Ein Knoten in der Brust ist ein Symptom, das bei einigen unterschiedlichen Erkrankungen auftreten kann. Der Knoten lässt sich als Verhärtung gegenüber dem restlichen Brustgewebe tasten und damit in der Brust-Selbstuntersuchung feststellen. Ein Knoten in der Brust bedeutet noch lange nicht, dass es sich um einen Brustkrebs handelt, dies ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Die Ursachen für Knoten reichen von der Mastopathie (hormonbedingte Gewebeveränderung der Brüste) über Zysten (bläschenartige Strukturen) bis hin zu Brustkrebs und äußerst seltenen anderen bösartigen Tumoren. Wenn ein Knoten in der Brust auftritt, sollte er von einem Arzt abgeklärt werden. Eine wichtige Untersuchung ist dabei die Mammographie, eine Röntgenuntersuchung der Brüste. Auch eine Ultraschalluntersuchung ist sinnvoll.
Die Ursachen für tastbare Verdickungen in den Brüsten sind vielfältig. Auch wenn viele Menschen gleich an Brustkrebs denken, gibt es andere, auch sehr häufige und zum großen Teil harmlose Ursachen für Knoten.
Ein Knoten ist als oftmals derbe Verdickung innerhalb des Busens tastbar. Große, oberflächennahe Knoten können eine Ausbeulung der Haut bedingen. Knoten können verschieblich sein, was eher für gutartige Befunde spricht, oder nicht verschiebbar sein, was häufiger mit Bösartigkeit in Verbindung steht. Letztendlich lässt sich das allein durch Abtasten aber nicht sagen. Abhängig von der Erkrankung können neben der Knotenbildung weitere Symptome bestehen.
Schmerzen bestehen bei einem Knoten in der Brust nur selten. Bei Brustkrebs und einigen gutartigen Tumoren (etwa Fibroadenomen) sind Schmerzen nicht typisch. Dafür können sich Schmerzen in einigen Fällen von Zysten zeigen. Eine Mastopathie ist häufig mit Schmerzen und einem Spannungsgefühl der Brust verbunden.
Ausfluss aus der Brustdrüse kann auf bestimmte Krankheiten hinweisen. Bei einer Mastopathie kann dieser Ausfluss bestehen, er ist häufig milchartig-wässrig, manchmal etwas braun. Brustkrebs kann bisweilen ebenfalls zu einem Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze führen. Bei Brustkrebs ist der Ausfluss normalerweise nur an der betroffenen Brust vorhanden. Er kann blutig, wässrig, aber auch eitrig sein.
Zusätzlich zum Knoten und dem eventuellen Ausfluss kann Brustkrebs einige Symptome aufweisen, die einen deutlichen Hinweis auf die Erkrankung geben. Die Größe der Brüste kann deutlich unterschiedlich sein. Die Haut der Brust kann eingezogen sein, unregelmäßige Dellen und Falten aufweisen oder gerötet sein. Auch ein Ausschlag kann sich bilden. Die Brustwarze ist manchmal nach innen gezogen. In vielen Fällen sind beim Brustkrebs die Lymphknoten im Achselbereich verdickt.
Die verschiedenen Arten von Knoten in der Brust haben eine Häufung in bestimmten Altersgruppen. Die Mastopathie, Zysten sowie Fibroadenome treten eher im jüngeren bis mittleren Alter (etwa zwischen 30 und 50 Jahren) auf. Brustkrebs (Mammakarzinom) kann zwar ebenfalls bei jüngeren Patientinnen vorkommen, aber häufiger findet dieser Tumor sich in der Altersklasse nach den Wechseljahren.
Erkrankungen mit Knotenbildung in der Brust können Folgen haben. Gutartige Befunde wie Zysten, Fibroadenome oder eine geringgradige Mastopathie sind normalerweise harmlos. Einige ursprünglich gutartige Veränderungen können dagegen zu bösartigen werden. Dies kann z. B. bei einer ausgeprägten Mastopathie oder sehr selten bei Fibroadenomen vorkommen. Bösartige Tumore in der Brust (z. B. Mammakarzinom) werden gefährlich, weil sie zum einen immer weiter in das umliegende Gewebe hineinwachsen können. Zum anderen können sich Zellen aus dem Tumor lösen, über Blut oder Lymphe in andere Körperregionen gelangen und dort als Metastasen (Tochtergeschwülste) wuchern. Davon hängt auch ab, wie die Aussichten für die Patientin sind. Metastasen setzen die Prognose und Lebenserwartung stark herab.
Ein Knoten wird meist dann auffällig, wenn eine Betroffene sich die Brüste selbst abtastet. Die Selbstuntersuchung ist daher wichtig zur Früherkennung einer möglichen Brustkrebserkrankung. Um Krebs auszuschließen oder nachweisen zu können, sollte sich jede Patientin mit Knoten in der Brust zum Arzt begeben.
Der Arzt führt eine Befragung (Anamnese) durch. Damit holt er Informationen über weitere Symptome, Vorerkrankungen, Erkrankungen in der Familie und andere gesundheitliche Gegebenheiten ein. Der Arzt tastet selbst die Brüste ab und beurteilt sie auch vom Anblick her. Ebenfalls erfühlt er die Lymphknoten.
Wichtig, um die Art der Erkrankung zu untersuchen, ist die Röntgenaufnahme der Brust (Mammographie). Die verschiedenen Arten von Knoten können charakteristische Röntgenbefunde bedingen. Ein Hinweis auf Brustkrebs können z. B. ausstrahlende Anteile der Verdichtungen oder kleine Kalkstellen sein. Ein Ultraschall wird meist durchgeführt, dort lassen sich etwa Zysten besser darstellen als in der Mammographie. Die Art einer Veränderung kann nur mit einer Gewebeentnahme (Biopsie) sicher festgestellt werden, die im Labor feingeweblich (histologisch) untersucht wird.
Die Therapie hängt davon ab, von welcher Art die Verdickung in der Brust ist. Manchmal kann auf eine Behandlung verzichtet werden, bisweilen kann sie mit Medikamenten erfolgen und zum Teil muss operiert werden.
Eine Mastopathie wird mit Hormonen behandelt. Zur Einnahme werden Medikamente gegeben, die einer bestimmten Form der Anti-Baby-Pille entsprechen und zum großen Teil Gestagene enthalten. An Ort und Stelle kann Progesteron eingesetzt werden. Eine schwere Mastopathie, bei der weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines bösartigen Tumors bestehen, wird operiert. Das Innere der Brustdrüse wird dazu entfernt.
Zysten brauchen, wenn sie keine Beschwerden machen, nicht behandelt zu werden, sie werden aber regelmäßig vom Arzt kontrolliert. Schmerzende Zysten werden mit einer Hohlnadel angestochen (Punktion), um die Flüssigkeit abzuziehen und den Druck zu vermindern.
Ein Fibroadenom wird meist operativ entfernt. Bei anderen gutartigen Tumoren ist die Art der Behandlung unterschiedlich.
Bei Brustkrebs wird in der Regel eine Operation durchgeführt. Sie kann in einigen Fällen brusterhaltend geschehen, so dass der Tumor mit einem gewissen Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt wird. Oft muss aber die ganze Brust mitsamt Lymphknoten entfernt werden. In Kombination zur OP oder manchmal auch als alleinige Therapie kann eine Chemotherapie, eine Bestrahlung oder eine Hormontherapie bei Brustkrebs erfolgen.
Die Prognose hängt von der ursächlichen Erkrankung ab. Viele Knoten (z. B. durch Mastopathie, Zysten, gutartige Tumore) haben eine sehr günstige Prognose, nur in manchen Fällen können sie entarten und bösartig werden. Bei einem Knoten, der aufgrund von Brustkrebs besteht, richtet sich die Prognose nach der Ausdehnung und vor allem danach, ob schon Metastasen (Tochtergeschwülste) bestehen. Wichtig ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Krebserkrankung.
aktualisiert am 30.11.2021