Unter einer Sternum-Osteomyelitis sind Wundheilungsstörungen im Bereich des Brustbeins zu verstehen, die nach Operationen vorkommen können. Sie sind im Anschluss an herzchirurgische operative Eingriffe zwar vergleichsweise selten, aber dafür umso schwerwiegender und lebensbedrohlicher. Noch wesentlich seltener sind andere Ursachen der Sternumosteomyelitis wie eine fortgeleitete Infektion (über das Blut oder aus den Weichgeweben) oder Verletzungen des Brustbeins.
Der Begriff Sternumosteomyelitis setzt sich zusammen aus den beiden Begriffen Sternum, was übersetzt Brustbein bedeutet, und dem griechischen Wort Osteomyelitis, worunter eine Knocheninfektion zu verstehen ist.
Mit dem Begriff Osteomyelitis ist streng genommen eine Infektion des Knochenmarks gemeint. In der medizinischen Praxis jedoch steht der Ausdruck Osteomyelitis mittlerweile synonym für eine Entzündung des gesamten Knochens.
Generell kann es zu einer Osteomyelitis kommen, wenn sich an einem Knochen oder dem angrenzenden Gewebe Keime wie Bakterien, Pilze oder Viren ansiedeln und in der Folge eine Infektion verursachen.
Faktoren, die eine Sternumosteomyelitis begünstigen können, sind deutliches Übergewicht, Diabetes mellitus, eine Immunabwehrschwäche und Erkrankungen wichtiger Organe wie Lunge oder Niere. Hierzulande sind Bakterien aus der Gruppe der Staphylokokken die häufigsten Erreger, die zum Auftreten einer Sternumosteomyelitis führen. Eher selten sind hingegen Pilze oder der Tuberkulose-Erreger Grund für das Auftreten einer Sternumosteomyelitis. Besonders anfällig ist der Patient für den Befall von Keimen aufgrund der lokal verminderten Durchblutung während des operativen Eingriffs sowie einem in der Regel schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand aufgrund der Vorerkrankungen, die den chirurgischen Eingriff notwendig gemacht haben.
Bei einer Sternumosteomyelitis liegt eine solche Infektion im Brustbein-Bereich vor, die nach offenen Operationen im Brustbereich auftreten kann. Auch wenn es sich hierbei um eine vergleichsweise seltene Komplikation handelt, so ist diese besonders schwerwiegend und bedarf einer sofortigen medizinischen Therapie.
Patienten, die unter einer Sternumosteomyelitis leiden, klagen über Schwellungen oder Schmerzen im betroffenen Bereich. Zudem ist oft eine ausgeprägte Absonderung von Wundflüssigkeit zu beobachten.
Zur Diagnosestellung wird der behandelnde Arzt eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder Röntgenbilder anfertigen lassen. Darüber hinaus können bestimmte Blutuntersuchungen Hinweise auf das Vorliegen einer Sternumosteomyelitis geben, beispielsweise wenn sich im Blut des Patienten Hinweise auf Infektionen finden lassen sollten.
Wenn sich der Verdacht einer Sternumosteomyelitis erhärtet, ist eine sofortige Behandlung notwendig. Hierzu kommt zum einen eine geeignete medikamentöse Therapie mit Antibiotika infrage. Zum anderen ist eine bestmögliche chirurgische Versorgung notwendig. Bei diesem chirurgischen Eingriff werden nicht nur untergegangene Gewebeanteile abgetragen, sondern auch der Defekt am Brustkorb versorgt. Entsprechende Defekte können dann mithilfe plastisch-rekonstruktiver chirurgischer Möglichkeiten behoben werden. Hierzu zählen beispielsweise die Rekonstruktion durch Gewebeverschiebungen oder Lappenplastiken. Hierdurch ist für eine stabile Weichteildeckung gesorgt, was letztlich die Lebensqualität des Patienten verbessert.
Letzte Aktualisierung am 12.07.2017.