Gerötete Haut die juckt, sich schuppt und auf der sich kleine Bläschen bilden: Alle diese Symptome weisen auf ein Ekzem hin. Mit dem Begriff Ekzem oder Dermatitis bezeichnen Ärzte Hautentzündungen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind nicht ansteckend, das heißt, sie werden nicht durch eine Infektion ausgelöst.
Ein Ekzem gehört in ärztliche Hände, wenn es mehr als zwei oder drei Tage bestehen bleibt, eine große Fläche betrifft, heftigen Juckreiz aufweist oder sich eine Infektion mit Blasenbildung und Eiter entwickelt hat. In der Regel kommen Mittel zur örtlichen Behandlung (wie zum Beispiel Salben) zum Einsatz, gelegentlich müssen zusätzlich Mittel eingenommen werden (zum Beispiel als Tabletten).
Es wird zwischen verschiedenen Arten von Ekzem unterschieden, darunter:
Rein statistisch gesehen ist übrigens jeder Mensch wenigstens einmal in seinem Leben von einer solchen Hautentzündung betroffen.
Welche Medikamente und Salben bei einem Ekzem eingesetzt werden, ist je nach der Ursache unterschiedlich. Eine Reihe von Mitteln kommt jedoch allgemein zur Behandlung von Ekzemen zur Verwendung.
Der Begriff Cortison wird meist als gemeinsamer Ausdruck für Wirkstoffe aus der Gruppe der Glucocorticoide verwendet. Cortison-Präparate reduzieren das Entzündungsgeschehen, schwächen allergische Reaktionen ab und lindern den Juckreiz. Sie dürfen jedoch nur für kurze Zeit angewendet werden. Cortison gibt es zum Auftragen (topische Glucocorticoide), manchmal müssen Patienten mit stark ausgeprägten Ekzemen jedoch Cortison einnehmen.
Die Mittel kräftigen die Barrierefunktion der Haut, machen sie geschmeidig und führen ihr Feuchtigkeit und wichtige Fette zu. Zur Hautpflege gibt es viele unterschiedliche Mittel, die auch beim Ekzem helfen.
Mittel gegen Juckreiz enthalten Substanzen wie
Antihistaminika werden im Besonderen gegen allergische Ursachen angewendet.
Weitere Arzneimittel oder Salben sind gegen verschiedene Ekzeme wirkungsvoll:
Die verschiedenen Ekzeme mit ihren unterschiedlichen Auslösern und Ursachen erfordern jeweils eigene Behandlungsmaßnahmen.
Bei einem Kontaktekzem kommen, zumindest im Anfangsstadium und wenn die Dermatitis stark ausgeprägt ist, häufig cortisonhaltige Salben zum Einsatz. Cortisonsalben gibt es zwar freiverkäuflich in jeder Apotheke (zum Beispiel von Dermalex®), dennoch sollte der Patient vorher mit seinem Arzt sprechen. Die Behandlung mit einer solchen Salbe oder Creme sollte auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum erfolgen.
In besonders schweren Fällen kann es nötig sein, Glucocorticoide in Tabletten- oder Tropfenform zu verschreiben. Nässt der Ausschlag, sollte eine wasserreiche Emulsion zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Dermatop® Creme mit Prednicarbat. Ist die Haut eher trocken, ist eine rückfettende Creme das Mittel der Wahl.
Dexpanthenol Salbe oder Creme unterstützt die Haut bei der Regeneration und lindert den Juckreiz (beispielsweise Bepanthen® Sensiderm). Gegen den Juckreiz können Antihistaminika in Tablettenform zum Einsatz kommen. In der Regel sind diese Medikamente aber auch als Salbe erhältlich. Auch Salben, die den Wirkstoff Cardiospermum enthalten, können gegen das Jucken helfen.
Wie bei anderen Formen von Ekzemen sind Cremes, Lotionen und Salben zur Hautpflege wichtig, die der Haut Feuchtigkeit spenden und keine zusätzlichen Duftstoffe enthalten. Ebenso kommt Cortison zum Auftragen zum Einsatz. Salben, in denen der Wirkstoff Tacrolimus oder Pimecrolimus enthalten ist, können bei einer Neurodermitis (atopischen Dermatitis) die Entzündungsaktivität hemmen (zum Beispiel Protopic® oder Elidel®). In besonders schweren Fällen einer Neurodermitis kann es erforderlich werden, dass Ciclosporin, ein Immunsuppressivum (immununterdrückendes Mittel), verschrieben werden muss.
Diese Dermatitis kann als Begleitsymptom einer Neurodermitis oder eines Kontaktekzems auftreten. Auch hier können Salben zum Einsatz kommen, die Hydrocortison enthalten. Ebenso kann es in sehr schweren Fällen sein, dass der Arzt Cortison verschreibt, das nach seinen Vorgaben eingenommen werden muss. Ebenso kommen Calcineurinhemmer zum Einsatz, die lokal aufgetragen werden. Diese müssen aber ebenso vom Arzt verschrieben werden.
Natürlich ist auch eine Selbstbehandlung mit Salben möglich, die beispielsweise folgende Wirkstoffe enthalten können:
Das seborrhoische Ekzem wird mit speziellen Shampoos behandelt, die antimykotisch sind, also den Hefepilz eindämmen. Antihistaminika können zudem helfen, das überbordende Immunsystem wieder zu regulieren, wenn eine Allergie vorliegt. Die Shampoos können unter anderen folgende Wirkstoffe enthalten:
Oberstes Gebot bei einem Ekzem ist es vordringlich, dass die natürliche Hautbarriere wieder hergestellt werden muss. Das heißt, es ist unter anderem besonderes Augenmerk auf die Hautpflege zu legen. Parfümierte Seifen und Duschgels sind allerdings tabu. Nach jedem Duschen und Händewaschen sollte die Haut zudem gründlich eingecremt werden. Bei einem Kontaktekzem gilt es, den auslösenden Stoff grundsätzlich zu meiden.
aktualisiert am 15.02.2019