Ein Ekzem zwischen den Zehen erstreckt sich nicht immer nur auf die Zwischenräume zwischen den Zehen. Mitunter können weitere Areale der Fußhaut betroffen sein. Unangenehme Schwellungen, Rötungen, kleine Bläschen, die aufgehen und nässen können, und Juckreiz sowie leichte Schmerzen quälen die Betroffenen häufig. Selbst ein chronisches Ausmaß kann dieses Leiden annehmen.
Wenngleich die Patienten bei einem Ekzem zwischen den Zehen häufig von den gleichen Beschwerden betroffen sind, gestaltet sich die Liste der möglichen Ursachen vielfältig.
Nicht immer handelt es sich im genauen Sinn um ein Ekzem, wenn die Haut an den Zehen durch Ausschlag, Juckreiz oder Nässen verändert ist. Auslöser für diese Beschwerden können sein:
Aufgrund der verschiedenen Ursachen und Auslöser lassen sich in der Medizin mehrere Formen von Ekzemen unterscheiden. Von den genannten Ursachen führen die äußerlichen Einwirkungen (zum Beispiel beim toxischen Kontaktekzem) zu einer Reizung oder Austrocknung der Haut im Bereich der Zehenzwischenräume und bedingen somit die Bildung eines Ekzems. Diese Auslöser lassen sich mittels der geeigneten Maßnahmen zur Vorbeugung recht leicht umgehen.
Anders sieht es bei der atopischen Dermatitis aus. Dabei handelt es sich um eine unheilbare Hauterkrankung, die unter dem Namen Neurodermitis weitläufig bekannt ist und die sich vergleichsweise gut behandeln lässt. Diese Krankheit, die in Schüben verläuft, ist nicht ansteckend.
Die Ursachen für die atopische Dermatitis sind noch nicht abschließend geklärt. Mediziner gehen davon aus, dass die folgenden Faktoren eine Rolle spielen:
Von Fußpilz geht hingegen eine höhere Gefahr aus, da dieser Auslöser für Hautveränderungen zwischen den Zehen ansteckend ist. Der Fußpilzbefall selbst ist allerdings nach der gängigen Definition kein Ekzem.
Ein dyshidrotisches Ekzem kann ebenfalls die Zehen betreffen. Diese Form von Ekzem kann vor allem an den Handflächen und Fingerseiten oder an den Fußsohlen und Zehenseiten auftreten. Die genaue Ursache ist unbekannt, jedoch tritt das dyshidrotische Ekzem gehäuft bei Menschen mit Pilzbefall, atopischer Dermatitis, Kontakt mit Schadstoffen oder Kontaktallergie auf. Kennzeichnend sind Bläschen mit klarer Flüssigkeit und starkem Juckreiz.
Ein allergisches Kontaktekzem ist am Fuß beziehungsweise in den Zehenzwischenräumen als Reaktion auf verschiedene Substanzen möglich. Das allergische Ekzem kann beispielsweise durch Metalle wie Nickel, durch Salben und Cremes oder durch Reinigungsmittel ausgelöst werden.
Zwischen den Zehen kann zudem eine nässende Hautentzündung mit Aufweichung und Einreißen der Haut entstehen. Dies wird Intertrigo, intertriginöses Ekzem oder Hautwolf genannt. Schweiß, das Reiben in den Zehenzwischenräumen oder auch die Infektion mit Krankheitserregern wie dem Hefepilz Candida können an der Entstehung beteiligt sein.
Ein Ekzem an den Zehen kann sich hartnäckig halten und damit chronisch werden. In dieser Phase bildet sich eine Hornhautschicht zwischen den Zehen und die Haut ist oft gerötet. Neben einer bakteriellen Infektion können in dieser Phase auch die nachfolgenden Probleme auftreten:
Falls eine bakterielle Superinfektion des Ekzems zwischen den Zehen entsteht, ist dies für die Betroffenen sogar noch schmerzhafter. Die gelben Krusten sowie die Überwärmung der betroffenen Hautareale tragen zum Leiden der Patienten bei.
Wie ein Ekzem zwischen den Zehen zu behandeln ist, hängt von dem aktuellen Stadium der Krankheit ab sowie von der Entstehung. Wichtig ist eine schonende Hautpflege und die Vermeidung weiterer Reizungen. Nach dem Waschen sind auch die Zehenzwischenräume gut abzutrocknen. Wenn der Patient gerade akut betroffen ist, geht es vor allem darum, gegen die Rötungen, Knötchen und Bläschen im Bereich der Haut vorzugehen. Dazu bieten sich die folgenden Behandlungsmethoden an, da sie die Blasen austrocknen und die gereizte Haut zwischen den Zehen beruhigen:
Besteht ein Ekzem über einen etwas längeren Zeitraum (subakute Phase), klagen die Patienten häufig über Krusten und kleine Verletzungen der Haut, da die oberste Gewebeschicht nicht mehr intakt ist. In dieser Phase bietet sich eine Mischemulsion als geeignetes Behandlungsmittel an. Die in Mitleidenschaft gezogene Haut zwischen den Zehen erhält dank dieser Emulsion nicht nur die dringend benötigte Feuchtigkeit. Vielmehr legt die Emulsion zum Schutz eine Fettschicht über die betroffenen Hautareale. Diese Emulsion sollten die Patienten zweimal täglich auftragen. Nur wenn die Haut zwischen den Zehen extrem ausgetrocknet oder eingerissen ist, kann es sinnvoll sein, die Emulsion häufiger anzuwenden.
Ziel dieser Behandlung ist es, dass es zu einer kompletten Rückbildung des Ekzems kommt. Die Haut soll vollständig abheilen, damit Keime wie Bakterien nicht zu einer Infektion führen können (Superinfektion).
Zur Behandlung eines Ekzems von chronischem Ausmaß bietet sich eine sehr fetthaltige Salbe an. Sie kann besser durch die Hornhaut in die tieferen Hautschichten vordringen. Eventuell verschreibt der behandelnde Hautarzt den Patienten eine Creme mit Cortison. Die Anwendung von lokalen Immunsuppressiva (immun-unterdrückenden Mitteln) ist denkbar. Auch darüber sollte nur ein fachkundiger Arzt entscheiden. Spätestens im chronischen Stadium solch eines Ekzems ist ein Gang zum Arzt demnach ein Muss.
Bei einem Kontaktekzem (toxisch oder allergisch) ist es wichtig, dass die auslösende Substanz nicht mehr an die betroffenen Hautstellen gerät. Das Kontaktekzem wird durch cortisonhaltige Mittel wie Cremes oder Lotionen behandelt. Zudem können in schweren Fällen Wirkstoffe wie Antihistaminika sinnvoll sein.
Das dyshidrotische Ekzem am Fuß wird mit Cortison zum Auftragen behandelt. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Einnahme von Präparaten, die dem Vitamin A ähnlich sind. Ebenfalls kann eine Behandlung mit UV-Strahlen hilfreich sein.
Bei einem Fußpilz, der sich in die Zehenzwischenräume ausgebreitet hat, helfen Mittel zum Auftragen gegen die Pilzinfektion. Diese Antimykotika gibt es zum Beispiel in Form von Salben.
aktualisiert am 13.06.2023