Knochenentzündungen im Fuß entstehen meist durch eindringende Bakterien. Diese gelangen entweder von außen (exogen) in den Knochen, wie zum Beispiel bei einer Verletzung, durch eine Operationswunde oder einen offenen Bruch. Die Knochenentzündung kann auch durch eine andere Infektion ausgelöst werden, wie beispielsweise eine Mittelohrentzündung, von der die Erreger über das Blut an die Knochen transportiert wird. Hier spricht der Arzt von einer endogenen Infektion. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Entzündung.
Von einer Knochenentzündung am Fuß, die im Übrigen sehr selten ist, sind meist Erwachsene betroffen. Besonders gefährdet sind Diabetiker, da unter anderem ihr Schmerzempfinden durch die Erkrankung beeinträchtigt ist. So können mitunter sehr tiefe Wunden entstehen, ohne dass der Patient es überhaupt merkt. Auch Menschen, die nach einem komplizierten Knochenbruch Platten oder Schrauben in ihren Knochen haben, sind einem höheren Gefährdungsrisiko ausgesetzt ebenso wie Patienten, deren Immunsystem durch eine andere Erkrankung schon geschwächt ist.
Häufige Symptome einer Knochenentzündung sind bohrende Schmerzen am betroffenen Knochen. Die Haut über dem Knochen ist gerötet und geschwollen. Dieses Symptom tritt meist bei Knochen auf, die direkt unter der Hautoberfläche liegen. Zudem können sich Fisteln (Entzündungsgänge) bilden, durch die eitriges Sekret austritt. Weiterhin kann der Betroffene unter Fieber und Schüttelfrost leiden und hat ein schlechtes Allgemeinbefinden.
Handelt es sich um eine akute Knochenentzündung im Fuß, wird der Betroffene sehr schnell Symptome zeigen. Die Bakterien sind oft höchst virulent ("krankheitserregend"). Eine akute Knochenentzündung kann sich leicht in eine chronische Entzündung wandeln. Hier kapselt der Körper die Erreger ein, was diese aber nicht tötet. Die Symptome können zeitverzögert auftreten. Gerade bei einer chronischen Knochenentzündung bildet sich häufig eine Fistel.
Um die Knochenentzündung am Fuß effektiv behandeln zu können, müssen die auslösenden Bakterien beseitigt werden. Dies geschieht durch Antibiotika. Gewebe wird über eine Kanüle durch eine Punktion entnommen, der Erreger wird festgestellt und gezielt behandelt. Bis die Ergebnisse vorliegen, wird ein Antibiotikum gegeben, das auf mehrere Erreger abzielt.
Eventuell ist auch ein operativer Eingriff nötig. Hier werden bereits abgestorbene Knochenteile (Sequester) und Entzündungen entfernt. Der Knochen wird gespült. Unter Umständen ist es nötig, vorhandene Platten und Schrauben zu entfernen, da sich hier neue Entzündungen bilden können. Der Bruch wird dann gegebenenfalls anderweitig fixiert. Das entfernte Knochengewebe kann zu instabilen Stellen führen, so dass hier oft ebenfalls Implantate wie Platten und Schrauben eingesetzt werden.
Ist das Fußgelenk betroffen, werden mit Antibiotika getränkte Schwämme eingesetzt. Dazu kann eine Drainage gelegt werden, durch die das Sekret abfließen kann.
Ist nicht auszuschließen, dass die Entzündung erneut ausbricht, kann eine offene Wundheilung erforderlich sein. Hier wird die durch die Operation entstandene Wunde erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder geschlossen. Der Patient hat nach dem Eingriff Bettruhe zu halten, und der betroffene Knochen darf nicht belastet werden.
Je eher eine Knochenentzündung entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Sollte der Betroffene Beschwerden haben, die darauf hindeuten, zum Beispiel nach einer OP oder nach einem offenen Bruch, sollte er umgehend einen Arzt aufsuchen.
aktualisiert am 02.03.2021