Ein Ekzem ist eine Juckflechte, welche an verschiedensten Hautstellen entstehen kann und damit auch die Ohrmuscheln betreffen kann. In diesem Bereich ist die Haut entzündet, was an roten Flecken, die mit einem starken Juckreiz einhergehen, zu erkennen ist. Ansteckend ist diese Hauterkrankung jedoch nicht. Allerdings kann es vorkommen, dass das Ekzem nicht nur im Bereich der Ohrmuschel auftritt, sondern sich auf den äußeren Gehörgang ausweitet. Dann ist von einer Otitis externa diffusa die Rede. Der Verlauf eines Ekzems am Ohr ähnelt stark dem einer Außenohrentzündung.
Genau wie bei Ekzemen in anderen Körperregionen fällt die Liste der möglichen Ursachen lang und vielfältig aus. Grundsätzlich ist zwischen exo- und endogenen Ekzemen im Ohr zu unterscheiden. Bei einem exogenen Ekzem handelt es sich um ein Ekzem, welches durch äußere Einflüsse entstanden ist, wie es bei einem Kontaktekzem der Fall ist. Die endogene Variante dieses Krankheitsbildes wird hingegen durch innere Einflüsse, wie zum Beispiel eine genetische Veranlagung, ausgelöst.
Bei den exogenen Ekzemen, die durch einen Kontakt ausgelöst werden, ist eine zweite Unterscheidung von Nöten. Zum einen gibt es Substanzen, die eine Kontaktallergie auslösen können. Zum anderen kann es durch den Hautkontakt mit verschiedenen Chemikalien, wie zum Beispiel besonders aggressiven Putzmitteln, zu einem Kontaktekzem kommen, ohne dass die Person gegen das Produkt allergisch ist. Die Chemikalien oder Kosmetika sind in diesem Fall zu aggressiv für die Haut und man spricht von einem toxischen Kontaktekzem.
Eine Kontaktallergie gilt jedoch als der häufigste Auslöser für ein Ekzem im Ohr. Das allergische Kontaktekzem kann insbesondere durch einen Hautkontakt mit einer der folgenden Substanzen ausgelöst werden:
Einige Menschen bringen eine genetische Veranlagung für dieses Krankheitsbild mit, wobei sich ein Ohrekzem zum Beispiel im Rahmen von Neurodermitis bemerkbar machen kann (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem). Eine genetische Veranlagung wird bei zehn Prozent der Bevölkerung vermutet.
Die Liste der eben genannten Auslöser für die Dermatitis im Ohr, wie das Ekzem im Ohr auch heißt, zeigt, die Krankheit nicht ansteckend ist. Das Ekzem wird nicht von Pilzen, Viren oder Bakterien ausgelöst. Nichtsdestotrotz gilt es zu bedenken, dass die Haut bei einem Ekzem im Ohr anfällig ist und aufreißen kann, was für Bakterien und weitere Erreger eine Eintrittspforte bedeutet.
Wer von einem Ekzem im Ohr betroffen ist, weist eine gerötete Ohrmuschel sowie sichtbare Hautveränderungen im Bereich des Ohrs auf. Kleine Bläschen sind häufig zu erkennen. Diese Hautreaktionen bescheren den Patienten einen starken, sehr unangenehmen Juckreiz. Ohrenschmerzen sowie ein brennendes Gefühl betreffen nicht alle Patienten.
Abhängig von dem jeweiligen Verlauf der Erkrankung kann die Haut nässen und feucht werden oder eher trocken sein und sich schuppen. Falls es sich um ein nässendes Ekzem im Ohr handelt, schwillt der äußere Gehörgang oftmals schmerzhaft an. Außerdem bildet sich ein klebriges Sekret.
Dass die Produktion der Talgdrüsen bei einem Ekzem im Ohr zunimmt, ist nicht ungewöhnlich. Dieses sogenannte seborrhoische Ekzem kann sich trocken oder nässend bemerkbar machen.
Meist handelt es sich bei den akuten Ekzemen eher um nässende, stark gerötete und juckende Ekzeme. Bei einem chronischen Verlauf neigt die betroffene Haut eher dazu, trocken und schuppig zu werden und in einigen Bereichen zu verhornen. Ein chronisches Ekzem im Ohr juckt ebenfalls oft. Dass die Entzündungsreaktion des Ekzems von der Ohrmuschel auf den Gehörgang übergreift oder umgekehrt, ist durchaus denkbar.
Es ist möglich, dass das Ekzem im Ohr mit Fieber einhergeht. Vor allem dann ist eine ärztliche Kontrolle erforderlich, um Komplikationen wie Infektionen auszuschließen.
Die größte Gefahr besteht darin, dass sich Bakterien im Bereich der entzündeten Haut im Ohr ansiedeln können. Mediziner sprechen von einer Superinfektion des Ekzems. Häufig sind es Staphylokokken, welche diese missliche Lage ausnutzen. In besonders schweren Fällen kann die bakterielle Entzündung ein derart starkes Ausmaß annehmen, dass die Entzündung sich auf den Ohrknorpel ausweitet. Dann leiden die Patienten an der sogenannten Perichondritis. Da sich im Ohrläppchen kein Knorpel befindet, ist dieser Bereich des Ohrs von dieser Komplikation nicht betroffen. Dabei ist es wichtig, diese Bakterieninfektion schnellstmöglich zu behandeln. Ansonsten kann der Knorpel dermaßen Schaden nehmen, dass die Ohrmuschel sich dauerhaft verformt.
Die Wundrose, die auch als Erysipel bekannt ist, stellt eine weitere mögliche Komplikation dar. Hinter diesem Krankheitsbild stecken meist Streptokokken-Bakterien als Auslöser. Dann wird auch die Unterhaut der Ohrmuschel in Mitleidenschaft gezogen. Der Knorpel ist nicht betroffen. Allerdings können sich auch das Ohrläppchen und die Haut der umliegenden Gesichtsregion entzünden. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Ausbreitung über den Körper kommen (Sepsis).
Zunächst einmal ist es bei einem Ekzem im Ohr besonders wichtig, die Haut im Ohr gut zu pflegen. Dies soll sie vor Rissen, die das Eindringen von Bakterien in die Haut erleichtern können, und dem damit verbundenen Komplikationsrisiko schützen. Daher ist es unerlässlich, dass die betroffenen Personen keine Pflegeprodukte verwenden, welche die Haut noch mehr austrocknen könnten. Folgende Verbote gelten daher, solange das Ekzem im Ohr ein Problem darstellt:
Falls das Ekzem am Ohr die Folge einer allergischen Reaktion ist, gilt es dem Auslöser sofort aus dem Weg zu gehen. Falls die Reaktion zum Beispiel beim Tragen bestimmter Ohrringe, die Nickel enthalten, aufgetreten ist, sollten die Patienten diese fortan nicht mehr tragen. Spezielle Salben oder Ölbäder ohne reizende Wirkstoffe eignen sich, um ein Ekzem im Ohr zu behandeln.
Sofern das Ekzem nässt, sind feuchte Verbände, die wahlweise auch mit etwas Fett eingerieben werden können, zu empfehlen. Sie können die Haut im Ohr vor dem Austrocknen schützen. Außerdem kühlen die Verbände das Ohr angenehm. Über die fettende Salbe und den feuchten Verband kommt ein trockener Verband, damit die Patienten diesen für mindestens drei bis fünf Stunden am Stück tragen können.
Präparate, die Harnstoff enthalten, haben sich zu Therapiezwecken ebenfalls bewährt. Dieser Stoff wirkt sich positiv auf die Hornschicht der Haut aus und kann das unangenehme Jucken spürbar lindern.
Sofern diese Maßnahmen der Basistherapie nicht die gewünschten Erfolge erzielen können, ist der Einsatz eines Cortison-Präparats denkbar. Normalerweise kommt eine Hydrocortisoncreme mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,5 Prozent zum Einsatz. Cortison ist für seine antientzündliche Wirkung bekannt. Im Rahmen einer Intervalltherapie wechseln die Patienten zwischen solch einer Creme und den eben beschriebenen Basismaßnahmen hin und her.
Sofern sich Bakterien im Bereich der in Mitleidenschaft gezogenen Hautpartien angesiedelt haben, wird eine Antibiotika-Therapie erforderlich. Bei einer Perichondritis müssen die Patienten nicht nur ein Antibiotikum anwenden, sondern werden zusätzlich mit einem Cortison-Mittel behandelt.
Zur Behandlung einer Wundrose wird der zuständige Arzt den Patienten ein spezielles Antibiotikum mit einer hohen Dosierung spritzen, um gegen die Streptokokken anzukommen. Salben, die Antibiotika oder Cortison enthalten, können auch zusammen mit einem Verband bei der Behandlung eines Ekzems im Ohr Verwendung finden.
Gerade im frühen Stadium lässt sich ein Ekzem im Ohr gut mit Naturheilmitteln behandeln. Vor allem die nachfolgenden Heilpflanzen sind von Bedeutung:
In einer gut sortierten Apotheke gibt es zahlreiche Salben, welche diese Inhaltsstoffe enthalten. Zinktabletten, zinkhaltige Salben, Honig und Apfelessig gehören zu den möglichen Hausmitteln bei diesem Krankheitsbild. Die Anwendung von diversen ätherischen Ölen ist ebenso denkbar. Vor allem die folgenden Öle sind von Bedeutung:
Die Öle können nicht nur direkt auf die betroffenen Hautstellen getupft, sondern auch zu Salben weiterverarbeitet werden. Ebenso ist der Einsatz von Dampfbädern oder einer Duftlampe denkbar. Bei Babys und Kleinkindern ist dieses Vorgehen allerdings nicht zu empfehlen.
Die Anwendung von den folgenden Schüßler-Salzen stellt eine weitere alternative Behandlungsmöglichkeit dar:
Die Patienten nehmen dazu dreimal bis sechsmal am Tag zwischen ein und zwei Tabletten ein.
aktualisiert am 04.02.2019