Unter dem Oberbegriff Ekzem wird eine Reihe von Hauterkrankungen zusammengefasst, die sich prinzipiell alle auf drei Arten zurückführen lassen:
Obwohl sie durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden, laufen alle Ekzeme nach einem ähnlichen Muster ab. Zuerst rötet sich die betroffene Hautstelle. Anschließend bilden sich bei ausgeprägtem Verlauf der Dermatitis (das ist ein weiterer Oberbegriff für Ekzem) auf der Haut Bläschen. Diese sind mit Flüssigkeit gefüllt und lösen einen kräftigen Juckreiz aus. Schließlich eröffnen sich die Bläschen und die Haut wird dadurch feucht. Im Endstadium trocknen die Stellen aus und bilden Verkrustungen, die zuletzt abfallen. Die unangenehmen Beschwerden, die das Ekzem mit sich bringt, lassen sich mit verschiedenen Hausmitteln behandeln und lindern.
Bleibt ein Ekzem unbehandelt, kann es unter Umständen Wochen oder Monate dauern, bis es komplett abgeheilt ist. In diesem Zeitraum kann ein Ekzem sehr unangenehm werden. Einerseits kann es zu einem ständigen Juckreiz kommen. Andererseits kann die Haut besonders in der zweiten Phase aufreißen, wenn sich Krusten bilden und die Haut extrem trocken wird. Die Risse in der Haut sind oft äußerst schmerzhaft.
Um eine entsprechende Therapie einzuleiten, ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt abklärt, was die Dermatitis ausgelöst hat. Selbstverständlich kann der betroffene Patient diese Behandlung mit Hausmitteln unterstützen. Schulmedizin, bewährte Maßnahmen und alternative Heilmethoden können sich wunderbar ergänzen.
Besonders Öle, Cremes und Salben können helfen, die Beschwerden bei einem Ekzem zu verbessern.
Kokosöl enthält bestimmte Lipide und Laurinsäure. Auf die Haut aufgetragen, versorgt das Öl diese zusätzlich mit Feuchtigkeit, was wohltuend ist, wenn die Haut extrem trocken ist. Außerdem kann Kokosöl helfen, dass Entzündungen schneller abheilen, und dass die Bläschen, die sich bei einem Ekzem bilden können, nicht so schlimm jucken. Das Öl hat eher eine feste Konsistenz und kann deswegen wie Creme auf die Haut aufgetragen werden. Olivenöl enthält Antioxidantien und soll ebenso entzündungshemmend wirken. Betroffene können einfach das flüssige Öl vorsichtig in die betroffene Hautstelle einmassieren.
Das in den Blättern der Pflanze enthaltene Gel ist äußerst feuchtigkeitsspendend. Zudem ist es kühlend und kann den Heilungsprozess beschleunigen. Die Aloe-Blätter können ausgepresst beziehungsweise „geschält“ werden und der Saft wird einfach auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Das Gel kann aber auch fertig gekauft werden.
Natürlich finden sich auch Heilkräuter mit Wirkung gegen Ekzeme, unter anderem Borretsch, Bittersüßer Nachtschatten und Ballonrebe. Erhältlich sind diese als Cremes, Tinkturen oder Salben. Bei Borretsch ist zu bedenken, dass die Wirkung extrem zeitverzögert auftritt (5 bis 12 Wochen nach Beginn der Anwendung). Nachtkerzenöl wird hingegen in Form von Kapseln eingenommen. Dabei kann es ebenfalls dauern, bis die Wirkung einsetzt.
In diesen Blättern sind sogenannte Gerbstoffe enthalten, die das Gewebe stark zusammenziehen (sie wirken adstringierend). Die betroffenen Stellen trocknen dadurch schneller und ein Juckreiz wird gelindert.
In Mandelöl sind sogenannte Urolsäuren und Ölsäuren enthalten, die Entzündungen hemmen können. Das Öl ist in vielen Cremes und Lotionen enthalten. Damit die Haut nicht noch zusätzlich gereizt wird, sollten Patienten aber darauf achten, dass die Mittel parfümfrei sind.
Ein Haferflocken-Bad kann eine entzündungshemmende Wirkung haben und zudem den äußerst unangenehmen Juckreiz bekämpfen. Von einem Ekzem geplagte Menschen können dazu die Haferflocken in eine Socke füllen und an den Wasserhahn hängen.
Honig ist für seine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Betroffene können einfach den Honig auf die betroffene Hautstelle auftragen.
Eine klassische Heilpflanze ist die Kamille, die selbstverständlich auch bei Ekzemen zum Einsatz kommen kann. Am effektivsten sind Kompressen, die auf die betroffenen Hautstellen aufgebracht werden. Eine Salbe aus Kamille kann auch eingesetzt werden. Hier sollte man darauf achten, dass diese parfümfrei ist und keine anderen reizenden Zusatzstoffe enthält. Kamille kann sehr gut bei entzündeten Ekzemen eingesetzt werden. Das gleiche gilt für die Ringelblume. Calendula, wie die Ringelblume auch genannt wird, kommt bereits seit dem Mittelalter bei Hauterkrankungen zum Einsatz. Bei einer entzündeten Dermatitis wirkt Ringelblumensalbe nicht nur antibakteriell, sie soll auch dafür sorgen, dass die Haut sich wieder beruhigt.
Gurken sind der Klassiker schlechthin, was die Hautpflege betrifft. Wohl jeder kennt die berühmten Gurkenscheiben auf den Augen, die gegen Augenringe und kleine Fältchen zum Einsatz kommen. Gurken können aber viel mehr, beispielsweise bei einem Ekzem. Sie haben eine entzündungshemmende Wirkung, und versorgen die gestresste Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit. Eine Gurke kann auch bei starkem Juckreiz helfen. Am einfachsten kann man mit einer frischen Gurkenscheibe vorsichtig über die betroffenen Hautstellen reiben.
Ein weiteres Hausmittel, das insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn das Ekzem bereits ausgetrocknet ist, ist die Zitrone. Dazu können Patienten einfach mit einer Zitronenscheibe über die betroffenen Hautstellen reiben. Die Zitronensäure hilft mit, die Verhornung aufzulösen, damit die Haut wieder angenehm weich wird. Zitronen wirken auch antibakteriell. Die Frucht ist allerdings nur für Menschen geeignet, die nicht ganz so empfindlich sind. Die Zitronensäure brennt ordentlich auf der Haut, wenn Zitronenscheiben beispielsweise über ein offenes Ekzem gerieben werden.
Eine weitere Abwehrmöglichkeit gegen Ekzeme ist die Ernährung. Diese sollte viel Vitamin E beinhalten, wie es in Pflanzenölen, Keimen und Samen vorkommt. Omega-3-Fettsäuren können den Heilungsprozess unterstützen. Diese sind unter anderem in Fisch (vor allem in fettem Fisch wie Lachs), in Avocados oder Walnüssen enthalten. Ein weiterer Bonus dieser Fettsäuren ist: Sie können allergische Reaktionen abschwächen.
Ein weiteres Thema ist das Duschen und das Baden. Beides sollte nicht länger als zehn Minuten dauern. Baden und Duschen trocknet die Haut aus und das Ekzem kann sich dadurch verschlimmern. Nach dem Waschen sollte die Haut gründlich eingecremt werden. z. B. mit Kokosöl.
Wer an einem Ekzem leidet, kratzt sich nachts häufig. Hier können dünne Handschuhe aus Baumwollstoff Abhilfe schaffen. Wenn die betroffenen Hautstellen gut erreichbar sind, können die Patienten auch ein Pflaster auf der Haut befestigen, um sie vor den unbedachten Kratzern zu schützen.
aktualisiert am 12.10.2018