Der Ausdruck Ekzem ist ein Oberbegriff für verschiedene entzündliche Veränderungen der Haut. Ein Ekzem wird in der Fachsprache als Dermatitis bezeichnet und kann die Hände betreffen. Das „eine“ (Hand-)Ekzem gibt es nicht. Handekzeme haben verschiedene Ursachen, gleichen sich aber großteils von den Symptomen her. Gemeinsam haben sie alle, dass sie nicht ansteckend sind. Handekzeme gehören zu den häufigsten entzündlichen Veränderungen der Haut. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Unterschieden wird im Wesentlichen zwischen drei Auslösefaktoren:
Ein großer Teil der Patienten leidet unter dem kumulativ-toxischen Handekzem, das in den meisten Fällen berufsbedingt ist. Besonders betroffen sind Berufsgruppen, die im Nassbereich arbeiten, oft Gummihandschuhe tragen oder mit chemischen Verbindungen in Kontakt kommen. Dazu gehören Galvanik-Mitarbeiter, Friseure, Reinigungskräfte, Bäcker oder weitere Tätigkeitsfelder. Wird das Handekzem chronisch oder ist besonders schwer ausgeprägt, kann das bedeuten, dass der betroffene Patient seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. In der Freizeit oder im Haushalt ist ein toxisches Ekzem ebenso denkbar.
Meist hat das Handekzem nicht nur einen einzelnen Auslöser, sondern es kommen mehrere Faktoren zusammen. Denn nicht nur schädigende und reizende Stoffe im Umfeld können eine Rolle spielen. Die genetische Veranlagung, eine plötzlich erhöhte Belastung mit Allergenen (auf Betroffene allergisch wirkende Stoffe) und eine durchlässige Hautbarriere sind Faktoren, die eine Rolle dabei spielen, ob eine Handdermatitis ausbricht oder nicht. Zum Beispiel sind oft Patienten von Handekzemen betroffen, die unter Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis leiden. Im Übrigen steht Tabak unter Verdacht, ein Handekzem auslösen zu können, was aber noch nicht abschließend bewiesen ist.
Typische Auslöser für ein Handekzem sind:
Bei den Kontaktallergenen sind die häufigsten Auslöser:
Typische Symptome für eine Handdermatitis sind:
Häufig sind von einer Dermatitis die Handinnenflächen und die Innenseiten der Finger betroffen. Aber auch der Handrücken sowie die Außenflächen der Finger können betroffen sein.
Durch ein Handekzem kann der betroffene Patient stark in seiner Lebensqualität eingeschränkt sein. Zum einen trauen sich viele Patienten nicht mehr, ihre Hände „vorzuzeigen“, aus Angst, vermeintlich abstoßend oder unappetitlich zu wirken. Zum anderen können Berührungen, das Zugreifen oder Anfassen äußerst unangenehm werden, da die trockene und verhornte Haut schnell einreißen kann. Schmerzhafte Furchen können dabei entstehen. Der starke Juckreiz tut sein übriges dazu.
Damit sich ein Ekzem bessert, ist es wichtig, eine ärztliche Untersuchung insbesondere auf den Auslöser durchzuführen. Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese durch den behandelnden Dermatologen. Dieses kann einen ersten Anhaltspunkt geben, was das Ekzem ausgelöst haben könnte. Bestimmte Formen einer Dermatitis lassen sich schon aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes diagnostizieren. Ein Patch-Test (Epikutantest) bringt Aufschluss darüber, ob eine Kontaktallergie der Auslöser ist.
Welche Therapie in Frage kommt, liegt auch am Auslöser der Handdermatitis. Leichte Handekzeme werden meist äußerlich mit Lotionen oder Creme behandelt. Häufig enthalten die aufzutragenden Mittel Cortison, das gegen die entzündlichen Reaktionen hilft. Wichtig ist, den Ekzemen soweit entgegenzuwirken, dass aus der leichten Dermatitis keine chronische wird. Bei schweren und chronischen Handekzemen kommt zusätzlich eine Behandlung mit Tabletten und eine Lichttherapie in Betracht.
Ob die Dermatitis letztendlich heilbar ist, kann nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantwortet werden. Ein Handekzem heilt nicht von heute auf morgen. Deswegen heißt es für den betroffenen Patienten vor allem, Geduld aufzubringen und alle auslösenden Faktoren zu vermeiden. Wurde das Handekzem zum Beispiel durch einen „Waschzwang“ ausgelöst, dann muss dieses psychische Problem behandelt werden. Verschwindet der Drang des Patienten, sich ständig die Hände waschen zu müssen, dann verschwindet in der Regel auch das Ekzem.
Bei allen anderen Ekzemen gilt, dass der Auslöser ein Leben lang zu meiden ist. Das kann durchaus bedeuten, dass der eigentliche Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Hier hilft in der Regel die Berufsgenossenschaft weiter.
Patienten, die an einem Handekzem leiden, können selbst einiges tun, um die Erkrankung zu bessern. Neben dem Verhindern des Kontakts zu den auslösenden Faktoren können beispielsweise folgende Maßnahmen heilungsfördernd sein:
Die richtige Hautpflege kann einen entscheidenden Teil dazu beitragen, dass ein Handekzem schneller abheilt. Raue Hände sind ein typisches Symptom eines Handekzems, da die Haut im Verlauf anfängt auszutrocknen, zu verhornen und sich zu schuppen. Diese Folgen können äußerst unangenehm und schmerzhaft sein. Oberstes Gebot für Betroffene mit rauen Händen ist es, die Haut so weich und elastisch wie möglich zu bekommen und ihr die verlorene Feuchtigkeit zurückzugeben. Die Hausapotheke hält hier einiges bereit.
Aloe-Vera-Gel ist eines der bekanntesten Mittel, wenn es darum geht, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Zudem sorgt das Gel dafür, dass Entzündungen und eingerissene Haut schneller heilen. Regelmäßig mit dem Gel behandelt, wird die Haut an den Händen wieder elastisch und weich.
Da Kokosöl fest ist, kann es wie Handcreme verwendet werden. Patienten wird deshalb empfohlen, mehrmals am Tag die Hände mit dem Öl einreiben. Auch eine Handmaske aus Kokosöl kann helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dazu cremen Patienten einfach die Hände vor dem Schlafengehen dick mit Kokosöl ein, ziehen Baumwollhandschuhe darüber und lassen das Öl über Nacht einwirken. Die enthaltenen Fettsäuren können den Heilungsprozess beschleunigen. Das Gleiche gilt im Übrigen für Olivenöl.
Ein weiteres Hausmittel, das bei rauen Händen hilft, ist Honig. Hier sollten Patienten die Hände mit Honig einreiben und diesen im Anschluss circa 10 Minuten einwirken lassen. Danach können die Hände vorsichtig mit lauwarmen Wasser abgewaschen werden.
aktualisiert am 01.04.2020