Bei Verkehrsunfällen oder beim Sturz im Sport kann es zu einer Patellafraktur (Kniescheibenbruch) kommen. Der Bruch der Kniescheibe ist schmerzhaft und muss in vielen Fällen operativ behandelt werden. Diese Verletzung führt dazu, dass Betroffene einige Wochen bis hin zu Monaten keinen Sport machen dürfen, zumal das Knie in den ersten Wochen nach der Verletzung oder Operation ohnehin ruhiggestellt wird.
Das Kniegelenk darf mit einer Patellafraktur zunächst nicht belastet werden, sondern sollte strikt geschont werden. In Absprache mit dem behandelnden Arzt und dem Physiotherapeuten wird die Bewegungsfähigkeit des Knies während des Heilungsprozesses oder danach langsam wiederhergestellt. Unter Anleitung kann aber bereits früh mit Physiotherapie und Bewegungsübungen begonnen werden. Schmerzen sind dabei ein Anzeichen, dass die Belastung zu stark wird. Die vollständige Belastung der Kniescheibe sollte frühestens nach sechs Wochen erfolgen. Das Vorgehen und der Heilungsprozess hängen unter anderem von der Art des Kniescheibenbruchs und den persönlichen Voraussetzungen des Patienten ab. Bei einigen Patienten heilen Knochenbrüche einfacher und schneller als bei anderen.
Bei einer Patellafraktur wird die Beugung des Knies zu Beginn meist auf 30 bis 60 Grad beschränkt. Später darf das Knie bis zu 90 Grad gebeugt werden. Die Belastung darf langsam gesteigert werden, in enger Abstimmung mit dem Heilungsverlauf.
Wer wieder mit dem Sport anfangen will, sollte das in enger Abstimmung mit dem Arzt machen. Dabei spielt auch eine Rolle, welche Sportart ausgeübt wird. Gerade solche Sportarten, die die Knie stark belasten, sind erst nach einigen Monaten, manchmal erst nach einem Jahr, wieder langsam und schonend aufzunehmen. Das betrifft etwa Volleyball, Inline-Skating oder Eishockey. Hier ist nicht nur die Belastung des Kniegelenkes, sondern auch das Unfallrisiko recht hoch. Gerade solche Sportarten sollten mit einem Stützverband für das Knie betrieben werden. Das Knie wird geschützt und bekommt mehr Halt.
Wichtig ist, dass das Knie vollständig ausgeheilt ist, bevor es wieder einer großen Belastung und der hohen Gefahr neuer Stürze auf die Kniescheibe ausgesetzt wird. Dabei ist beispielsweise Radfahren oder Joggen auf einem weichen Waldboden zunächst weniger problematisch als stoppende Bewegungen beim Volleyball auf dem harten Hallenboden. Doch die Aufnahme jeglicher Sportart sollte nicht ohne die Zustimmung des Arztes erfolgen, sonst riskiert man unnötige Komplikationen der Verletzung.
Oft unterschätzt werden die Langzeitfolgen nach einer Patellafraktur. Etwa jeder dritte Patient verspürt nach der üblichen Heilungsdauer noch Beschwerden, die mitunter über Monate, Jahre oder ein Leben lang bleiben können. Hier ist es abhängig vom Schweregrad der Beschwerden, ob die gewünschte Sportart problemlos ausgeübt werden kann. Langzeitfolgen können sich auf verschiedene Art und Weise äußern. Bei manchen Patienten handelt es sich um leichte Beschwerden wie Wetterfühligkeit oder Taubheitsgefühle. Andere wiederum verspüren starke Schmerzen oder haben Schwellungen, einige im Ruhezustand, andere bei Belastung. Auch Arthrose kann sich im Laufe der Zeit bilden und den Gang beziehungsweise das Kniegelenk verschlechtern. In diesen Fällen kann Sport die Beschwerden verschlimmern. Daher sollte mit einem Arzt abgeklärt werden, ob die Übungen für das Knie sinnvoll sind oder lieber vermieden werden sollten. Zudem gibt es verschiedene Behandlungsansätze für Langzeitfolgen nach einem Kniescheibenbruch.
aktualisiert am 27.12.2016