Das Knie übernimmt wichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Es stellt die bewegliche Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel sicher. Auch der Bereich des Knies kann von einer Knochenentzündung betroffen sein. Die Behandlung ist vergleichbar mit derjenigen bei Entzündungen in den anderen Knochen.
Häufig gelangen bei einer Knochenentzündung im Knie die Bakterien von außen (exogen) zum Knochen, beispielsweise bei einem offenen Bruch, bei einer Operation am Kniegelenk, bei einer Spritze in das Knie oder bei einer Punktion. Allerdings können die Erreger auch über den Blutkreislauf zum Knie gelangen, zum Beispiel, wenn eine Zahnentzündung vorliegt oder eine Mandelentzündung besteht. In diesen Fällen spricht der Mediziner von einer endogenen Infektion.
Die Symptome einer Knochenentzündung im Knie können sein:
Es wird zwischen einer akuten und einer chronischen Knocheninfektion unterschieden. Bei einer akuten Knocheninfektion zeigt der Betroffene sehr rasch Symptome, da die Bakterien höchst virulent, also sehr aktiv sind. Tückisch ist, dass aus einer akuten Knocheninfektion eine chronische Knocheninfektion werden kann. Die chronische Form tritt schubweise auf, da der Körper die Bakterien mit einer Kapsel umschließt, diese aber nicht getötet werden, sondern sich weiter vermehren. Weiterhin kann sich bei einer chronischen Knocheninfektion am Knie eine Fistel (entzündlicher Verbindungsgang) bilden, durch die Eiter austritt.
Bei einer Behandlung einer Knocheninfektion ist es zunächst wichtig zu bestimmen, welches Bakterium die Entzündung ausgelöst hat, um es mit einem wirksamen Antibiotikum zu bekämpfen. Als erste Maßnahme wird das Knie ruhig gestellt, danach folgt die Punktion, bei der Flüssigkeit aus dem Kniegelenk über eine Hohlnadel entnommen wird. Die Probe wird im Labor untersucht. Ist die Bakterienart bestimmt, kann die gezielte Antibiotikatherapie begonnen werden. Vorher wird ein Breitbandantibiotikum verabreicht, also ein Mittel, das gegen viele unterschiedliche Bakterienarten wirkt.
Des Weiteren kann ein operativer Eingriff erforderlich sein. Bei der OP wird das Gelenk gespült und bereits beschädigtes Gewebe entfernt. Dieser Eingriff wird normalerweise minimalinvasiv (mit kleinstmöglicher Verletzung von Haut und Weichteilen) vorgenommen. Eine komplette Öffnung (größerer Schnitt) muss in Betracht gezogen werden, wenn bereits Knorpel oder Knochengewebe angegriffen sind. Falls der erste Eingriff keinen Erfolg bringt und die Entzündung nicht abklingt, können Folgeeingriffe nötig werden. Nach der Operation muss die Nachbehandlung bei Erwachsenen intensiv physiotherapeutisch begleitet werden, damit das Knie nicht steif wird. Bei kleinen Kindern ist eine Operation meist nicht nötig, eine wiederholte Punktion ist oft ausreichend.
Die Knochenentzündung am Knie ist äußerst selten geworden. Das liegt zum Teil auch an den hohen Hygienestandards in den Krankenhäusern. Sollte der Patient dennoch Symptome einer Knochenentzündung verspüren, sollte umgehend der behandelnde Arzt informiert werden, damit die geeigneten Maßnahmen eingeleitet werden können.
aktualisiert am 08.04.2019