Entzündliche Erkrankungen bzw. Ekzeme der Haut können an fast jeder Stelle des Körpers auftreten. Zu den Hauterkrankungen im Gesicht zählt die periorale Dermatitis, die sich insbesondere im Bereich des Mundes findet. Diese besondere Form von Entzündung ist auch unter dem Namen Stewardessen-Krankheit oder Mundrose bekannt. Charakteristisch für diese Hauterkrankung sind ein Hautausschlag mit Knötchen und Pusteln um Mund, Nase und selten auch um die Augen herum. Die periorale Dermatitis gehört nicht zu den ansteckenden Hautkrankheiten.
Die periorale Dermatitis kommt bei Erwachsenen vor und kann mitunter bei Kindern auftreten. Dabei kommt es zur Bildung von entzündlichen kleinen Erhebungen (Papeln) und Knoten, die nicht selten mit Eiter gefühlt sind. Meist tritt die Krankheit bei Menschen auf, deren Haut überempfindlich auf bestimmte Reize reagiert und die häufig Pflegeprodukte anwenden. Man unterscheidet zwischen folgenden Formen der perioralen Dermatitis:
Die periorale Dermatitis ist nicht ansteckend, jedoch verläuft sie in den meisten Fällen chronisch und kehrt immer wieder zurück. Die Symptome der Erkrankung sind zwar unangenehm, jedoch nicht gefährlich. Folgen wie Narbenbildung bleiben meist aus, da die Entzündung nicht tief in der Haut liegt.
Es gibt mehrere Auslöser für die Entstehung der entzündlichen Hauterkrankungen. Zunächst einmal sind häufig Patienten betroffen, die zu Allergien neigen und bei denen sich bereits Neurodermitis (atopische Dermatitis) als Hautveränderung geäußert hat. Meist tritt die Neurodermitis in Verbindung mit Asthma oder Heuschnupfen auf. Bestimmte äußerliche Reize wie Sonneneinstrahlung oder verstärktes Schwitzen im Gesicht kann die Erkrankung hervorrufen. Weiterhin tragen bestimmte Pflegemittel wie Gesichtscreme oder Sonnenschutzcreme dazu bei, dass sich die Dermatitis bildet. Viele Betroffene haben ihre Haut in der vorangegangenen Zeit sehr stark gepflegt und gereinigt. Insbesondere Produkte, die Cortison enthalten, fördern die Entwicklung dieses Hautausschlags im Gesicht. Hormonelle Schwankungen bei Frauen, wie sie im Verlauf des Monatszyklus auftauchen, können die Erkrankung ebenfalls begünstigen. Die Haut kann austrocknen und Krankheitserreger können einfacher eindringen, welche zu kleinen Hautinfektionen führen.
Typisch für die periorale Dermatitis ist ein entzündlicher Hautausschlag im Gesicht, der sich insbesondere um den Mund herum bildet. Dabei bleiben die Lippen und ein dünner Rand um die Lippen herum ausgespart. Betroffene bemerken zunächst ein brennendes Gefühl. Später, wenn die Haut bereits Schuppen gebildet hat, gesellt sich ein Juckreiz hinzu. Weitere Symptome sind Schwellungen, Rötungen und die Bildung von Knoten und kleinen mit Eiter gefüllten Bläschen.
Neben dem Mund können auch andere Bereiche des Gesichtes, wie etwa die Nase, betroffen sein. In seltenen Fällen äußert sich die Erkrankung auch im Bereich der Augen und der Wangen. Es ist zudem möglich, dass sich die Dermatitis bis auf weitere Gesichtsbereich wie Kinn, Stirn oder Augenlider sowie den Hals ausbreitet.
Im Gegensatz zu der akuten Dermatitis an anderen Körperstellen, die meist nach wenigen Tagen abheilt, kann sich die periorale Dermatitis über Wochen und Monate hinweg ziehen. Die Krankheit wird als Stewardessen-Krankheit beschrieben, da meist Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren betroffen sind, die viele Pflegeprodukte und Make-up benutzen. Meist sieht der Arzt anhand der typisch eitrigen Knoten im Mundbereich und der Aussparung der Lippen, ob es sich um eine periorale Dermatitis handelt. Es kommt jedoch vor, dass die Krankheit zunächst mit Akne oder Herpes verwechselt wird.
Die Erkrankung der Haut ist hartnäckig und unbehandelt können sich die Symptome über mehrere Monate hinweg ziehen. Für viele Betroffene stellt das eine psychische Belastung dar. Bei der Behandlung wird zunächst darauf geachtet, dass bestimmte hautreizende Stoffe wie Pflegecremes und Make-up, aber auch übermäßige Sonneneinstrahlung vermieden werden.
In den meisten Fällen führt nur eine medikamentöse Behandlung zu einem wirklichen Erfolg bei der Therapie der Dermatitis. Üblicherweise wird die Entzündung mit Antibiotika behandelt. Anfangs wird in der Regel das Antibiotikum Metronidazol verwendet, das in Form von Salbe äußerlich aufgebracht wird. Das Mittel soll zunächst die Entzündung bekämpfen, wobei der Effekt erst nach einigen Wochen eintreten kann. Bei richtiger Behandlung klingt der Hautausschlag meist nach wenigen Wochen ab, ohne dabei Narben zu verursachen. Ist nach etwa drei Wochen keine Besserung zu sehen, wird die Salbe mit weiteren Antibiotika kombiniert. In einigen Fällen müssen Betroffene Antibiotika in Tablettenform zusätzlich einnehmen.
aktualisiert am 01.04.2020