Bei einer Knochenentzündung handelt es sich meist um eine bakterielle Infektion. Sie wird von Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken verursacht oder in ganz seltenen Fällen durch andere Krankheitserreger wie Viren oder Pilze. Hinsichtlich der Ansteckung wird zwischen endogenen und exogenen Knochenentzündungen unterschieden.
Bei einer endogenen Knochenentzündung gelangen Bakterien von einem Entzündungsherd im Körper (zum Beispiel bei einer Mittelohrentzündung) über die Blutbahn zu den Knochen. Bei einer exogenen Knochenentzündung gelangen die Bakterien von außen in den Körper. Das ist bei einem offenen Bruch der Fall, wo der gebrochene Knochen durch die Haut gestoßen ist beziehungsweise freiliegt. Nicht selten treten exogene Knocheninfektionen nach einer Operation oder einer Punktion mittels einer Kanüle auf, wenn sich dort Keime eingenistet haben. Durch penibel kontrollierte Hygienemaßnahmen wird dies deutlich eingeschränkt.
Eine Knocheninfektion als solche ist normalerweise nicht übertragbar. Wurde die Knocheninfektion durch ein Bakterium ausgelöst, kann sich ein anderer Mensch nur sehr unwahrscheinlich daran anstecken. Ausnahmen sind spezifische Infektionen durch eine Seuche wie Tuberkulose oder Syphilis, wo Knochenentzündungen zum Krankheitsbild gehören.
Knocheninfektionen können dann ansteckend sein, wenn die Bakterien auf jemanden übertragen werden, der mit dem Patienten in Kontakt kommt. Meist kommt es dann zu Infektionen an anderer Stelle des Körpers wie z. B. Haut- oder Atemwegsinfektionen. Ein besonders hohes Risiko tragen Menschen, deren Immunsystem schon durch eine schwere Erkrankung und eine Chemotherapie geschwächt ist. Sollte der Verdacht auf eine Infektion bestehen, sollte der Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen.
Wurde die Knocheninfektion durch ein Virus ausgelöst, ist eine Weitergabe von Mensch zu Mensch möglich. Eine durch Viren übertragene Knocheninfektion ist aber sehr selten.
Umgekehrt kann es vorkommen, dass ein Mensch, der an einer Infektionskrankheit leidet oder mit Bakterien besiedelt ist, Bakterien auf einen anderen Menschen überträgt. Daraus kann direkt (bei offener Wunde) oder indirekt (über andere Entzündungsherde im Körper) eine Knocheninfektion entstehen. Durch die Fortschritte der Medizin, insbesondere bei den Hygienemaßnahmen während einer OP, ist die Ansteckung mit einer Knocheninfektion eher selten geworden. Keime können aber immer noch in eine offene Wunde eindringen. Deswegen wird heutzutage bei Operationen grundsätzlich darauf geachtet, dass alles, was mit der Wunde in Berührung kommt, keimfrei ist.
Anzeichen für eine Knocheninfektion können sein: Hohes Fieber und/oder Schüttelfrost, die Stelle über dem betroffenen Knochen ist gerötet und fühlt sich warm an, die Schmerzempfindlichkeit ist hoch (meist als Druckschmerz empfunden). Bei einer Knochenentzündung wird zwischen zwei Arten unterschieden, der akuten Infektion und der chronischen Infektion. Bei einer akuten Knocheninfektion besitzen die auslösenden Bakterien eine große Infektionskraft (Virulenz). Der Patient zeigt also sehr rasch Symptome. Bei einer chronischen Infektion tritt die Krankheit eher schleichend, manchmal auch schubweise auf. Bei einer chronischen Infektion kann sich im Übrigen eine Fistel (Entzündungskanal) bilden, die dann auch Sekret absondert.
Die große Gefahr bei einer Knocheninfektion ist, dass sie zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen kann. Diese kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Sollte der Patient die geschilderten Symptome spüren, muss umgehend der behandelnde Arzt informiert werden.
aktualisiert am 02.03.2021