Die Haut des Menschen ist sehr empfindlich, einige Stellen mehr, andere Stellen weniger. Besonders dort, wo die Haut dünn ist, wie etwa in der Kniekehle, können daher aus verschiedensten Gründen Hautirritationen und Entzündungen entstehen. Ein solches Ekzem (Dermatitis) ist in der Regel nicht infektiös und tritt meist in Phasen auf. Die Symptome der so genannten Dermatitis können dabei sehr unangenehm sein.
Die entzündliche Erkrankung der Haut in der Kniekehle kann durch mehrere Auslöser entstehen. Diese können beispielsweise von innen heraus aus dem Körper kommen. Die sogenannten endogenen Ekzeme haben eine körperliche Ursache. So kann die Hauterkrankung Neurodermitis dafür verantwortlich sein, dass ein so genanntes atopisches Ekzem entsteht. Die Erkrankung Neurodermitis ist erblich bedingt und birgt ein erhöhtes Risiko für Allergien. Von dem atopischen Ekzem, das sich insbesondere durch juckende und gerötete Haut äußert, sind bestimmte Hautstellen mehr betroffen als andere. Darunter fällt auch die Kniekehle.
Zudem kann es durch äußere Einflüsse zur Veränderung der Haut kommen. Ist die Haut sehr trocken und spröde, beispielsweise durch äußere Einflüsse wie trockene und warme Luft oder durch zu häufiges Waschen, wird die Entstehung von einer Dermatitis begünstigt. Auch bestimmte aggressive Substanzen wie etwa Chemikalien oder Reinigungsmittel können die Haut reizen und eine allergische Reaktion mit einem Hautausschlag hervorrufen. Hier spricht man von einem so genannten Kontaktekzem. Ekzeme, die durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden, werden auch als exogene Ekzeme bezeichnet.
Es gibt also zahlreiche Auslöser für die Entstehung von entzündlichen Reaktionen in der Kniekehle mit einer Ekzembildung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Haut in der Kniekehle dünner ist als an vielen anderen Körperstellen und gerade bei langem Sitzen dem Risiko der Reibung und des Schwitzens ausgeliefert ist.
Babys können von der Entstehung atopischer Ekzeme betroffen sein, die auch als Milchschorf bezeichnet werden. Im späteren Verlauf bilden sich Ekzeme bei Kindern meist in den Kniekehlen. Kinderhaut hat ein erhöhtes Risiko, gereizt zu werden. Zudem neigen Kinder dazu, bei Juckreiz zu kratzen und erhöhen somit das Risiko, dass Bakterien oder Keime in die Wunde eindringen und eine Entzündung hervorrufen.
Ein Ekzem in der Kniekehle ist meist nur vorübergehend, kann aber sehr unangenehme Symptome hervorrufen. Diese können sein:
Üblicherweise beginnt die Entzündung mit einem Juckreiz und der Rötung der Haut. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann sich die Entzündung verstärken und weitere Symptome wie Ausschlag, offene Stellen oder Blasen hervorrufen. Je weiter die Entzündung fortgeschritten ist, umso deutlicher sind die Symptome. In besonders schweren Fällen ist das ganze Knie betroffen und Patienten klagen über Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Offene und nässende Stellen sind häufig die Folge von Kratzen bei Juckreiz. Geht die Entzündung schließlich in die Heilungsphase über, bildet sich eine Kruste.
Wird die Entzündung chronisch und heilt nicht mehr vollkommen ab, kann es dazu kommen, dass sich die Haut verändert und härter wird. Es entsteht Narbengewebe, das nicht mehr vollends verschwindet.
Auch eine Schuppenflechte kann am Knie auftreten. Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung. Diese führt zu einer Überprduktion von Hautzellen. Durch die abgestorbenen Hautzellen entstehen silbrig-weiße Schuppen. Die Haut kann sich an dieser Stelle entzünden, rot werden und zu starkem Juckreiz führen.
Bei Ekzemen handelt es sich um eine Übermpfindlichkeitsreaktion, beispielsweise auf Farbstoffe, Seifen oder andere Reizstoffe. Die Haut kann rot, entzündet, schuppig, rissig und eitrig erscheinen, ist aber nicht mit schuppiger, toter Haut bedeckt.
Meist sieht der Kinderarzt oder der Hautarzt schon anhand der Veränderung der Haut, ob es sich um eine Dermatitis handelt. Gegebenenfalls kann ein Allergietest durchgeführt werden, um der Ursache der Entzündung auf den Grund zu gehen. Vor der Behandlung wird zunächst versucht, die Ursache für die Entzündung herauszufinden. Ist das Ekzem durch äußere Einflüsse wie Reinigungsmittel oder chemische Stoffe und Hautreizungen entstanden, sollte der Kontakt mit dem auslösenden Stoff gemieden werden. Es gibt bestimmte Salben, die eine Austrocknung der Haut verhindern und die Heilung beschleunigen. Besonders dann, wenn es sich um trockene Haut handelt, die einen Juckreiz auslöst, sind fetthaltige Salben geeignet.
Ist die Entzündung weit fortgeschritten, kann Cortison eingesetzt werden, um der Entzündung entgegenzuwirken. Bei starkem Juckreiz, der allergisch bedingt ist, wird auf Antihistaminika zurückgegriffen (Mittel gegen die Wirkung von Histamin, welches an Entzündungs- und Überempfindlichkeitsreaktionen beteiligt ist).
Nicht immer lässt sich der Entstehung von entzündlichen Reaktionen vorbeugen, insbesondere dann, wenn erbliche Krankheiten wie die Neurodermitis dafür verantwortlich sind. Dennoch können alle betroffenen Personen dafür sorgen, dass die Haut in der Kniekehle nicht austrocknet. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Dermatitis häufiger auftritt. Hier eignet sich der Einsatz von fetthaltigen Salben und es sollte vermieden werden, die Haut an dieser Stelle zu oft zu waschen und damit auszutrocknen. Die Haut in der Kniekehle sollte so wenig wie möglich gereizt werden.
Healthline, Tim Jewell, Pictures of Different Types of Psoriasis and Eczema: https://www.healthline.com/health/pictures-of-psoriasis-and-eczema (online, letzter Abruf: 02.03.2020)
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Leitlinie Kontaktekzem: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-055lS1__Kontaktekzem_2013-abgelaufen.pdf (online, letzter Abruf: 02.03.2020)
aktualisiert am 02.03.2020