Ein Ekzem beschreibt eine entzündliche Stelle der Haut. Diese wird auch Dermatitis genannt und kann an vielen Stellen des Körpers vorkommen. Tritt die Dermatitis am seitlichen Bereich des Mundes auf, spricht man von einem Mundwinkelekzem. Meist handelt es sich um eine Entzündung, die nur schlecht abheilt und sich durch gerötete und schuppige Haut äußert. Oft ist ein Ekzem im Mundwinkel dafür verantwortlich, dass sich feine Risse bilden. In diesem Fall spricht man auch von Rhagaden oder Faulecken. Reizungen, Infektionen oder allergische Reaktionen sind häufig für ein Ekzem am Mundwinkel verantwortlich.
Die Haut am Mundwinkel wird regelmäßig durch Kaubewegungen und durch Mundbewegungen beim Sprechen strapaziert. Zudem kann Speichel aus dem Mund austreten und sich in den Mundwinkeln ansammeln. Trocknet der Speichel auf der Haut oder ist der Mundwinkel ständiger Nässe ausgesetzt, strapaziert das die Haut und kann die Entstehung der Dermatitis begünstigen. Häufiges Abwischen des Speichels kann zu Reibungen führen und die Mundwinkel austrocknen.
Vermehrte Speichelproduktion tritt insbesondere bei kleinen Kindern auf, wenn die ersten Zähne durch das Zahnfleisch treten. Kaugummi kauen und Tabak kauen regt ebenfalls die Speichelproduktion an. Bei älteren Menschen kann es zur vermehrter Speichelproduktion und zum Austritt von Speichel kommen, wenn bereits einige Zähne der Seite fehlen und der Mund dadurch nicht mehr richtig geschlossen wird. Gebisse, die nicht richtig angepasst sind, können die Mundwinkel strapazieren. Manche Menschen haben die Angewohnheit, ständig mit der Zunge über die Mundwinkel zu lecken, um diese zu befeuchten. Des Weiteren kann es während des Schlafens zu einem offenstehenden Mund kommen, bei dem der Speichel ausläuft.
Es gibt weitere, allgemeinere Auslöser, die die Entstehung der Dermatitis im Mundwinkel begünstigen. Dazu zählen Diabetes-Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist und bei denen die Durchblutung leidet. Auch Mangelerscheinungen von Eisen und Vitaminen, insbesondere B2 und B12, können Gründe für die Dermatitis sein. Einige Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel oder Pflegeprodukte, wobei sich die Allergie durch Mundwinkel-Ekzeme äußern kann. Die Hautkrankheit Neurodermitis tritt ebenfalls im Gesicht auf und kann den Mundbereich betreffen. Infektionen mit Bakterien (wie Staphylococcus aureus), Viren oder Pilzen (wie Candida albicans) können sich durch Ausschläge am Mund äußern.
Die Haut am Mundwinkel ist durch Ekzeme gerötet und gereizt. Oftmals ist sie trocken und rissig. Durch Kaubewegungen oder beim Sprechen werden die Mundwinkel bewegt, was die Risse (Mundwinkelrhagaden) vertiefen und zu Schmerzen führen kann. Aufweichungen der Haut, kleine Hautdefekte oder Verkrustungen gehören ebenfalls zu den typischen Erscheinungen. Handelt es sich um eine Pilzinfektion, können weißliche Beläge hinzu kommen.
Gehen der Ausschlag und die Einrisse am Mundwinkel nicht wieder zurück, ist eine Vorstellung beim Arzt sinnvoll. Der Arzt sieht schnell anhand der Symptome, dass es sich um ein Ekzem im Mundwinkel handelt. Ein Abstrich kann Aufschluss darüber geben, ob eine Pilzinfektion oder Bakterieninfektion vorliegt. Weiterhin kann eine Blutentnahme oder ein Allergietest erforderlich sein, um eine Ursache ausfindig machen zu können.
Um ein Ekzem am Mundwinkel zu behandeln, sollte zunächst die Ursache für die Entstehung der Dermatitis beseitigt werden. Bei einer Dermatitis, die durch ein falsch angepasstes Gebiss oder fehlende Zähne entsteht, kann ein Gang zum Zahnarzt hilfreich sein. Das Kaugummi-Kauen und Kautabak-Kauen sollte möglichst eingestellt werden.
Salben, die zur Heilung der Dermatitis beitragen, sind meist zinkhaltig oder enthalten ein Antibiotikum, das bei der Bekämpfung von Bakterien hilft. Entsprechend gibt es Salben mit Anti-Pilz-Mitteln. Bei akuten Ekzemen kann eine Creme aufgetragen werden, die Cortison enthält – diese ist aber nicht zur Dauerbehandlung geeignet.
Zu den Hausmitteln für die Behandlung eines Ekzems am Mundwinkel zählen fetthaltige Salben, die die Austrocknung der Haut verhindern. Auch Wundheilsalbe oder Salben, die Kamille enthalten, sind geeignet, um die Heilung zu unterstützen. Damit kein Vitamin-Mangel entsteht, sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden. In der Homöopathie gibt es zahlreiche Mittel, die die Heilung ebenfalls unterstützen können. Hier sollte insbesondere ein Augenmerk auf Salben und Cremes gelegt werden.
Die Behandlung mit Hausmitteln oder durch die Homöopathie ersetzt nicht die Behandlung durch einen Arzt. Besonders bei einer Dermatitis bei Kindern sollte nicht auf den Besuch beim Kinderarzt verzichtet werden, da es sich hier bei den Ekzemen am Mundwinkel um eine Infektion mit Bakterien (Streptokokken oder Staphylokokken) handeln kann.
aktualisiert am 10.07.2018