Verletzungen am Knie treten häufig auf. Zu einem Bruch der Kniescheibe kommt es allerdings selten. Insgesamt machen die Patellafrakturen (Kniescheibenbrüche) ein Prozent aller Knochenbrüche aus. Bei Kindern ist diese Verletzung sogar noch seltener und liegt bei weit unter einem Prozent aller Knochenbrüche. Zum Kniescheibenbruch im Kindesalter kommt es meist bei sportlichen Aktivitäten. Fällt das Kind mit angewinkeltem Knie, etwa beim Inline-Skaten oder beim Volleyball, direkt auf das Kniegelenk, kann es durch die Gewalteinwirkung zum Bruch der Kniescheibe kommen.
Die Patellafraktur kommt im Kindesalter nicht nur selten vor, sie hat zudem eine gute Heilungsprognose. In den meisten Fällen ist die Kniescheibe nach rund einem Jahr wieder schmerzfrei und voll belastungsfähig, Komplikationen treten selten auf. Der Heilungsprozess ist aber langwierig.
Im Wesentlichen wird ein Kniescheibenbruch bei Kindern genauso behandelt wie bei Erwachsenen. Bei minimalen Brüchen ist eine konservative Behandlung mit einer Ruhigstellung des Knies und einem Aufbau der Bewegungsfähigkeit in der Physiotherapie möglich. Wichtig ist hier, dass das Knie nicht belastet werden darf, bis der Bruch ausgeheilt ist. Erst nach etwa sechs Wochen darf das Bein wieder das volle Körpergewicht tragen, bis dahin hilft eine Schiene dabei, schädliche Bewegungen zu vermeiden. In rund der Hälfte aller Fälle muss die Patellafraktur jedoch operativ behandelt werden. Das hängt mit der Art des Bruches zusammen und damit, inwieweit die Bruchstücke sich auseinandergeschoben haben.
Auch Kinder kommen in vielen Fällen nicht um eine Operation herum, wenn die Kniescheibe gebrochen ist. Liegen die Bruchstücke nicht exakt zusammen, müssen diese mit Fixierungsmaterial zusammengehalten werden. Im Zuge einer Operation werden die Bruchstücke wieder an den ursprünglichen Platz gebracht. Nach einer Operation ist eine kürzere Ruhigstellung notwendig als bei der konservativen Therapie. Meist wird schon früh mit schonenden, nicht belastenden Bewegungsübungen begonnen, damit das Knie nicht steif wird. Bei der Operation werden meist Zuggurte aus Draht in das Knie eingebaut, seltener werden Schrauben verwendet. Diese Behandlungsmethode zieht eine zweite Operation nach sich, wenn nach dem Zusammenwachsen der Kniescheibe die Materialien wieder herausgeholt werden müssen.
Bei Kindern ist es generell so, dass viele Krankheiten und auch Knochenbrüche schneller ausheilen als bei Erwachsenen. Auch bei Kniescheibenfrakturen ist hier mit guten Heilungschancen zu rechnen. Nach Brüchen in jungen Jahren bleiben nur sehr selten Langzeitfolgen und die Prognose, dass das Knie nicht auf Dauer eingeschränkt ist, steht gut. Trotzdem benötigt auch hier das Knie Zeit, um vollständig wieder hergestellt zu werden.
aktualisiert am 27.12.2016