Die Knochendichtemessung (Densitometrie, Osteo-Densitometrie) dient der Bestimmung der Dichte der Knochensubstanz. Durch die Dichtemessung wird festgestellt, ob das Material im Knocheninneren eng oder lockerer gepackt ist, und somit, ob der Knochen stabil oder bruchanfällig ist. Mit der Knochendichtemessung können Osteoporose (Knochenschwund) und ähnliche Krankheiten festgestellt und beurteilt werden. Es gibt mehrere verschiedene Verfahren, mit denen eine Knochendichtemessung erfolgen kann. Sie funktionieren mittels bildgebender Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Computertomographie (CT).
Insbesondere erfolgt die Densitometrie (Knochendichtemessung) bei einem Verdacht auf Osteoporose. Bei Osteoporose kommt es durch eine Verringerung der Knochensubstanz zu einer Abnahme der Stabilität. Es kann zu Knochenbrüchen, z. B. in der Wirbelsäule, kommen, auch wenn keinerlei Gewalteinwirkung ausgeübt wird. Betroffene haben oft einen verkürzten und gekrümmten Rücken. Auch bei weiteren Erkrankungen, bei denen die Knochensubstanz vermindert ist, kann die Dichtemessung sinnvoll sein. Dazu gehören Osteomalazie (Substanzminderung der Knochen durch Vitamin-D-Mangel) und erbliche Erkrankungen wie Osteogenesis imperfecta. Mit der Knochendichtemessung kann auch der Verlauf dieser Erkrankungen überprüft werden.
Die Knochendichtemessung wird also vor allem bei Beschwerden eingesetzt, die für eine Osteoporose sprechen könnten. Dies kann z. B. bei Patienten mit Knochenschmerzen, krummem oder verkürztem Rücken oder oft auftretenden Knochenbrüchen der Fall sein. Ebenfalls kann die Untersuchung aufschlussreich sein, wenn in einem normalen Röntgenbild bestimmte Veränderungen gesehen werden. Die Dichtemessung wird oft auch bei Patienten durchgeführt, bei denen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose besteht. Dazu gehören die Wechseljahre, ein zu niedriges Körpergewicht, Essstörungen und Mangelernährung, Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen und weitere Krankheiten, Osteoporose bei Familienmitgliedern und Tabakrauch.
Zur Knochendichtemessung (Osteo-Densitometrie) kommen einige unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Das Grundprinzip besteht darin, einen Knochen mit einem bildgebenden Verfahren zu untersuchen und die Abschwächung des jeweiligen Untersuchungsstrahls dazu zu nutzen, die Dichte des Knochens zu berechnen. Für die Knochendichtebestimmung finden sich im Wesentlichen folgende Varianten:
Das Ergebnis der Knochendichtemessung ist der T-Wert. Dieser beschreibt, inwieweit die Knochendichte des Patienten von der normalen Dichte bei jungen und gesunden Menschen abweicht. Bei einem T von 0 bis -1 ist die Knochendichte als normal anzusehen, bei T zwischen -1 und -2,5 ist die Knochendichte mäßig erniedrigt, bei T unter -2,5 ist ein starker Knochenschwund vorhanden und das Knochenbruchrisiko hoch. Neben dem T-Wert kann auch ein Z-Wert errechnet werden, bei dem auch der altersentsprechende Wert für den jeweiligen Patienten mit einbezogen ist.
Von den Krankenversicherungen ist normalerweise eine Kostenübernahme nur zu erwarten, wenn bereits vorher ein osteoporosebedingter Knochenbruch auftrat. Daher sollte sich der Patient informieren, ob er die Kosten selbst übernehmen muss. Verhaltenshinweise vor der Knochendichtemessung sind in den meisten Fällen nicht zu beachten.
Meist wird eine Knochendichtemessung (Osteo-Densitometrie) am Oberschenkelknochen oder an der Lendenwirbelsäule vorgenommen. Abhängig von der jeweiligen Methode wird ein Bereich des Knochens durch Röntgen, Computertomographie (CT), Ultraschall oder eine nuklearmedizinische Vorgehensweise untersucht. Das eingesetzte Gerät misst die Dichte des Knochens. Der Untersuchungsgang nimmt unterschiedlich viel Zeit in Anspruch und kann normalerweise zwischen 10 und 30 Minuten dauern.
Im Prinzip besteht das einzige Risiko der Untersuchung dadurch, dass der Patient Strahlen ausgesetzt ist. Es kann zu Schäden des Erbguts und in Einzelfällen daher zu Krebs kommen. Das Strahlenrisiko ist im Vergleich am größten bei der DPA (Knochendichtemessung in der Nuklearmedizin), geringer bei der QCT (Computertomographie), sehr klein bei der DXA (Röntgenuntersuchung) und bei der QUS (Ultraschalluntersuchung) gar nicht vorhanden.
Die Ergebnisse der Knochendichtemessung erlauben nicht immer eine genaue Aussage über die Erkrankung. Der genaue innere Aufbau des Knochens kann nicht gesehen werden. Deshalb können beispielsweise Stellen mit verminderter Knochensubstanz neben Stellen hoher Dichte wegen der insgesamt normalen Knochendichte als unauffällig erscheinen, obwohl sie bereits bruchgefährdet sind. Weitere mögliche Untersuchungen bei Osteoporose und ähnlichen Krankheiten sind die normale Röntgenuntersuchung, die Blutuntersuchung sowie die Knochenbiopsie (Gewebeentnahme aus einem Knochen).
aktualisiert am 11.12.2020