Das menschliche Ohr nimmt jeden Tag 24 Stunden Geräusche wahr und wandelt Schall in Nervenimpulse um. Viele Schallreize bewegen sich im Bereich einer ungefährlichen Lautstärke. Je nach Umfeld und Situation kann es immer wieder passieren, dass auch laute Geräusche auf das Ohr treffen. Werden gewisse Schallpegel überschritten, droht ein Knalltrauma. Neben der erforderlichen Behandlung mit der Schulmedizin kann auch Homöopathie eingesetzt werden, um gegen Beschwerden wie bleibende Ohrgeräusche anzugehen.
Das Knalltrauma kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Ein kurzer lauter Schallreiz reicht mitunter aus – und es machen sich erste Symptome breit. Generell sollte umgehend nach dem Auftreten des akustischen Traumas ärztlicher Rat gesucht werden. Die Devise lautet: Je schneller eine Behandlung begonnen werden kann, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ganze ohne spätere Folgen ausheilt. Mittlerweile hat in die Behandlung auch die Homöopathie Einzug gehalten – allerdings ohne im Behandlungserfolg wissenschaftlich belegt zu sein. Daher eignet sie sich vor allem als zusätzliche Therapiemöglichkeit gegen die Symptome. Gerade wenn Spätfolgen wie der Tinnitus zurückbleiben, ist die Homöopathie jedoch eine Behandlung, in die Hoffnungen gesetzt werden.
Der Auslöser für die Entstehung des Knalltraumas sind Schallreize mit einem sehr hohen Schallpegel, die allerdings nur sehr kurzfristig auf das Ohr einwirken – nicht mehr als drei Millisekunden. Die Lautstärke des auftreffenden Schalls liegt über 120 Dezibel bis 130 Dezibel. Damit hat das Knalltrauma andere Ursachen als zum Beispiel ein Lärmtrauma, welches bereits bei länger einwirkenden 85 Dezibel entstehen kann. Auslöser für ein Knalltrauma können Feuerwerkskörper, das Abfeuern von Schusswaffen, ein sich öffnender Airbag oder ein Schlag mit der Hand sein. Ebenfalls eine entsprechende Lautstärke kann eine Trillerpfeife erreichen oder eine Rückkopplung von Mikrofonen an Radios.
Generell ist das Knalltrauma eine Schädigung des Innenohrs, die sich wieder zurückbilden kann. Der Schall beeinflusst dort die Haarzellen, welche Schallwellen in Nervenimpulse umwandeln. Die Haarzellen werden in ihrem Stoffwechsel gestört. Daher setzt die schulmedizinische Behandlung auch an diesem Punkt an. Mithilfe von Cortison und durchblutungsfördernden Wirkstoffen wird versucht, gegen entzündliche Prozesse anzugehen und die Durchblutung zu verbessern. Ein weiteres Hilfsmittel – wenn sich bisher nicht der gewünschte Behandlungserfolg eingestellt hat – ist eine Sauerstofftherapie.
Seit einiger Zeit kommt in der Behandlung des Knalltraumas die Homöopathie zum Einsatz. Für die Festlegung, mit welchen homöopathischen Präparaten das Trauma behandelt wird, ist dessen Auslöser entscheidend. Entsprechend der Ausprägung und Begleiterscheinungen wird der Behandler (Heilpraktiker oder homöopathisch geschulter Arzt) auf verschiedene Wirkstoffe wie zum Beispiel Lycopodium setzen. Grundvoraussetzung ist natürlich eine genaue und umfassende Anamnese (Erfassung der Krankengeschichte des Patienten). Dazu führt der Therapeut ein eingehendes Gespräch mit dem Patienten, um sich ein Bild über die Symptome, Lebensumstände und bestehenden Erkrankungen zu machen. Bei einem Knalltrauma treten unter anderem auf:
Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass bei einem Knalltrauma oft nur die der Schallquelle zugewandte Seite von Symptomen betroffen ist.
Homöopathie und Naturheilkunde werden auch begleitend zu bereits seit längerer Zeit bestehenden Beschwerden eingesetzt – etwa im Zusammenhang mit der Behandlung eines Tinnitus. Bleibt dieser nach dem Knalltrauma zurück, ist dies für Patienten eine Belastung. Alternative Therapieansätze werden dazu verwendet, das Verhalten der Betroffenen zu schulen, um mit den störenden Ohrgeräuschen leben zu können.
Dabei ist aber zu bedenken: Die Homöopathie ist in der Behandlung des Knalltraumas – zumindest aus Sicht der Schulmedizin – bisher im Therapieerfolg nicht mit evidenzbasierten (einen wissenschaftlichen Nachweis enthaltenden) Studien ausreichend belegt. Viele Patienten haben allerdings subjektiv auf die Behandlung des Knalltraumas mit homöopathischen Mitteln hin eine Verbesserung erfahren.
aktualisiert am 30.11.2017