Kieferzysten wachsen zwar langsam, aber in den meisten Fällen stetig an. Damit bereiten sie vor allem im Anfangsstadium nicht immer gleich Probleme. Diese entstehen, wenn die Zyste weiter wächst und umliegendes gesundes Gewebe verdrängt. Daher ist es zu empfehlen, die Zyste vollständig zu entfernen. Ist dies nicht möglich, bleibt noch die Option einer weiteren Operation (Zystostomie), um das Wachstum zu stoppen.
Zysten wachsen im Kiefer heran und können im späteren Verlauf erheblichen Schaden anrichten. Der mit Flüssigkeit gefüllte Hohlraum verdrängt immer mehr gesundes Gewebe. Trifft er irgendwann auf Nerven, können starke Schmerzen entstehen. Zudem ist es möglich, dass die Zyste den Kiefer auftreibt, Zähne verdrängt und so zu Zahnfehlstellungen und Zahnverlust führt. Bei sehr großen Zysten wird der Kiefer immer instabiler, und kann letztendlich einen Kieferbruch hervorrufen.
Bei kleinen Zysten, die durch Röntgenmaßnahmen zufällig entdeckt werden, wird der Zahnarzt zur sofortigen operativen Entfernung der Zyste raten. Bei der sogenannten Zystektomie wird das betroffene Gewebe vollständig entfernt. Bei besonders großen Zysten oder Zysten, die eine ungünstige Lage haben, ist diese Möglichkeit nicht immer gegeben. Hier wird versucht, das Wachstum mittels einer Zystostomie (Eröffnen des Hohlraumes) einzudämmen.
Es gibt keine Medikamente, um das Wachstum der Zyste zu stoppen. Auch Hausmittel zeigen keinen Erfolg. Meist bleibt nur ein operativer Eingriff, um schlimmere Schäden zu vermeiden. Hier kommt es auch auf die Ursache der Entstehung der Kieferzyste an. Befindet sich diese noch im Anfangsstadium und rührt von einer Wurzelentzündung her, kann in einigen Fällen auch eine Wurzelbehandlung des Zahnes ausreichen, um das Wachstum der Zyste zu stoppen.
Die Zystektomie ist die erfolgversprechende Methode zur Behandlung von Kieferzysten. Dabei wird die Zyste im Kiefer ambulant und unter örtlicher Betäubung vollständig entfernt. Gegebenenfalls wird der so entstandene Hohlraum mit Knochenersatzmaterial gefüllt. In einigen Fällen verhindern jedoch Lage und Größe der Zyste diesen Eingriff. Das kommt insbesondere dann vor, wenn bei der operativen Entfernung die Gefahr besteht, auch Nerven und Zähne zu verletzen. In diesem Fall wird alles daran gesetzt, das weitere Wachstum der Zyste zu verhindern. Da Medikamente keinerlei Einfluss auf das Wachstum haben, bleibt hier noch die Option der Zystostomie. Im Gegensatz zur Zystektomie wird die Zyste nicht vollständig entfernt, sondern mittels eines Schnittes geöffnet. Dadurch kann die Flüssigkeit im Hohlraum abfließen und im besten Fall verknöchert der Hohlraum nach einiger Zeit von allein.
Die Öffnung der Zyste führt in den Mundraum, die Nasenhöhle oder die Kieferhöhle, je nachdem, wo sich die Zyste befindet. Ist die Flüssigkeit abgelaufen, erfolgt eine Reinigung des Hohlraumes. Danach wird mittels einer Tamponade dafür gesorgt, dass die Öffnung weiter bestehen bleibt. Durch das Entfernen der Flüssigkeit und das Ablaufen neuer Flüssigkeit ist der Druck genommen und der Hohlraum vergrößert sich nicht weiter. Damit kann auch die Zyste nicht weiter wachsen.
aktualisiert am 21.03.2017