Kieferzysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die zumeist durch Entzündungen an der Zahnwurzel oder während des Zahnwachstums insbesondere im Bereich der Weisheitszähne entstehen. Da sie die Eigenschaft haben, zwar langsam, aber kontinuierlich zu wachsen, wird in den meisten Fällen zur operativen Entfernung der Kieferzyste geraten. Es gibt nur wenige Gründe, die gegen die Entfernung einer solchen Zyste sprechen.
Anfangs scheinen die Zysten im Kiefer harmlos zu sein. Oftmals werden sie zufällig bei Röntgenuntersuchungen des Zahnarztes entdeckt, da sie insbesondere im Frühstadium noch keine Symptome hervorrufen. Dies ändert sich, wenn die Zyste im Kiefer wächst und immer mehr gesundes Gewebe verdrängt. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem er auf Zähne oder umliegende Nerven drückt, entstehen dumpfe Schmerzen und Schwellungen. Im weiteren Verlauf verstärken sich die Symptome. Die Zyste sucht sich immer mehr Platz und kann den Kiefer aufreiben. Stehen Zähne im Weg, werden diese verdrängt, was zu Zahnfehlstellungen bis hin zum Verlust des betroffenen Zahnes führen kann.
Kieferzysten können sich zudem entzünden. Sie beginnen zu eitern und stellen damit eine Gefahr für den Körper dar. In extremen Fällen wird so viel gesundes Gewebe verdrängt, dass der Kiefer instabil wird. Das kann schlussendlich zu Kieferbrüchen führen. Allein aus diesen genannten Risiken ist es notwendig, die Zyste im Kiefer operativ entfernen zu lassen. In einigen Fällen handelt es sich bei der Zyste auch um zumeist gutartige Tumore. In diesem Fall wird Gewebe eingeschickt, um eine Krebserkrankung auszuschließen.
Nur wenige Gründe sprechen dafür, eine operative Entfernung der Zyste zu verschieben. Einer davon kann eine bestehende Schwangerschaft sein, insbesondere, wenn ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind besteht. Generell ist eine operative Entfernung der Zyste während der Schwangerschaft möglich, allerdings raten einige Zahnärzte von der Kontroll-Röntgen-Untersuchung ab oder führen diese nur in besonderen Fällen durch. Ist die Zyste noch nicht weit ausgeprägt oder die Geburt steht kurz bevor, kann die Operation auf einen Zeitpunkt nach der Schwangerschaft verschoben werden.
Ein weiterer Grund, eine Operation am Kiefer zu verschieben, ist der Allgemeinzustand des Patienten. Liegt eine schwere Begleiterkrankung vor, die eine Operation zu einem Risiko werden lässt, wird die Entfernung der Zyste auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Auch ein geschwächtes Immunsystem, etwa durch starke grippeartige Infekte, kann die Verschiebung der Operation notwendig werden lassen.
aktualisiert am 07.03.2017