Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) häufiger an einem Keratokonus erkranken. In einer Studie mit mehr als 900.000 Personen wurde festgestellt, dass ADHS-Patienten häufiger an Keratokonus erkrankten. Man geht davon aus, dass das häufigere Augenreiben bei ADHS-Patienten als Stressabbau oder Reaktion auf Reize zur Entwicklung eines Keratokonus beitragen könnte.
Keratokonus ist eine Erkrankung der Hornhaut des Auges. Dabei verändert sich die Form der Hornhaut, so dass sie sich kegelförmig vorwölbt. Dies kann zu Sehstörungen führen. Keratokonus ist zum Teil genetisch bedingt und kann durch häufiges Augenreiben verschlimmert werden.
Menschen reiben sich aus unterschiedlichen Gründen die Augen
Die Studie lässt vermuten, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen ADHS und Keratokonus besteht. Die Forscher, die den Zusammenhang zwischen ADHS und Keratokonus untersuchten, betonen die Notwendigkeit, mit Schlussfolgerungen vorsichtig zu sein.
Obwohl ein höherer Anteil der ADHS-Patienten in der untersuchten Gruppe einen Keratokonus aufwies, ist die Gesamthäufigkeit (Prävalenz) von Keratokonus bei Menschen mit ADHS immer noch sehr gering. Deshalb warnen sie davor, vorschnell von einer Komorbidität zu sprechen. Komorbidität würde bedeuten, dass zwei Krankheiten häufig zusammen auftreten. In diesem Fall ist der Zusammenhang zwischen ADHS und Keratokonus zwar vorhanden, aber nicht stark genug, um von einer typischen Kombination von Krankheiten zu sprechen.
aktualisiert am 12.12.2023