Bei übermäßiger Reizung oder durch bestimmte Erkrankungen kann es zu einer entzündeten Haut kommen. Hier spricht man von einem Ekzem oder allgemein von der Dermatitis. Diese kann an fast allen Hautstellen auftreten. Besonders am Po ist das Ekzem jedoch unangenehm und nicht selten warten Patienten aus übermäßigem Schamgefühl zu lange, einen Arzt aufzusuchen. Tritt es um den After herum auf, wird es in der Medizin als Analekzem bezeichnet. Am Po beziehungsweise in der Anal-Region können im Wesentlichen drei verschiedene Arten von Ekzemen auftreten.
In etwa einem Drittel der Fälle von Dermatitis am Po handelt es sich um das irritativ-toxische Ekzem. Geprägt ist diese Art von Ekzem am After durch folgende Symptome:
Diese Art von Ekzem kann durch mehrere Ursachen entstehen. Durch äußere Einwirkungen entsteht eine starke Reizung der Haut und damit diese Dermatitis. Die Einwirkungen können bestimmte hautreizende Substanzen sein, aber ebenso physikalische Einflüsse und Gegebenheiten. Meist ist die Haut am After durch starkes Schwitzen aufgeweicht. Durchfälle und Sekretabsonderungen können ebenfalls die Ursache darstellen. Zudem kann das Ekzem durch schlechte als auch durch übertriebene Hygiene hervorgerufen werden. Dabei können mitunter Reinigungssubstanzen beteiligt sein.
Leidet der Patient an Hämorrhoiden, begünstigt dies die Entstehung der Dermatitis am After. Schlussendlich kann auch eine Infektion mit Parasiten beziehungsweise Würmern zu einem irritativ-toxischen Analekzem führen. Bei längerer Einwirkung der Störfaktoren kann sich ein sogenanntes kumulativ-toxisches Ekzem am Po entwickeln.
Die Therapie zielt zunächst darauf ab, die Ursache wie etwa die Hämorrhoiden zu behandeln. Zudem können entzündungshemmende Salben („Zugsalben“ wie Ichthyol®) eingesetzt werden. In schweren Fällen, aber nicht für eine Dauerbehandlung geeignet, sind Salben, die Cortison enthalten.
Dermatitis äußert sich oftmals in trockener Haut, wobei gerne wasserhaltige Salben eingesetzt werden. Hier sollte aber auf diese Art von Creme verzichtet werden, damit die Haut nicht noch weiter aufgeweicht wird. Besser ist es, Reibung in der Region des Afters zu vermeiden. Olivenöl kann die Symptome lindern und auch Sitzbäder ohne Badezusatz sowie sanfte Analduschen unterstützen die Heilung.
Beim atopischen Ekzem, was ebenfalls etwa 30 Prozent der Ekzeme am Po ausmacht, ist das Immunsystem für die entzündliche Veränderung der Haut verantwortlich. Das atopische Ekzem ist auch unter dem Namen Neurodermitis bekannt. Das Immunsystem des Menschen reagiert bei dieser Veranlagung auf bestimmte Reize, die sich in einer Art Allergie äußern. Die Neurodermitis tritt gehäuft in der Analregion auf, besonders dann, wenn die Haut mit Allergenen (allergisch wirkenden Substanzen), die sich im Stuhl befinden, in Kontakt kommt.
Zur Behandlung des Ekzems kommen zunächst fetthaltige Salben zum Einsatz. Zudem eignen sich Ölbäder, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Weiterhin können entzündungshemmende und zinkhaltige Salben eingesetzt werden.
Ein Großteil der Ekzeme am Po werden durch Allergien hervorrufen. Meist sind für die Entzündung Allergene verantwortlich, die sich in bestimmten Pflegeprodukten wie Toilettenpapier, Intimspray oder parfümierten Salben befindet. Der Po reagiert empfindlich auf die Stoffe, was sich wiederum durch Rötung und Juckreiz äußert. Die Behandlung dieser Art von Ekzem zielt darauf ab, die möglichen Ursachen für die Entstehung der allergischen Hautentzündung zu beseitigen. Jegliche Auslöser wie Salben, Arzneimittel oder auch bestimmte Nahrungsmittel, die Allergien hervorrufen können, sind zu vermeiden. Während der Erkrankung sollte der Analbereich nur sanft mit Wasser gereinigt und gegebenenfalls Olivenöl eingerieben werden. Auch hier können fetthaltige und entzündungshemmende Salben maßgeblich zur Heilung beitragen. Für eine Dauerbehandlung sind Salben mit Cortison nicht geeignet, jedoch können sie bei einer akuten Erkrankung schnell Linderung verschaffen. Die Nahrungsumstellung kann dazu beitragen, die Analregion zu schonen. Säurehaltige und scharfe Nahrungsmittel sollten vermieden werden.
Der Windelbereich bei Babys und Kleinkindern ist sehr empfindlich und oftmals über längeren Zeitraum Nässe ausgesetzt, wenn die Windel nicht rechtzeitig gewechselt wird. Hier kann leicht ein Ekzem entstehen, welches auch als Windeldermatitis bezeichnet wird. Die Hautveränderung am Gesäß bei kleinen Kindern kann verschiedenste Ursachen haben. Generell sollten entzündliche Veränderungen der Haut am Po des Kindes dem Arzt vorgestellt werden, damit eine ernstere Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Verantwortlich für eine entzündliche Veränderung der Haut am Kinder-Po können neben der Wärme und Nässe beispielsweise Bakterien (Streptokokken) sein. Neben der bakteriellen Infektion kann eine Pilzinfektion eine Entzündung am Po verursachen (Windelsoor). Besonders nach einer Behandlung mit Antibiotika ist die natürliche Darmflora gestört und das Risiko, sich eine Pilzinfektion zuzuziehen, steigt. Bei Kindern sollten jegliche Reize, die zu der Dermatitis am Po geführt haben können, beseitigt werden. Dazu zählen auch bestimmte hautreizende Pflegestoffe und in einigen Fällen die Reibung mit Toilettenpapier.
aktualisiert am 01.11.2018