Unter dem Begriff Ekzem versteht man eine entzündliche Erkrankung der Haut, die verschiedenste Ursachen haben und an zahlreichen Stellen des Körpers vorkommen kann. In der Fachsprache wird das Ekzem als Dermatitis bezeichnet. Die Hände und Finger können von der Dermatitis betroffen sein. Welche Art von Ekzem vorliegt und wie die Hauterkrankung am besten behandelt werden kann, wird während der Diagnose durch den Arzt festgestellt. Die häufigsten Ekzeme an den Fingern sind atopische Ekzeme (bei Neurodermitis) oder allergische sowie toxische Kontaktekzeme.
Die Hände und Finger sind häufig betroffen von Hautentzündungen und Ausschlag. Je nachdem, wie empfindlich der Hauttyp des Betroffenen ist und ob er eine Vorerkrankung hat oder anfällig für Allergien ist, treten Ekzeme an Fingern mehr oder weniger häufig auf. Da die Hände im Alltag, im Haushalt oder durch den Beruf oft verwendet und strapaziert werden, ist ein Ekzem an den Fingern nicht selten. Hierbei kann es sich um ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) oder ein Kontaktekzem handeln. Das Kontaktekzem kann durch reizende Substanzen (toxisch-irritativ) oder durch Allergien (allergisch) bedingt sein. Zudem unterscheidet man zwischen weiteren Ekzemarten wie den asteatotischen (durch Austrocknung bedingten) oder den seborrhoischen (durch erhöhte Talgproduktion verursachten) Ekzemen. Das nummuläre Ekzem (Ekzem in deutlich abgegrenzter runder Form) und das dyshidrotische Ekzem (mit starker Bläschenbildung) kann ebenfalls an Fingern auftreten.
Die Symptome eines Ekzems am Finger sind oft eindeutig, aber auch abhängig von der Ursache der Dermatitis. Besonders dann, wenn die Hände ständig reizenden Substanzen ausgesetzt sind, können sich die Symptome deutlich verschlimmern. Zunächst äußert sich das Ekzem durch eine Rötung der Haut an den Fingern. Handelt es sich um äußere Einflüsse, die die Hände reizen, aber nach kurzer Zeit weggelassen werden, können die Rötungen schnell wieder zurückgehen. Schreitet die Erkrankung jedoch fort, kann es zur Bildung kleiner Blasen kommen. Platzen diese Blasen auf und die Flüssigkeit tritt aus, spricht man von nässenden Ekzemen. Meist trocknet die betroffene Stelle danach aus und es bildet sich eine Kruste. Oftmals bleibt einige Tage lang schuppige Haut zurück. Dieser Prozess beschreibt die verschiedenen Heilungsphasen eines Ekzems. Sind die Hände jedoch dauerhaft diesen Reizen ausgesetzt, ohne dass die Möglichkeit besteht, dass sich die Haut erholt, kann die Dermatitis chronisch werden. Hier kann es zu Knotenbildung kommen und schlussendlich verhärtet die Haut und bildet Narben.
Die Haut des Menschen muss viel leisten und den Körper schützen. Wird sie durch äußere Einflüsse angegriffen, kann es daher zu einer Immunreaktion kommen, die sich in der Bildung von Ekzemen äußern kann. Insbesondere toxische und chemische Substanzen können die Haut soweit reizen, das Ekzeme entstehen. Hier sind insbesondere die Personen betroffen, die ständig mit reizenden Stoffen zu tun haben, sei es beruflich oder zum Beispiel durch Reinigungsmittel im Haushalt. Die Haut an den Händen muss viel aushalten und eine übermäßige Reizung äußert sich nicht selten durch die Dermatitis.
Personen, die anfällig für Allergien sind, haben ein höheres Risiko, dass sich ein Ekzem am Finger bildet. Hier liegt die Ursache an einer Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers. Kommt die Haut mit einem Auslöser (Allergen) in Kontakt, entstehen entzündliche Veränderungen.
Besonders Menschen, die häufig im Freien arbeiten und deren Hände trockener und warmer Luft ausgesetzt sind, sowie Menschen, deren Hände lange und oft nass sind, leiden oftmals unter trockener Haut. Diese ist schließlich anfälliger für Ekzeme und Entzündungen.
Wer eine hartnäckige oder schwerwiegende Hautveränderung am Finger feststellt, sollte diese kurzfristig beim Dermatologen (Hautarzt) abklären. Besonders dann, wenn die Ekzeme am Finger immer wieder auftreten, ist es sinnvoll, einen Hautarzt aufzusuchen. Zunächst wird während der Untersuchung durch den Arzt festgestellt, worin die Ursache für die Entstehung der Dermatitis am Finger liegt. Hier spielt eine wichtige Rolle, seit wann die Beschwerden bestehen und welchen reizenden Stoffen der Patient ausgesetzt ist. Zudem sollten die Symptome ausreichend geschildert werden und der Patient wird auf Grunderkrankungen wie Allergien getestet.
Um ein Ekzem am Finger bestmöglich behandeln zu können, muss versucht werden, die Ursache für die Entstehung der Dermatitis zu beseitigen. Menschen, die reizenden Stoffen ausgesetzt sind, sollten die Berührung mit diesen Stoffen künftig vermeiden. Insbesondere dann, wenn die Betroffenen beruflich bedingt mit reizenden Stoffen zu tun haben, ist besondere Vorsicht geboten. Hier kann es sich anbieten, den Arbeitsplatz zu wechseln oder auf besondere Vorsichtsmaßnahmen zurückzugreifen. Dazu zählen beispielsweise Schutzhandschuhe, die keinerlei Giftstoffe durchlassen. Bestenfalls werden Handschuhe getragen, die atmungsaktiv sind, damit Schweißbildung innerhalb der Handschuhe vermieden wird.
Es gibt zahlreiche Salben, die die Heilung von Ekzemen am Finger beschleunigen. Hierzu zählen Cremes, die der Haut Feuchtigkeit spenden. Insbesondere dann, wenn die Haut schuppig oder verhärtet ist, sind fetthaltige Salben geeignet. Die Salben sollten keine Zusatzstoffe enthalten. Ist die Dermatitis weit fortgeschritten, können Cortisonsalben zum Einsatz kommen. Salben mit Cortison eignen sich jedoch nicht für die dauerhafte Behandlung und sollten nur akut angewendet werden.
Besteht die Gefahr, dass durch offene Wunden Bakterien eindringen oder bereits eingedrungen sind, können Salben zur Behandlung verwendet werden, die Antibiotika enthalten. Handelt es sich nur um eine leichte Hautrötung und ausgetrocknete Haut, können Umschläge, die in Kamille getränkt sind, hilfreich sein. Weiteres Hausmittel zur Therapie von Dermatitis ist die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren. Daher ist es neben einer ausgewogenen Ernährung sinnvoll, darauf zu achten, dass viel Fisch gegessen wird.
aktualisiert am 04.05.2021