Hautrötungen und Hautausschläge unter der Brust können unterschiedliche Ursachen haben. Sie entstehen beispielsweise durch Entzündungsreaktionen der Haut oder bei einer Allergie. Manchmal ist die Ursache nicht krankhaft bedingt, beispielsweise dann, wenn die Haut besonders stark durchblutet ist, etwa nach dem Sport oder wenn man sich schämt (roter Kopf). Von Hautrötungen unter der Brust sind meistens Frauen betroffen, die eine große Oberweite haben und/oder unter einer Hängebrust leiden. Abhängig von der Ausprägung und der Ursache können weitere Symptome neben der geröteten Haut hinzukommen wie Juckreiz oder Nässen.
Abgesehen von einem Hitzeausschlag, was durch starkes Schwitzen hervorgerufen wird, liegt einer Hautrötung unter der Brust eine der folgenden Ursachen zugrunde:
Die warme, feuchte Haut unter den Brüsten ist ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze. Häufig sind Hefepilze dafür verantwortlich (Candida albicans). In manchen Fällen wird die Pilzinfektionauch von Dermatophyten ausgelöst. Ein Ausschlag unter der Brust kann auch durch eine Gürtelrose bedingt sein.
Erste Symptome einer Infektion mit einem Hautpilz sind kleine rötliche Flecken, die jucken und sich schuppen. Das Aussehen ist oft typisch: Um den Fleck herum befindet sich ein roter abgegrenzter Rand, während das Areal in der Mitte hautfarben ist und sich schuppt. Diese Flecken vermehren sich innerhalb kurzer Zeit. Hautpilzinfektionen werden häufig von Candida albicans, einer Hefepilzart, verursacht. An zweiter Stelle stehen Fadenpilze. Beide Pilztypen sind in der Hautflora keine Seltenheit. In der Regel ist das Immunsystem in der Lage, die Pilze an der Haut in Schach zu halten. Gibt es aber bestimmte Voraussetzungen, vermehren sie sich geradezu explosionsartig und der Ausschlag entsteht. Das ist beispielsweise der Fall, wenn durch eine nicht ausreichende Luftzirkulation in der Hautfalte einer Hängebrust ein feuchtwarmes Klima entsteht, das ideal für Pilze ist.
In der Regel kommt zur Behandlung eine Creme zum Einsatz, die einen pilztötenden Wirkstoff enthält, ein sogenanntes Antimykotikum. Zudem sollte die Haut unterhalb der Brust möglichst trocken gehalten werden, um den Pilzen die Lebensgrundlage zu entziehen.
Um einer Pilzinfektion vorzubeugen, sollte die Brustfalte möglichst trocken gehalten werden. Das funktioniert am besten mit Papiertaschentüchern, Mullbinden oder mit Slipeinlagen (allerdings dürfen diese keine Plastikschicht in der Mitte haben). Diese werden entweder direkt in die Hautfalte gelegt oder unter das Unterbrustband des BHs geklemmt. Es gibt auch spezielle Unterbrustbänder, die gegen übermäßiges Schwitzen (gerade im Sommer) in diesem Bereich helfen. Zudem kann es hilfreich sein, den Lebensstil zu ändern. Ein starkes Immunsystem ist der beste Verbündete im Kampf gegen einen Hautpilz.
Übrigens gilt: Eine Infektion mit einem Pilz, egal an welcher Hautstelle, hat mit mangelnder Hygiene nichts zu tun.
Die Gürtelrose tritt häufig im Brustbereich auf. Erste Anzeichen dieser Erkrankung sind mit heller Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die sich im weiteren Verlauf eintrüben und anschließend aufplatzen und verkrusten. Herpes Zoster (wie die Gürtelrose in der Fachsprache heißt) ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch ansteckend. Eine Gürtelrose ist übrigens nicht ausschließlich eine „Alte-Leute-Erkrankung“, auch jüngere Menschen können durchaus von ihr betroffen sein. Wird die Erkrankung schnell behandelt, dann können zumindest die Schmerzen innerhalb von wenigen Stunden verschwinden. Alleine deswegen ist ein schneller Arztbesuch empfehlenswert.
Unter der Brust kann ebenfalls eine Kontaktallergie auftreten. Manche Frauen reagieren beispielsweise allergisch auf den Metallbügel, der in manchen BHs dafür sorgt, dass das Körbchen schön geformt ist. Einige reagieren gegen das Waschmittel, mit dem der BH gewaschen wurde. Wird der BH dann weggelassen oder ein anderes Waschmittel verwendet, verschwindet der Ausschlag meist von alleine wieder. Verschwindet der Ausschlag nach einigen Tagen nicht oder wird schlimmer, dann ist ein Besuch beim Arzt angeraten.
Neben der Kontaktallergie kann es auch zu einer allergischen Reaktion auf bestimmte Subzstanzen kommen (Nesselsucht):
Bei der Nesselsucht reagiert die Haut mit Rötungen, Quaddeln und Juckreiz. Häufig ist es nicht möglich, den Auslöser zu bestimmen.
Es gibt einige Autoimmunerkrankungen, die einen Hautausschlag unter der Brust verursachen können.
Bei Ekzemen handelt es sich um einer Gruppe von entzündlichen Hauterkrankungen, die nicht ansteckend sind. Bei einigen Ekzemen ist die Ursache nicht bekannt. Man geht davon aus, dass Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen. Verschiedene Arten von Ekzemen können sich im Bereich unter der Brust entwickeln. Dazu gehören Neurodermitis (atopisches Ekzem), seborrhoisches Ekzem (ein Ekzem bei Talg-Überproduktion) oder ein intertriginöses Ekzem (Intertrigo).
Flecken von entzündeter roter oder rötlich-grauer Haut, die stark jucken kann, sind Anzeichen eines Ekzems oder einer Neurodermitis. Ekzeme können überall am Körper auftreten, sind aber hauptsächlich an diesen Stellen zu finden:
Manchmal können sie sich aber auch unter der Brust entwickeln.
Durch die ständige Reibung, wenn Haut auf Haut liegt, und durch die Feuchtigkeit, die beim Schwitzen in der Brustfalte entsteht, kann es zu einem Ekzem kommen. Dieses wird als Intertrigo oder intertriginöses Ekzem bezeichnet. Im Volksmund ist die Erkrankung als Wolf oder Hautwolf bekannt. Es kommt anfangs zu einer Rötung und dann zu einem juckenden und brennenden Hautausschlag. Der Befund ist oft feucht und es können wunde Stellen entstehen.
Durch die Erkrankung kann die Barrierefunktion der Haut gestört werden. Dadurch können Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze eindringen und zusätzlich eine Infektion verursachen (Superinfektion). Anzeichen dafür sind Bläschen und ein übler Geruch (eher bei Bakterien) oder Knötchen (eher bei Pilzinfektionen).
Bei Intertrigo gilt, wie bei der Pilzinfektion, dass die Haut unter der Brust möglichst trocken gehalten werden sollte. Zu diesem Zweck wird Gaze in die Hautfalte unter der Brust eingelegt und häufig gewechselt. Zusätzliche Nässe und Reibung sollte verhindert werden. Nach dem Waschen sind die Stellen vorsichtig, aber gründlich abzutrocknen. In schweren Fällen sind geeignete Salben angezeigt. Dazu gehört Zinksalbe, die die Trocknung fördert, sowie gegebenenfalls Cortisonsalbe oder antimykotische Mittel (wirken gegen Pilze). Bei Bakterienbefall sind Antibiotika sinnvoll.
In manchen Fällen kann die Hautrötung durch eine Schuppenflechte (Psoriasis) verursacht werden. Eine besondere Form der Schuppenflechte, die sich vor allem in Hautfalten entwickelt, ist die Psoriasis inversa. Sie zeigt sich durch glatte, rote Hautpartien in den Körperfalten. Die Psoriasis inversa hat in der Regel nicht die schuppigen Hautablagerungen, wie sie bei der klassischen Schuppenflechte zu beobachten sind. Die Behandlung erfolgt mit steroidhaltigen Cremes und Salben.
In seltenen Fällen kann Brustkrebs die Ursache der Hautrötung sein. Dabei gilt das Paget-Karzinom als eine sehr seltene Brustkrebsart, die auch Veränderungen an der Haut auslösen kann. Zu den den Symptomen gehören:
Oft kann das Paget-Karzinom mit einem Ekzem verwechselt werden. Von diesem Krebs können sowohl Frauen als auch Männer betroffen sein. Bei einzelnen Patienten tritt das Paget-Karzinom an anderen Stellen wie den Genitalien auf. Wird dieser Krebs rechtzeitig diagnostiziert, ist er in der Regel gut behandelbar.
Den Arzt sollten Sie aufsuchen:
In den meisten Fällen ist ein Hautausschlag unter der Brust nicht mehr als ein Ärgernis. Mit der richtigen Behandlung heilen die meisten Ausschläge innerhalb weniger Wochen.
aktualisiert am 30.05.2022