Unsere Zähne haben nicht nur einen ästhetischen Zweck. Wir benötigen sie zum Zerkleinern von Nahrung, zum Sprechen, Lachen und Musizieren. Gesunde Zähne zeugen von Vitalität. Daher ist es enorm wichtig, die Zähne intensiv zu pflegen und regelmäßig den Zahnarzt aufzusuchen, um die Gesundheit der Zähne zu kontrollieren und Zahnerkrankungen schon im Frühstadium behandeln zu lassen. Je früher Erkrankungen am Zahn erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln. Trotzdem kann es in seltenen Fällen passieren, dass nach einer Zahnbehandlung eine Kieferzyste entsteht.
Kieferzysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Kiefer, die für gewöhnlich langsam und stetig wachsen und im weiteren Verlauf zu schweren Problemen führen können. Für die Entstehung von Kieferzysten gibt es verschiedene Ursachen. Neben den tumorartigen Zysten und jenen, die sich während des Zahnwachstums bilden, gibt es auch Kieferzysten, deren Ursache in den Wurzelspitzen der Zähne zu suchen ist. Auch nach einer notwendigen Zahnentfernung, einer Wurzelspitzenresektion (Entfernung der Wurzelspitze) oder einer Behandlung an einer entzündeten Wurzelspitze kann es dazu kommen, dass sich eine Zyste im Kiefer in der Nähe der Wurzel bildet. Insbesondere die Wurzelbehandlungen sind häufige Auslöser für Zysten.
Wurzelbehandlungen am Zahn sind unangenehm, aber notwendig. Meist werden sie durchgeführt, wenn sich der Zahn bis ins Innerste entzündet hat. Hierfür verantwortlich ist nicht selten Karies, die bis in das Innerste des Zahnes vorgedrungen ist. Dort wird das Zahnmark angegriffen, was zu Entzündungen führen kann. In einigen Fällen ist der Nerv im Zahn bereits abgestorben. Auch kann es passieren, dass ein Zahn durch einen harten Aufprall oder sehr feste Nahrung abbricht. Der offene Zahn ist dann anfällig für Entzündungen durch eindringende Bakterien. Daher ist es notwendig, bei Zahnwurzelentzündungen eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Dieser entfernt das Gewebe, das sich entzündet hat, damit sich die Entzündung nicht weiter ausbreitet. Auch abgestorbenes Gewebe sollte nicht im Zahn verbleiben. Nach einer Reinigung beziehungsweise Spülung wird die entstandene Lücke mit einer Wurzelfüllung aufgefüllt.
Bei der Wurzelbehandlung wird entzündetes oder totes Gewebe aus dem Inneren des Zahnes entfernt. Es kann jedoch passieren, dass Gewebereste zurückbleiben oder die entstandenen Hohlräume nicht vollständig gefüllt werden. Das kann verschiedene Gründe haben, angefangen bei der schweren Erreichbarkeit der Backenzähne bis hin zu verzweigten Wurzelkanälen. Bakterien können eindringen und ein chronischer Entzündungsreiz entsteht. Der Reiz kann dazu führen, dass sich noch vorhandenes embryonales Gewebe an der Stelle vermehrt. Eine Zyste kann sich im Laufe der Zeit bilden, die durch einen operativen Eingriff entfernt werden muss.
Nicht selten ist es notwendig, dass der Zahnarzt Zähne entfernt. Das betrifft stark geschädigte Zähne, aber hauptsächlich auch Weisheitszähne. Letztere können während des Wachstums auf andere Zähne drücken und zu Zahnfehlstellungen führen. Bei einem entfernten Zahn entsteht eine Wunde. Dringen Bakterien in die Wunde ein, kann dies zu Entzündungen führen, die wiederum das Entstehen einer Zyste begünstigen.
aktualisiert am 28.03.2017