Von einem Ekzem wird gesprochen, wenn die Haut entzündlich erkrankt ist, ohne dass direkt eine Infektion mit einem Krankheitserreger vorliegt. Unterschieden wird zwischen akuten und chronischen Ekzemen. Die Dermatitis, wie das Ekzem fachsprachlich genannt wird, kann an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Dazu gehört der Intimbereich der Frau und des Mannes. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung, welche Ursache der Entstehung eines Ekzems zugrunde liegt.
Bei Frauen kann es hin und wieder dazu kommen, dass sich Ekzeme im Intimbereich bilden. Ekzeme können durch äußere oder innere Einflüsse entstehen, die eine Immunreaktion auslösen. In manchen Fällen reagiert die Haut dabei überempfindlich und entzündet sich. Meist entstehen diese durch äußere Einflüsse wie chemische oder toxische Mittel, die die obere Hautschicht angreifen und zu einer Hautreaktion führen. Salben, Parfüms, Tampons oder Slipeinlagen können für die Entstehung der Dermatitis im Intimbereich der Frau verantwortlich sein. Auch Männer können von der Entstehung der Dermatitis im Intimbereich betroffen sein. Die Ursachen sind ähnlich, bei Männern können es beispielsweise Reinigungslotionen sein. Häufig zeigt sich die Hautirritation an der Haut der Hoden, seltener wandert das Ekzem bis zur Eichel. Ist der Penis betroffen, kann hinter einem vermeintlichen Ekzem auch eine bakterielle oder virale Infektion stecken.
Ein Ekzem im Intimbereich ist für die Betroffenen unangenehm. Meist äußert sich die Erkrankung durch gerötete und schuppige Haut. Wird die Dermatitis schlimmer, kann es zur Blasenbildung kommen. Öffnen sich diese Blasen, spricht man von einem nässenden Ekzem. Zusätzlich zu der Rötung tritt in den meisten Fällen ein unangenehmer Juckreiz auf. Gibt man diesem Juckreiz nach, kann es passieren, dass offene Wunden entstehen. Um die Haut nicht weiter zu reizen und Infektionen an offenen Stellen zu verhindern, sollte dringend vermieden werden, an diesen Stellen zu kratzen.
Folgende Symptome der Dermatitis sind im Intimbereich häufig:
Es gibt zahlreiche Ursachen für die Entstehung von Ekzemen im Intimbereich. Hier wird unterschieden, ob es sich um äußere oder innere Einflüsse handelt, die die Störungen der Haut hervorrufen. Zu den äußeren Einflüssen zählen chemische Produkte wie Waschlotionen oder Salben, die der Intimpflege dienen. Die Produkte führen bei manchen Frauen oder Männern zu einer Hautirritation, bei anderen wiederum nicht.
Zu den weiteren Objekten, die ein Ekzem verursachen können, zählen beispielsweise Kondome, Tampons oder Slipeinlagen. Auch die Spirale, die zur Verhütung bei der Frau verwendet wird, kann eine Hautreaktion am Körper hervorrufen. Bestimmte Salben, die Antibiotika enthalten, können ebenfalls eine Dermatitis auslösen. Vielfach handelt es sich nicht um eine toxische Dermatitis, die durch Reizung der Stoffe selbst entsteht, sondern um eine allergische Kontaktdermatitis. Dabei reagiert der Körper allergisch auf bestimmte Substanzen.
Zu den äußeren Einflüssen zählt die ständige Feuchtigkeit des Intimbereichs, wobei die Haut aufgeweicht wird. Zudem können warme und trockene Luft die Haut austrocknen und die Entstehung der Dermatitis begünstigen. Eine hormonelle Umstellung, wie etwa in den Wechseljahren, kann mit trockener Haut einhergehen. Diese ist dann sensibel und kann sich leichter entzünden.
Der Intimbereich bei Babys und Kleinkindern ist sehr sensibel und anfällig für äußere Reize. Da der Windelbereich oftmals nass ist, führt dies zu aufgeweichter Haut, an denen sich wiederum ein Ekzem zeigen kann (Windeldermatitis).
Bei Menschen, die an Neurodermitis leiden, kann es ebenfalls im Intimbereich zu einem Ekzem kommen. Dieses wird als atopische Dermatitis bezeichnet.
Oft sieht der Arzt anhand der äußerlichen Anzeichen wie Rötung der Haut, ob es sich um eine Dermatitis im Intimbereich handelt. Der Arzt wird weitere Symptome wie etwa Juckreiz abfragen und zudem in der Anamnese (Untersuchungsgespräch) festhalten, ob äußere Reize für die Entstehung des Ekzems verantwortlich sein können. Daher sollten Patienten sich vor dem Arzt-Gespräch Gedanken darüber machen, ob sie neue Salben oder Waschlotionen benutzt haben oder welche Fremdstoffe in letzter Zeit mit dem Intimbereich in Kontakt getreten sind. Weiterhin wird der Arzt nach inneren Ursachen suchen. Dies kann beispielsweise die Veranlagung für Neurodermitis sein, aber auch Allergien spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Ekzemen.
Die Behandlung der Dermatitis richtet sich zum einen nach der Ursache und zum anderen nach den Symptomen. Bei der medikamentösen Therapie kommen zunächst Salben zur Anwendung, die in vielen Fällen Cortison enthalten. Die cortisonhaltige Salbe soll der Entzündung entgegenwirken und die Überempfindlichkeit des Immunsystems reduzieren. Diese Art der Behandlung kommt bei akuten Ekzemen zum Einsatz, ist jedoch nicht für eine dauerhafte Behandlung bei chronischen Ekzemen geeignet. Besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Wunde eintreten oder schon eingetreten sind, können antibiotikahaltige Salben eingesetzt werden. Üblicherweise sollten die Symptome bei einer akuten Dermatitis nach spätestens zwei Wochen abgeklungen sein.
Neben der medikamentösen Behandlung können Hausmittel bei Ekzemen dazu beitragen, die Heilung zu beschleunigen. Besonders im Intimbereich können Sitzbäder mit Kamille-Zusatz hilfreich sein, um die Symptome zu lindern und Entzündungen vorzubeugen. Mit Kamille getränkte Auflagen helfen, die Entzündung zu behandeln. Im Bereich der Salben gibt es gute Produkte, die Kamille enthalten und der Austrocknung der Haut entgegenwirken. Ebenfalls gerne genommen werden homöopathische Mittel wie Sulfur oder Apis mellifica. Gegen den Juckreiz wird in der Homöopathie Arsenicum album angewendet.
In erster Linie sollte versucht werden, die Ursachen für die Entstehung der Dermatitis im Intimbereich zu beseitigen. Je nachdem, was der Auslöser für die entzündliche Reaktion der Haut ist, sollte dieser weitestgehend vermieden werden. Hier kann es hilfreich sein, bestimmte neue Pflegeprodukte wegzulassen und die Hygiene vorerst mit klarem Wasser vorzunehmen. Zudem sollte bei der Kleidung darauf geachtet werden, dass diese nicht zu Reibung führt oder mit reizenden Waschmitteln gewaschen wurde. Patienten sollten es vermeiden, dem Juckreiz nachzugeben und somit das Risiko zu steigern, dass sich die Hautschädigung verschlimmert und Infektionen eindringen können.
Eventuell ist die Entstehung der Dermatitis auf Fremdkörper zurückzuführen. Dazu zählen Tampons, Slip-Einlagen, Kondome oder die Spirale. Hier ist ein Ersatz dieser Mittel zu erwägen, beispielsweise mit anderen Methoden der Verhütung – oder gegebenenfalls mit latexfreien Kondomen.
Bei Babys und Kleinkindern, die unter Dermatitis im Windelbereich leiden, sollte darauf geachtet werden, die Windel regelmäßig zu wechseln. Damit wird dafür gesorgt, dass der Intimbereich nicht ständiger Nässe ausgesetzt ist. Zudem bietet es sich an, regelmäßig Luft an den Intimbereich kommen zu lassen. Die richtige Hygiene ist zudem wichtig.
Ein weiterer begünstigender Faktor für die Entstehung von Dermatitis kann Stress sein. Betroffene, die anfällig für Stress sind, sollten versuchen, diesen weitestgehend zu vermeiden und Körper und Seele in Einklang miteinander zu belassen.
Neben den äußerlichen Reizen, die eine Hautentzündung hervorrufen können, kann die Ursache bei Bakterien, Viren oder Pilzen liegen. Dann gesellen sich zu den Symptomen oft Blasenbildung und eitrige Ausflüsse dazu. Während die Dermatitis nicht ansteckend ist, handelt es sich bei einer bakteriellen oder viralen Infektion um eine Geschlechtserkrankung, die übertragen werden kann.
Frauen in der Schwangerschaft sind ebenso wie Frauen in den Wechseljahren von einer Hormonumstellung betroffen. Durch die Hormonumstellung kann das natürliche Milieu der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten und anfälliger für das Eindringen von Bakterien oder für Pilzinfektionen werden. Schwangere Frauen sollten bei Anzeichen von starkem Juckreiz, vermehrtem Ausfluss und einem brennenden Gefühl im Intimbereich den Frauenarzt aufsuchen, da eine Infektion in der Schwangerschaft zu Komplikationen wie zu einer Frühgeburt führen kann.
Ist die Hauterkrankung die Folge einer Pilzinfektion im Intimbereich, sollte diese so schnell wie möglich behandelt werden. Jedoch sollte beachtet werden, dass die Mittel zur Behandlung ebenfalls hautreizend sein können.
aktualisiert am 04.05.2021