Als Adynamie wird eine allgemeine körperliche Schwäche und Erschöpfung bezeichnet. Diese Kraftlosigkeit kann sowohl durch körperliche Krankheiten als auch durch psychische Ursachen hervorgerufen werden. Dem Körper fehlt aus verschiedensten Gründen Energie, um sich normal bewegen zu können und aktiv zu sein. Um die grundlegenden Körperfunktionen gewährleisten zu können, spart der Organismus sich die Energie an anderer Stelle auf, wie etwa an den Muskeln. Häufig gehen Müdigkeit und Antriebslosigkeit Hand in Hand mit der Kraftlosigkeit. Den Betroffenen fehlt buchstäblich die Dynamik. Weitere Symptome, die bisweilen im Zusammenhang mit der körperlichen Erschöpfung auftreten können, sind zum Beispiel:
Manchmal ist der Kraftverlust so ausgeprägt, dass sich Betroffene weitgehend aus ihrem Umfeld zurückziehen und sie wichtige Aktivitäten nicht mehr ausüben können.
Die körperliche Schwäche kann sich plötzlich zeigen. In den meisten Fällen kommt es jedoch im Laufe der Zeit zu einer langsam zunehmenden Schwächung und Erschöpfung.
Eine Reihe von Erkrankungen des Körpers (wie Stoffwechselstörungen oder genetisch bedingte Erkrankungen) und der Psyche können mit einer körperlichen Erschöpfung einhergehen. Wichtige Beispiele werden im Folgenden beschrieben. Darüber hinaus sind weitere Ursachen möglich.
Die Addison-Krankheit entsteht, wenn in der Rinde der Nebenniere aufgrund einer Funktionsstörung nicht ausreichend Hormone wie Cortisol gebildet werden. Wichtige Symptome können eine bräunliche Hautverfärbung (Bronzehaut), körperliche Schwäche und Kraftlosigkeit und eine Abgeschlagenheit sein. Erhöhte Salzlust, fehlender Appetit, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsabnahme, Schmerzen im Brustbereich oder Probleme mit dem Kreislauf können ebenfalls auftreten. Bei einem Morbus Addison müssen die nicht vom Körper produzierten Hormone durch Medikamente ersetzt werden (Hydrocortisol, Fludrocortisol).
Bei der Hypothyreose kann die Schilddrüse die Hormone T3 und T4 nicht mehr in der erforderlichen Menge herstellen und ausschütten. Das führt zu Kraftlosigkeit, Leistungsverlust und Abgeschlagenheit sowie Müdigkeit oder auch depressiven Symptomen. Betroffene nehmen üblicherweise an Körpergewicht zu, frieren oft, können sich schlecht konzentrieren. Sie bekommen trockene Haut und brüchige Haare und können an Verstopfung leiden. Der Grund für eine Schilddrüsenunterfunktion ist häufig die Hashimoto-Thyreoiditis, die eine chronische Entzündung darstellt. Durch regelmäßiges Einnehmen von Schilddrüsenhormonen lässt sich die Unterfunktion gut therapieren.
Ist die Calcium-Konzentration im Blut zu hoch, führt dies zu Symptomen wie Muskelschwäche, Verstopfung, starker Harnausscheidung, vermehrtem Durst, Nierenproblemen, Bewusstseinsstörungen oder Verwirrtheit. Die Hypercalcämie kann aus vielen Gründen entstehen, insbesondere durch Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) oder Krebserkrankungen. Aber auch erbliche Erkrankungen (wie familiäre hypocalciurische Hypercalcämie, idiopathische infantile Hypercalcämie), zu viel Vitamin D oder Erkrankungen wie die Sarkoidose können das Blutcalcium abnorm erhöhen. Neben der Behandlung der Grunderkrankung kommen Medikamente und Salzlösungen zum Einsatz, um den Calciumwert zu normalisieren.
Bei zu wenig Kalium im Blut kommt es ebenfalls zu Schwächen der Muskulatur, zur Reflexabschwächung, Müdigkeit, zu teils bedrohlichen Herzrhythmusstörungen, Verstopfung und erhöhter Urinausscheidung. Die Ursachen der Hypokaliämie können ein Verlust über den Darm (meist bei anhaltendem Durchfall), ein Verlust über die Nieren (zum Beispiel durch Erkrankungen wie Hyperaldosteronismus oder Cushing-Syndrom oder durch Medikamente) oder überhöhte Aufnahme von Kalium in die Körperzellen (etwa durch zu viel Insulin) sein. Bei einer Hypokaliämie wird zum einen die ursächliche Erkrankung behandelt, zum anderen fehlendes Kalium durch Medikamente oder Infusionen ersetzt.
Bei einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) fehlt Insulin aufgrund ungenügender Ausschüttung oder es kann an den Körperzellen nicht genügend wirken. Durch die Diabetes-Erkrankung kann der Blutzucker (Glucose) nicht richtig in die Zellen aufgenommen werden und genutzt werden. Der Muskulatur und den Nervenzellen fehlt Energie. Verminderte körperliche Kraft, Erschöpfung, Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind die Folge. Zugleich ist der Blutzuckerspiegel erhöht. Die weiteren Symptome des Diabetes sind häufiger, starker Durst, wiederkehrender Harndrang, erniedrigter oder erhöhter Appetit, Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme. An verschiedenen Organen (Augen, Nieren, Fuß, Nerven, Gefäßen) können sich auf Dauer Schäden entwickeln. Behandelt wird die Erkrankung durch eine angepasste Ernährung und körperliche Bewegung. Teils muss sie durch Medikamente oder die regelmäßige Anwendung von Insulinspritzen therapiert werden.
Das chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist gekennzeichnet durch eine überaus rasche Ermüdung, die sowohl den Körper als auch den Geist betrifft. Wie das Erschöpfungssyndrom genau entsteht, ist nicht bekannt. Es kann beispielsweise nach Infektionskrankheiten oder nach körperlicher Beanspruchung entstehen. Wichtigstes Symptom ist eine starke, immer wiederkehrende Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit, wobei die Beschwerden im Zeitverlauf stark schwanken können. Trotz Schlaf und Ruhezeiten fühlen sich die Betroffenen nicht genügend erholt. Schlafprobleme, grippeartige Beschwerden, Verspannungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Symptome oder Atembeschwerden können ebenso vorkommen. Das Fatigue-Syndrom führt zu großen Schwierigkeiten, Alltagsaktivitäten und berufliche Verpflichtungen auszuüben. Welche Behandlungen wirksam und sinnvoll sind, ist bislang nicht genau bekannt. Starke Belastungssituationen sollten gemieden werden. Regelmäßige körperliche Aktivität wird ebenso wie das Ausüben von Entspannungsverfahren empfohlen. Auch eine Verhaltenstherapie oder Medikamente können hilfreich sein.
Muskeldystrophien sind erbliche Erkrankungen, die zu einer Schwäche und einem Abbau von Muskulatur führen. Davon gibt es viele verschiedene Formen, zu deren wichtigsten die Muskeldystrophie Typ Duchenne und die Muskeldystrophie Typ Becker gehören.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Muskeldystrophie gehören physiotherapeutische Übungen, Hilfsmittel wie Knöchel- oder Beinstützen oder später ein Rollstuhl sowie die Gabe von Cortison-Präparaten, um den Krankheitsfortschritt zu verzögern.
Die Erkrankung Myasthenia gravis wird durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems hervorgerufen (Autoimmunerkrankung). Die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln ist beeinträchtigt und es kommt zu einer Schwäche der Muskulatur. Die Myasthenia gravis kann besonders die Augen betreffen und dort zu einer Beeinträchtigung der Lidhebung (Ptosis) oder auch zu Doppelbildern führen. Die Erkrankung kann sich auf andere Muskeln ausweiten. Damit kann sie zu Problemen bei der Mimik, beim Sprechen, bei der Nahrungsaufnahme und beim Schlucken, bei der Kopfbewegung und Kopfhaltung oder auch der Bewegung der Gliedmaßen führen. Oft gehen dann die Augensymptome zurück. Die Muskelschwächen nehmen im Verlauf des Tages üblicherweise zu, die Muskeln erholen sich wieder, wenn sie einige Zeit in Ruhe sind. Zu den Behandlungsmethoden gehören – je nach Schwere, Verlauf und Lebensalter – Medikamente (Cholinesterasehemmer, Immunsuppressiva), Plasmapherese (eine Art Reinigung des Blutplasmas), spezielle Therapien (wie Schluckbehandlung, Beatmung) oder die operative Entfernung eines bestimmten Immunorgans (Thymus).
Bei der familiären hyperkaliämischen periodischen Paralyse handelt es sich um eine seltene Erbkrankheit, die zu einer phasenweisen Adynamie führt (Adynamia episodica hereditaria). Diese Anfälle von Muskelschwäche beginnen meist in den ersten zehn Lebensjahren eines Kindes und sind durch einen hohen Kaliumwert im Blut (Hyperkaliämie) bedingt. Verschiedenste Einflüsse wie Ruhephasen (nach Bewegung), Stress oder Kälte können solche Anfälle auslösen, die unterschiedlich schwer sind. Die Behandlung geschieht mit Medikamenten (wie Salbutamol, Carboanhydrase-Hemmern, Thiaziddiuretika), der richtigen Ernährung und der Vermeidung von möglichen Auslösern. Beginnt ein Anfall von Adynamie, sollte leichte Bewegung ausgeübt werden, da diese die Symptomatik bessert.
Bei einer Malabsorption können wichtige Stoffe aus der Nahrung nicht genügend aus dem Darm in das Blut aufgenommen werden. Eine Malabsorption kann durch verschiedene Darmerkrankungen oder Erbkrankheiten verursacht werden. Durch die fehlenden Nährstoffe kann es zur Kraftlosigkeit und zum Gewichtsverlust kommen, typischerweise leiden Betroffene an Durchfall. Verschiedene weitere Symptome entsprechend der Substanzen, die dem Körper fehlen, treten ebenfalls auf. Die Behandlung hängt von der ursächlichen Erkrankung ab.
Die Narkolepsie ist eine Erkrankung, bei der die Steuerung von Wachheit und Schlafen gestört ist. Betroffene sind tagsüber schläfrig und können, besonders während monotoner Gegebenheiten, plötzlich einschlafen, ohne dies verhindern zu können. Neben den Einschlafattacken kommt es bei vielen Erkrankten zu einem Verlust der Muskelspannung bei normalem Bewusstsein (Kataplexie), was zu Stürzen führt. Dieser Spannungsverlust der Muskulatur geschieht häufig in Momenten mit ausgeprägten Emotionen. Darüber hinaus treten oft Schlafstörungen wie Durchschlafstörungen, Schlafparalyse (Schlaflähmung) oder Halluzinationen im „Halbschlaf“ (hypnagoge Halluzinationen) auf. Die Behandlung der Narkolepsie geschieht durch bestimmte Maßnahmen zur Bewältigung (wie Vermeiden von Auslösern des Einschlafzwangs oder des Muskelspannungsverlustes), geregelten Schlaf mit geplantem Tagesschlaf sowie mit Medikamenten (unter anderem Modafinil, Methylphenidat oder Natriumoxybat).
Eine Dehydration entsteht bei zu geringer Aufnahme von Flüssigkeit oder bei zu großem Verlust von Wasser aus dem Körper. Zu den Folgen gehören nicht nur ein dunkler Urin, vermehrter Durst, ein trockener Mund und trockene Haut, sondern auch Schwindel, Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Müdigkeit und körperliche Schwächung. Auch eine Verstopfung kann sich entwickeln. Die Dehydration kann dadurch entstehen, dass Betroffene ein herabgesetztes Durstempfinden haben oder nicht daran denken, ausreichend zu trinken. Oft tritt dies bei älteren Menschen auf. Häufige Ursachen sind auch ausgeprägtes Schwitzen (bei heißer Umgebung, beim Sport, bei schwerer Arbeit), Übelkeit und Erbrechen oder verschiedene Krankheiten. Durch Flüssigkeitsaufnahme (Wasser, ungesüßte Kräutertees oder Früchtetees, bei Bedarf auch Brühe) kann ein mäßiger Wassermangel im Körper ausgeglichen werden. In schweren Fällen müssen entsprechende Infusionen gegeben werden.
Infektionen mit Viren, Bakterien oder anderen Krankheitserregern können den Körper schwächen. Das Immunsystem arbeitet je nach dem Erreger und der Infektionskrankheit schwer und es kommt zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und verminderter Kraft. Weitere häufige Infektionssymptome sind Fieber, Schüttelfrost, Rötung, Schwellungen, Schmerzen und ein Krankheitsgefühl. Nach überstandener Infektion verschwindet auch die Schwächung normalerweise wieder. Einige Infektionen können jedoch zu anhaltenden Symptomen führen, die auch eine über Wochen oder Monate andauernde körperliche Schwäche und Erschöpfung oder ein chronisches Müdigkeitssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome) beinhalten können. Das gilt insbesondere für einige Viruserkrankungen wie COVID-19 (Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2).
Eine übermäßige Belastung des Körpers, etwa durch übertriebenen Sport ohne ausreichende Ruhephasen, kann die Ursache für eine ausgeprägte Erschöpfung, Kraftlosigkeit und Abgeschlagenheit sein. In der Sportmedizin ist hierfür der Ausdruck Übertraining zu hören. Neben der verminderten Leistungsfähigkeit und Müdigkeit können schmerzhafte Muskulatur, anhaltendes Pulsrasen, die Neigung zu Infektionen und Verletzungen oder depressive Symptome zu den Auswirkungen gehören.
Menschen, die über längere Zeit Cannabis konsumieren, leiden häufig an Problemen wie reduzierter Leistungsfähigkeit, Antriebslosigkeit, Gedächtnisstörungen oder Konzentrationsproblemen. Ähnliche Folgen können darüber hinaus bei langem Alkoholkonsum oder beim Gebrauch von anderen Drogen vorkommen. Eine veraltete Bezeichnung für einen solchen Zustand der Adynamie, Teilnahmslosigkeit und Antriebslosigkeit lautet amotivationales Syndrom.
Schwere Verbrennungen gehören zu den Störungen, die den Organismus viel Energie kosten, welche dann an anderer Stelle nicht zur Verfügung steht. Dadurch kommt es zu einer körperlichen Schwächung.
Bösartige Tumorerkrankungen können den Körper nach und nach schwächen. Neben dem Kräfteverlust, der Abgeschlagenheit und Erschöpfung können zum Beispiel Fieber, Nachtschweiß, Schmerzen, ein sonst nicht erklärbarer Gewichtsverlust oder spezielle Folgen wie Verdickungen oder Hustenreiz auf einen Tumor hinweisen. Abhängig von der Art und Ausdehnung des Tumors werden Behandlungen wie Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie notwendig.
Wenn durch Erkrankungen beispielsweise das Herz oder die Atmung nicht richtig funktionieren, wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff und Energie beliefert. Es kommt häufig zu einer zunehmenden Schwächung.
Eine wichtige Ursache für allgemein fehlende Energie bei einem Menschen sind Depressionen. Diese führen zu einer gedrückten Stimmungslage, aber auch zu einer ausgeprägten Antriebsarmut, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit. Vermeintlich einfache Aktivitäten von Körperpflege über Nahrungszufuhr bis hin zu Aufgaben innerhalb der Familie bereiten erhebliche Schwierigkeiten. Im Beruf kann es ebenso zu weitreichenden Problemen kommen. Eine Depression hat negative Auswirkungen auf das Interesse, führt zu Gefühlen der inneren Leere, fehlender Freude und Hoffnungsverlust bis hin zu Selbsttötungsgedanken. Darüber hinaus können Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen, Angst, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Schlafprobleme auftreten. Wichtige Therapiemöglichkeiten von Depressionen sind Medikamente und eine Psychotherapie, zum Beispiel in Form einer Verhaltenstherapie.
Hohe Belastung und Stress, vor allem bei der Berufsausübung, manchmal aber auch in anderen Lebensbereichen, können zu einem sogenannten Burn-out führen. Diese Empfindung, ausgebrannt zu sein, äußert sich in einem Energieverlust, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Die Symptomatik betrifft die Psyche und die Emotionen ebenso wie auch den Körper. Die anfänglich oft hohe berufliche Leistung weicht immer stärker einem geringen Arbeitsvermögen und einer Abneigung und Gleichgültigkeit bezüglich der Tätigkeit. Eine häufig treffende Bezeichnung für diesen Zustand ist innere Kündigung. Gegenüber den Kunden wird mehr und mehr Distanz aufgebaut. Weitere häufige Symptome sind Schlafprobleme, eine verminderte Konzentrationsfähigkeit oder Versagensgefühle. Körperliche Beschwerden von Kräfteverlust über Rückenschmerzen bis hin zu Beklemmungsgefühlen oder Übelkeit können sich entwickeln. Als ursächlich für den Burn-out anzusehen sind beispielsweise andauernde Belastungen ohne ausreichende Erholung, Überforderung, das Ausbleiben von Anerkennung für die erzielten Leistungen, das Hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse, der eigene Perfektionismus und Probleme, sich ausreichend abzugrenzen. Dadurch kommt es zu einer immer stärker werdenden Frustration, zur tiefen Erschöpfung, zum Gefühl des Ausbrennens.
Zur Behandlung ist es wichtig, die Belastungen deutlich herabzusetzen, das eigene Anspruchsdenken zu ändern, die Prioritäten im Leben neu zu bewerten. Ein Wechsel der beruflichen Tätigkeit kann hilfreich sein. Entspannungsverfahren, eine gesunde und bewusste Lebensführung oder eine Psychotherapie gehören zu den weiteren Ansätzen, das Burn-out-Syndrom in den Griff zu bekommen.
Besteht eine ausgeprägte Kraft- und Energielosigkeit, gegebenenfalls mit Antriebsarmut, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, dann sollte dies als ein wichtiges Warnsignal angesehen werden. Spätestens wenn alltägliche Aufgaben nicht mehr richtig bewältigt werden können und es zu Problemen im Beruf kommt, sollte gehandelt werden. Eine ärztliche Abklärung sollte vorgenommen werden, sowohl wenn es sich um einen schnell aufgetretenen als auch um einen sich allmählich entwickelnden Energieverlust handelt. Werden die Ursachen durch die Untersuchungen festgestellt, kann eine gezielte Therapie der jeweiligen Erkrankung erfolgen, die für die Adynamie verantwortlich ist.
Als erster Ansprechpartner bei derlei Problemen dient im Regelfall der Hausarzt, der weitere Schritte zur Diagnose und Behandlung in die Wege leiten kann. Je nach dem (vermuteten) Ursprung der Beschwerden können weitere Fachgebiete wie die Innere Medizin oder die Psychiatrie weiterhelfen.
Die Diagnose gestaltet sich unterschiedlich. Am Anfang steht die Befragung (Anamnese) nach den genauen Symptomen, dem zeitlichen Verlauf, psychischen Gegebenheiten, Medikamenten, der früheren Krankengeschichte und möglichen Erkrankungen innerhalb der Verwandtschaft. Daraus kann häufig der grundsätzliche Ursprung der Beschwerden abgeleitet werden. Eine körperliche Grunduntersuchung wird durchgeführt, um weitere Hinweise entdecken zu können. Es folgen weiterführende Untersuchungen, die unter anderem das Labor (vor allem Blutentnahme), Tests der Nervenfunktion und Muskeltätigkeit oder bildgebende Maßnahmen umfassen können.
Da eine körperliche Erschöpfung vielerlei Ursachen haben kann, gilt es möglichst die Ursache herauszufinden. Daher ist der rechtzeitige Gang zur ärztlichen Untersuchung empfehlenswert, um Krankheiten gezielt behandeln zu können. Dennoch helfen vielen Betroffenen allgemeine Maßnahmen und Verhaltensanpassungen. Generell sollte auf eine gute Ernährung, ausreichende körperliche Betätigung, Mäßigung bei Genussmitteln, auf guten Schlaf und Stressabbau Wert gelegt werden. Dies gilt auch zur Vorbeugung verschiedener Störungen, die zu Kraftlosigkeit und Energiearmut führen.
Die Ernährungsweise spielt eine große Rolle für das Wohlbefinden und die Energiebereitstellung. Regelmäßige Mahlzeiten, die nicht zu üppig ausfallen sollten, mit ausgewogener Zusammenstellung versorgen den Körper angemessen mit Nährstoffen, Vitaminen und weiteren wichtigen Substanzen. Rauchen, Alkoholtrinken oder andere ungesunde Verhaltensweisen sollten hingegen so weit wie möglich heruntergefahren werden. Sie entziehen dem Körper im Endeffekt viel Energie.
Regelmäßiger Sport und körperliche Bewegung hilft dem Körper, fit und gesund zu bleiben und sorgt darüber hinaus für Stressreduzierung und ein verbessertes Wohlbefinden. Hierbei geht es allerdings auch um das richtige Ausmaß, denn übertriebener Eifer beim Sport kann zur Erschöpfung beitragen. Bewegung kann auch gut in den Alltag integriert werden, etwa wenn öfter Strecken zu Fuß statt mit dem Auto zurückgelegt werden.
Gesundes Schlafen in einem regelmäßigen Rhythmus trägt zur Energie am Tag bei. Für die meisten Menschen liegt hier das Optimum zwischen sieben und neun Stunden Schlaf. Maßnahmen wie die richtige Schlafzimmertemperatur (als empfehlenswert gelten 16 bis 18 °C) oder eine geräuscharme, lichtarme Umgebung unterstützen eine gute Nachtruhe.
medizin kompakt – Adynamie: https://www.medizin-kompakt.de/adynamie (online, letzter Abruf: 26.08.2021)
Psychrembel online, Matthias Prager – Adynamie: https://www.pschyrembel.de/Adynamie/K01R7 (online, letzter Abruf: 26.08.2021)
AWMF online – Myotone Dystrophien, nicht dystrophe Myotonien und periodische Paralysen: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-055.html (online, letzter Abruf: 26.08.2021)
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orpha.net – Paralyse, hyperkaliämische periodische: https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=DE&data_id=212&Disease_Disease_Search_diseaseGroup=Adynamia-episodica-hereditaria&Disease_Disease_Search_diseaseType=Pat&Krankheite(n)/Krankheitsgruppe=Paralyse--hyperkaliamische-periodische&title=Paralyse,%20hyperkali%E4mische%20periodische&search=Disease_Search_Simple (online, letzter Abruf: 26.08.2021)
aktualisiert am 26.08.2021