Kieferzysten entstehen oftmals sehr langsam und rufen lange Zeit keine Beschwerden hervor. In einigen Fällen kann es sein, dass sich die Kieferzyste nicht vergrößert, meist wächst sie jedoch langsam und kontinuierlich. Auch wenn Kieferzysten oftmals zufällig bei Röntgenuntersuchungen entdeckt werden, sollten sie operativ entfernt werden. Im weiteren Verlauf, wenn sich die Zyste vergrößert, entstehen immer mehr Beschwerden, die mitunter sehr folgenschwer sein können.
Die Kieferzyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der für gewöhnlich weiter wächst. Anfangs ruft die Kieferzyste meist noch keine Beschwerden hervor, wächst sie jedoch weiter, verdrängt sie nach und nach gesundes Gewebe. Im weiteren Verlauf kann es dazu kommen, dass die Kieferzyste den Kiefer auftreibt oder auf Nerven drückt. Hier entstehen die ersten Beschwerden, der Patient verspürt leichte bis starke Schmerzen sowie ein Druckgefühl im Kiefer oder Klopfgefühle im Zahn. Kieferzysten können entzündlich bedingt sein, wodurch weitere Schmerzen entstehen. Je nachdem, in welche Richtung die Kieferzyste sich ausbreitet, können leichte Schwellungen am Zahnfleisch sichtbar sein. Bei größeren Zysten sind die Schwellungen im Gesicht auch von außen sichtbar.
Die Zysten im Kiefer vergrößern sich meist kontinuierlich. Anfangs wird nur gesundes Gewebe verdrängt, später sind dem Wachstum jedoch Knochen und Zähne im Weg. Daher kann es bei unbehandelten Zysten und weiterem Wachstum dazu kommen, dass Zähne verschoben werden. Zudem können sich Zähne lockern, was letztendlich zum Zahnverlust führen kann. In extremen Fällen verformt sich der Kieferknochen durch das Wachstum der Zyste derartig, dass er deutlich aufquillt. Diese Verformung des Knochens kann zum Kieferbruch mit schwerwiegende Folgen führen. Immer mehr Knochensubstanz geht durch die Vergrößerung der Zyste verloren. Dadurch wird der gesamte Kiefer instabil und Nerven nachhaltig geschädigt. Sobald Nerven betroffen sind, können Lähmungserscheinungen und Sensibilitätsstörungen auftreten. Daher ist es enorm wichtig, dass Kieferzysten nicht unbehandelt bleiben, selbst wenn sie anfangs noch symptomlos verlaufen.
Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Zysten am Kiefer. Meist handelt es sich um eine Entzündung im Bereich der Zahnwurzel, die letztendlich zu einer Kieferzyste ausartet. In einigen Fällen hängt die Entstehung der Zyste auch mit der Bildung der Zähne, insbesondere der Weisheitszähne, zusammen. Meist sind Zysten im Kiefer gutartig, selten kann es sich um ein tumorartiges Gebilde handeln. Diese sogenannten Keratozysten wachsen meist schneller als andere Zysten und sind nicht so leicht zu entfernen. Zudem kommt es nach dem Entfernen der tumorartigen Zysten oftmals zu einer erneuten Bildung. Keratozysten sind meist gutartig, jedoch besteht die Gefahr, dass der Tumor entartet. Um dieses Risiko zu verringern, sollte eine Zyste immer operativ entfernt werden.
aktualisiert am 30.09.2022