kommen. Hier spricht man von einem spontanen Wirbelbruch, bei dem eine Vorerkrankung wie Osteoporose die Ursache sein kann. Der Knochen wird durch die Erkrankung instabil. Auch Tumore können zu spontanen Wirbelbrüchen führen.
Ein einfacher und stabiler Wirbelbruch kann konservativ (ohne Operation) behandelt werden. Hier ist es empfehlenswert, sich in den Bewegungen zu schonen und auf die Haltung zu achten. Ein Korsett oder verschiedene Stabilisierungsmaßnahmen unterstützen den Heilungsverlauf ebenfalls. Meist heilen stabile Wirbelbrüche in wenigen Wochen bis Monaten aus, ohne dass es zu Komplikationen kommt.
Bei einer notwendigen Operation kann sich die Heilungsdauer lange hinziehen. Ist der Bruch durch Osteoporose entstanden, gibt es mehrere Behandlungsmethoden. Besonders die Kyphoplastie hat sich hierbei bewährt.
Die Kyphoplastie und ähnliche Operationsverfahren kommen besonders bei Stauchungsbruch der Wirbelsäule infolge von Osteoporose zum Einsatz. Bei dem minimal-invasiven Verfahren werden die Wirbelkörper stabilisiert, indem der gebrochene Wirbel durch einen Ballon wieder in die ursprüngliche Form und Position gebracht wird. Daraufhin wird ein selbsthärtendes Material, Knochenzement, gespritzt, um den Wirbelkörper zu stabilisieren. Der Eingriff ist mit einigen Risiken verbunden, ob durch Austreten des Knochenzementes oder Anschlussfrakturen in benachbarten Bereichen. Ist der Eingriff erfolgreich verlaufen, bessern sich die Symptome wie Schmerzen bereits nach kurzer Zeit. Auch die Wundheilung gestaltet sich nur von kurzer Dauer, da das minimal-invasive Verfahren nur kleine Stichkanäle erfordert. Wie lange der Patient bis zur vollständigen Genesung benötigt, stark davon abhängig, welche Form der Verletzung vorlag und welche Nachbehandlung nötig wird. Daher kann zur Heilungsdauer nach der Operation keine pauschale Angabe gemacht werden. Meist wird mit mehreren Wochen bis Monaten gerechnet, Bettruhe ist allerdings nur wenige Tage erforderlich.
Die Operation richtet und festigt die gebrochenen Wirbel und wirkt den Symptomen wie starken Schmerzen entgegen. Trotzdem wird in dem Sinne nicht die verursachende Krankheit (Osteoporose) geheilt. Es ist notwendig, auch nach der Operation eine Behandlung mit Krankengymnastik oder Medikamenten zu beginnen beziehungsweise fortzuführen. Ebenso ist es wichtig, die Muskulatur an der Wirbelsäule zu stärken, was durch gezielte Physiotherapie erreicht werden kann. Eine gestärkte Muskulatur entlastet die Wirbelkörper, um das Risiko eines erneuten Wirbelbruchs zu verhindern. Medikamente, die den Knochenaufbau unterstützen, behandeln dagegen den Grund für die Osteoporose. Je nachdem, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist und welche Behandlung notwendig ist, zieht sich auch die Heilungsdauer nach der Kyphoplastie beziehungsweise bei Osteoporose an der Wirbelsäule.
aktualisiert am 16.03.2022