Knochenbrüche (Frakturen) entstehen meist bei einem Unfall oder Sturz. Wenn die auf den Knochen einwirkende Kraft größer ist als die Belastbarkeit des Knochens, dann bricht er. In diesen Fällen ist Schmerz ein Hauptsymptom des Bruchs. Frakturen können auch entstehen, wenn Knochen durch andere Erkrankungen geschwächt sind. Das kann bei einer Osteoporose oder beispielsweise auch bei Knochentumoren der Fall sein. Bei Knochen, die schon geschwächt sind, reicht oft eine geringe Krafteinwirkung aus, um zu einen Bruch zu führen. Je nach Ort der Fraktur sind dann möglicherweise keine oder nur geringe Schmerzen vorhanden.
Wie lange die Schmerzen nach einem Knochenbruch andauern, ist unterschiedlich. Schmerzlindernde Medikamente und andere Maßnahmen können in dieser Zeit helfen, die Schmerzen zu reduzieren.
Wenn der Knochen bricht, verursacht das alleine schon Schmerzen. Sowohl im Knochen selbst als auch in der Knochenhaut (Periost) befinden sich Nerven mit Schmerzrezeptoren, die für die Schmerzwahrnehmung bei einer Schädigung zuständig sind. Bereits unmittelbar nach dem Bruchereignis kommt es hier zu akuten Schmerzen. Es werden aber auch Blutgefäße verletzt. Dadurch kommt es zu Einblutungen in das Gewebe, das den Bruch umgibt, und es bildet sich ein Bluterguss (Hämatom). Je nachdem, wo der Bruch liegt, kann das Hämatom von außen sichtbar oder in der Tiefe verborgen sein. Da Knochenbrüche oft durch Unfälle verursacht werden, liegen meist noch Muskelprellungen, Quetschungen oder andere zusätzliche Verletzungen vor. All dies kann Schmerzen verursachen.
Über die Dauer der Schmerzen nach einer Fraktur lässt sich keine pauschale Aussage treffen. Die Lage des Bruchs, die Begleitverletzungen in den Weichteilen und der Verletzungsmechanismus oder Unfallhergang haben Einfluss darauf, wie stark die Schmerzen sind und wie lange sie anhalten. Außerdem hat jeder Mensch ein individuell unterschiedliches Schmerzempfinden und einen eigenen Umgang mit vorhandenen Schmerzen. In den ersten vier Wochen sind Schmerzen meist normal. In manchen Fällen dauert es auch mehrere Monate, bis wieder eine Schmerzfreiheit erreicht ist. Selten werden Schmerzen nach einem Knochenbruch chronisch.
Bei der Erstversorgung durch einen Notarzt oder in einer Notaufnahme eines Krankenhauses steht die Schmerzlinderung mit Hilfe von Medikamenten im Vordergrund. Die Art der Anwendung und die Wahl des Medikamentes sind abhängig von der Stärke der Schmerzen und der Größe der Verletzung. Wenn massive Schmerzen vorhanden sind oder wenn aus anderen Gründen ein venöser Zugang gelegt wird, werden Schmerzmittel normalerweise intravenös (über die Vene) gegeben. Es gibt aber auch Notfallmedikamente, die über die Nase oder durch Inhalation über den Mund verabreicht werden. Wenn die Schmerzen geringer sind und wenn die Erstbehandlung stattgefunden hat, reichen oft Schmerzmittel in Tablettenform aus.
Neben der Linderung der Beschwerden durch Medikamente stehen weitere Maßnahmen zur Verfügung, um Schmerzen positiv zu beeinflussen. Hierzu zählen:
Neben diesen Maßnahmen zur Schmerzlinderung sind weitere Verhaltensweisen sinnvoll, die den Heilungsprozess insgesamt bestmöglich unterstützen. Hierzu zählen der Verzicht auf das Rauchen und eine Ernährung, die die Knochenheilung unterstützt (vor allem Calcium und Vitamin C, D und K). Das Befolgen der ärztlichen Anweisungen bezüglich der erlaubten Belastbarkeit der verletzten Körperregion gehört ebenfalls dazu.
NCBI – Initial pain management: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK368141/ (online, letzter Abruf: 29.04.2022)
Clinical Pain Advisor – What Are Pain Management Methods For Bone Fractures?: https://www.clinicalpainadvisor.com/home/news/what-are-pain-management-methods-for-bone-fractures/ (online, letzter Abruf: 29.04.2022)
aktualisiert am 29.04.2022