Die Kniescheibe ist ein kleines und bewegliches Stück Knochen vorne oberhalb des Kniegelenks. Durch starke Gewalteinwirkung kann das Knochenstück brechen. Das passiert etwa im Sport oder bei Unfällen, beispielsweise bei Motorradfahrern, die in einer Kurve stürzen. Auch beim Inline-Skaten oder Eishockey ist die Kniescheibenfraktur eine häufig auftretende Verletzung. Der Bruch ist oftmals mit starken Schmerzen und der Einschränkung der Bewegungsfähigkeit des Knies verbunden. Ist man bei einem Unfall Ersthelfer, sind einige Maßnahmen zu beachten.
Kommt es zu einem Unfall, bei dem der Verdacht auf eine Patellafraktur (Kniescheibenbruch) gegeben ist, sollte sofort ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Dabei ist es wichtig, dass das Knie nicht bewegt wird. Durch Belastung oder abrupte Bewegungen kann sich die gebrochene Kniescheibe verschieben. Liegen die Bruchstücke dann nicht mehr aneinander, ist es möglich, dass keine konservative Therapie mehr infrage kommt. Hier muss eine Operation dafür sorgen, dass die Kniescheibe wieder an der richtigen Stelle zusammenwächst.
Personen, die den Unfall beobachtet haben und Ersthilfe leisten, sollten den Patienten gegebenenfalls stützen, damit dieser keine Belastung auf dem Knie hat. Es ist darauf zu achten, dass das Knie nicht zu weit gebeugt oder gestreckt wird, bis ein Arzt das Ausmaß der Verletzung festgestellt und eine Diagnose abgegeben hat. Brüche an der Kniescheibe bringen in einigen Fällen Langzeitfolgen mit sich, die mitunter dafür sorgen können, dass Sportkarrieren enden. Daher ist bei den Sofortmaßnahmen äußerste Vorsicht geboten.
Ein Kniescheibenbruch lässt sich oft schon sofort und ohne Röntgenaufnahme feststellen, da die Bruchstücke direkt unter der Haut liegen und von außen betrachtet werden können. Es kommt zu Schwellungen und Blutergüssen im Knie, Schmerzen empfinden Patienten dann sofort an der Vorderseite des Kniegelenks. Die einzelnen Bruchstücke sind oft schon sichtbar oder lassen sich deutlich ertasten. Außerdem kann das Bein nicht mehr aktiv gestreckt werden. Dennoch ist möglichst schnell eine Diagnose mittels Röntgenaufnahmen und eine entsprechende Behandlung durch den Arzt nötig. Die Behandlung hängt vor allen Dingen von der Art des Bruchs ab. So kann eine Kniescheibe auch in mehrere Teile zerbrechen oder es kann zu einem offenen Bruch kommen.
Wer nach einem Sturz auf die Knie solche Schmerzen an der Vorderseite feststellt und einen Kniescheibenbruch vermutet, der kann sofort für Entlastung und Erleichterung sorgen. So können Schmerzen minimiert werden. Das Knie sollte entlastet, eventuell provisorisch geschient beziehungsweise fixiert werden. Linderung kann Eis schaffen, das direkt nach dem Unfall auf das Knie gelegt wird. Durch die Kühlung wird die Bildung von Blutergüssen eingedämmt. Bei der Kühlung ist zu beachten, dass Eis oder gefrorene Gegenstände nicht direkt auf die Haut aufgebracht werden, da sonst Kälteschäden entstehen können. Ein Handtuch kann beispielsweise dazwischengelegt werden.
Vor Ort kann der Patient natürlich ohne ärztliche Hilfe keine Diagnose stellen und nicht sicher feststellen, ob die Kniescheibe gebrochen ist. Es gibt zahlreiche häufige Knieverletzungen, insbesondere im Sport. So kommt es in vielen Fällen auch zum Meniskusriss, Kreuzbandriss oder einer Kniescheibenverrenkung. Die Erstversorgung ist in vielen Punkten gleich. Die sofortige Schonung und Kühlung kann in den meisten Fällen Linderung am Knie verschaffen und die Ausbildung von Blutergüssen eindämmen.
Eis und Schonung können kurzfristige Sofortmaßnahmen sein, um die Schmerzen zu minimieren. Ein Arzt sollte schnellstmöglich die Behandlung übernehmen und das Knie untersuchen. Nur er kann feststellen, ob die Patellafraktur mit einer konservativen Behandlung ausheilen kann oder ob eine Operation notwendig ist. Eine Operation des Kniescheibenbruchs wird vor allen Dingen dann nötig, wenn es zu einem offenen Bruch kommt oder wenn die Bruchstücke der Kniescheibe verschoben beziehungsweise die Lücken zischen den Einzelteilen des Bruches zu groß sind. Nur bei kleinen, nicht verschobenen Brücken kann die Kniescheibe ohne Operation durch Schonung stabil zusammenwachsen.
aktualisiert am 22.12.2016